Bezirksliga: Ein 5:1-Paukenschlag gegen die drohende Krise

Hinfallen, so heißt es, ist dann nicht schlimm, wenn man hinterher wieder aufsteht. Diese Maxime hat der SC Stammheim in der Fußball-Bezirksliga berücksichtigt. Der Tabellenführer, der vergangene Woche die erste Saisonniederlage kassiert hatte, meldete sich mit einem 5:1-Paukenschlag gegen den TSV Bernhausen zurück – dies unter anderem wegen eines Edelreservisten, der bald befördert werden soll. Paradoxerweise ist zeitgleich der bislang einzige SC-Bezwinger in der laufenden Saison, der MTV Stuttgart, wieder aus dem Tritt geraten. Der Club vom Kräherwald, der sich mit zuletzt drei Siegen in Folge ein Stück weit aus der Gefahrenzone gearbeitet hat, ist nach der 1:2-Pleite beim VfB Obertürkheim wieder auf einen Abstiegsplatz zurückgefallen. Wobei MTV-Coach Francesco Mazzella di Bosco nicht an subtiler Kritik am Schiedsrichter sparte. Dafür hat eine andere Serie gehalten: Die Sportvg Feuerbach erkämpfte sich gegen die Spvgg Möhringen ein 2.2 und ist seit nunmehr sechs Begegnungen unbezwungen.


SC Stammheim - TSV Bernhausen 5:1

Die große Befürchtung von Thomas Oesterwinter war, dass sich die Mini-Krise in Form der ersten Saisonniederlage ausweiten könnte. Aber das Team des SC Stammheim zerstreute die Bedenken ihres Trainers ziemlich zügig. Zwar taten sich die Nord-Stuttgarter im Spiel gegen den TSV Bernhausen in der ersten Viertelstunde noch schwer, weil der Gegner offensiv und aggressiv zu Werke ging. Doch nach etwas Anlaufzeit fand der Spitzenreiter zu seinem Rhythmus. Und nach 26 Minuten durften die Platzherren erstmals jubeln, als ein noch abgefälschter Schuss von Marco Schwalb den Weg ins Bernhausener Tor fand. Zwar trafen die Gäste kurz darauf ebenfalls, dies jedoch aus Abseitsposition. Kurz vor und kurz nach der Pause schlugen die Stammheimer erneut zu. Erst ein sehenswerter Schlenzer zum 2:0 durch Bernhard Kreis in der 44. Minute, dann ein von Tobias Oesterwinter verwerteter Querschläger im TSV-Strafraum – schon stand es 3:0 für die Nord-Stuttgarter, die in Hälfte zwei von Beginn an die Regie übernommen hatten. Die Mannschaft von den Fildern kam zwar nach einer starken Stunde Spielzeit zum 1:3-Anschluss, doch den nun aufkeimenden Widerstand des TSV erstickte der Tabellenführer acht Minuten später mit dem 4:1 durch Marco Schwalb. Den Treffer vorbereitet hatte der eingewechselte Alexander Herzog, seines Zeichens Edelreservist und erst kurz zuvor von einer schweren Knöchelverletzung genesen. Fit scheint Herzog wieder zu sein: Er traf kurz vor Schluss selbst zum 5:1-Endstand. Eine Beförderung steht nun ebenfalls in Aussicht. Nach Aussage von Thomas Oesterwinter ist Herzog, der in der aktuellen Saison zumeist bei der Reserve des SC aufgelaufen war, spätestens zur Rückrunde wieder fester Bestandteil des Kaders der Bezirksligamannschaft.

Schiedsrichter: Keine Angabe - Zuschauer: 30
Tore: 1:0 Marco Schwalb (26.), 2:0 Bernhard Kreis (44.), 3:0 Tobias Oesterwinter (48.), 3:1 Ahmet Fidan (66.), 4:1 Marco Schwalb (74.), 5:1 Alexander Herzog (84.)


