2024-05-02T16:12:49.858Z

Vereinsnachrichten
©Thomas Berger
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Beim SV Prötzel ist der Rasenmäher die größte Sorge

Der SVP macht Gemeindevertreter auf seine Probleme aufmerksam

Der SV Prötzel braucht dringend Unterstützung. Das wurde am Mittwochabend in der Gemeindevertreterversammlung in Prötzel deutlich. So ist jetzt auch noch der gut 20 Jahre alte Rasenmäher kaputt gegangen und steht am Sonnabend das erste Testspiel der Fußballer an.

Die Prötzeler Gemeindevertreter haben im Moment so ihre eigenen Sorgen - der Bürgermeister ist erkrankt, die Schuldenlast drückt und selbst die größten Straßenschäden in den Ortsteilen werden auch in diesem Jahr wieder nicht zu beheben sein. Hinzu kommt erneut die Suche nach einem fairen Miteinander, über das am Mittwochabend später noch im nicht öffentlichen Teil weiter diskutiert werden sollte.

Dafür wurde der öffentliche gegen 21.20 Uhr abgebrochen, aber da stand als letzter Punkt nur noch Mitteilungen und Anfragen auf der Tagesordnung, hatten interessierte Bürger die Sitzung im Gemeindezentrum in Prötzel längst verlassen. Zuletzt waren die drei Vertreter des SV Prötzel gegangen, die zumindest versprochen hatten, künftig wieder öfter dabei zu sein. Denn auch hier wurde deutlich, dass die Kommunikationswege zuletzt offenbar etwas schwierig waren.

Beide Seiten nutzten die fast anderthalbstündige Diskussion um einen von der CDU-Fraktion und Dana Bzik eingebrachten Antrag jedoch zu einer Art Neuanfang. So hatte Steffen Gröschel vom SV Prötzel darauf aufmerksam gemacht, dass der Verein gerade dabei sei, sich neu zu formieren, um sich besser und vor allem breiter aufzustellen. "Trotzdem können wir den Pachtvertrag so nicht halten", erklärte er und verwies auf mehr als 7300 Euro pro Jahr, die der Verein für die Pacht von Platz und Gebäude aufbringen müsse. "Dabei haben wir einen solchen großen Platz nie gewollt", erinnerte er.

Unabhängig davon zähle der Platz wohl zu den besten in der Region - dank des Einsatzes der Vereinsmitglieder, die unter anderem das Flutlicht auf LED umgerüstet hätten und pro Jahr auf etwa 720 Arbeitsstunden kämen, um alles soweit es geht in Schuss zu halten.

Die in einem der Vorjahre für den Verein im Haushalt eingestellten, aber nicht abgerufenen Mittel in Höhe von 15 000 Euro, könne die Gemeinde zurzeit jedoch nicht aufbringen, machte nicht nur Versammlungsleiter Andreas Behnen deutlich. Selbst über die jetzt beantragten und in der Beschlussvorlage vorgesehenen 3500 Euro könne im Moment nicht verfügt werden, sagte Sylvia Borkert, Hauptamtsleiterin und Kämmerin des Amtes Barnim-Oderbruch. Dennoch signalisierte auch sie Unterstützung und erinnerte an die demnächst anstehende Haushaltsplanung für 2018.

Zudem verständigte sich das Gremium darauf, dass der Rasenmäher der Gemeinde nach konkreter Absprache vom Verein mitgenutzt werden könne, um den Spielbetrieb abzusichern. Erste Hilfe leistete da in dieser Woche auch schon der Förderverein Prötzeler Schlosskirche, hieß es dankbar.

Nach kurzer Pause änderte Olaf Kaupat (CDU) zudem den auf der Tagesordnung stehenden Antrag und griff den Vorschlag von Simona Koss (SPD) auf, sich als Landtagsabgeordnete um Lotto-Mittel zu bemühen. Das Amt Barnim-Oderbruch wurde also damit beauftragt, innerhalb von drei Wochen einen Antrag auf Lotto-Fördermittel zu stellen. Dieser soll die Instandsetzungskosten im Gebäude und des Sportplatzes ebenso berücksichtigen wie die Anschaffung eines neuen Rasenmähers