Sportvg Feuerbach - SpVgg 1887 Möhringen e.V. 2:2

So zäh die Sportvg Feuerbach in die Runde gestartet ist, so zäh hält sie sich nach ihrem seit sechs Spielen anhaltenden Aufwärtstrend in der oberen Tabellenhälfte. Allerdings war es ein hartes Stück Arbeit, um der Spvgg Möhringen ein 2:2-Remis abzuringen. „Wir hätten uns nicht beschweren dürfen, wenn Möhringen zur Pause deutlicher geführt hätte“, beschreibt Sportvg-Trainer Rocco Cesarano die Ereignisse. „Aber Möhringen hätte sich auch nicht beschweren dürfen, wenn wir in der zweiten Hälfte den Siegtreffer gemacht hätten.“ Was recht viel über das Kräfteverhältnis aussagt. Die Feuerbacher, bei denen Muhidin Suljkic früh die Latte des Möhringer Tores getroffen hatte, waren nach 16 Minuten in Front gegangen, als Amir Limani erst im gegnerischen Strafraum gefoult worden war und anschließend den daraufhin verhängten Strafstoß zum 1:0 verwandelte. Kurz vor der Pause erzielte Raffaele Di Muccio den zweiten Treffer für die Nord-Stuttgarter. Die Zeit dazwischen gehörte allerdings der Spvgg, in der sie nicht nur ein klares Chancenplus, sondern auch zwei Tore verbuchte. Erst gelang der Ausgleich, obwohl die Feuerbacher den Schützen Nils Große Scharmann in Abseitsposition wähnten. Dann fiel die 2:1-Führung für die Gäste. Dies allerdings mit Hilfe von Sportvg-Schlussmann Lucas Engel, der sich den Ball selbst ins Tor boxte. Nach der Pause präsentierten sich die Gastgeber besser, verpassten es aber, aus zahlreichen guten Möglichkeiten Kapital zu schlagen. Allein Suljkic ließ zwei gute Chancen ungenutzt. Vaidas Rocys und Dominik Hug schafften es ebenfalls nicht, das Runde im Eckigen unterzubringen. Obendrein handelte sich Leon Cesarano kurz vor Schluss noch eine Sperre ein. Ein Gerangel mit einem Gegenspieler wurde mit der roten Karte für den Feuerbacher geahndet.

Schiedsrichter: Christof Pejdo (SV Fellbach) - Zuschauer: 200
Tore: 1:0 Amir Limani (10. Foulelfmeter), 1:1 Nils Große Scharmann (27.), 1:2 Lucas Engel (42. Eigentor), 2:2 Raffaele Di Muccio (43.)
Platzverweise: Rot gegen Leon Cesarano (86./Sportvg Feuerbach/Tätlichkeit)


VfB Obertürkheim - MTV Stuttgart 2:1

„Nur“ Gelb-Rot war es bei Joel Graham. Für den Flügelflitzer des MTV Stuttgart war die Partie beim VfB Obertürkheim nach 82 Minuten zu Ende. Der MTV-Spieler war gefoult worden und hatte, obwohl bereits verwarnt, reklamiert. Damit war er zwar der einzige, der für seine Beschwerde bestraft wurde – aber zu kritisieren hatten die Gäste einiges. Beispielsweise, dass zwei Tore von Raphael Hahn nicht anerkannt wurden. Hahn hatte nach Flanke von Maurice Flaig und nach Querpass von Graham getroffen. Doch jedes Mal wurde auf Abseits entscheiden. „Um in diesen beiden Situationen ein Abseits zu erkennen, hätte der Schiedsrichter eigentlich 2,50 Meter groß sein müssen“, schimpfte MTV-Coach Francesco Mazzella di Bosco. Nur ein Tor Hahns, das er in der 56. Minute erzielte, zählte. Es war der 1:2-Anschlusstreffer, denn in Hälfte eins hatten die Platzherren innerhalb von einer Minute zwei Patzer der Gäste in eine 2:0-Führung umgemünzt. So sehr sich der MTV auch mühte, das Ruder herumzureißen – es war vergebliche Mühe. Weshalb Mazzella di Bosco auch nach dem Spiel einiges zu kritisieren hatte: „Wir waren viel zu passiv und unkonzentriert.“

Tore: 1:0 Leonard Ortmanns (29.), 2:0 Steffen Kind (30.), 2:1 Raphael Hahn (56.)

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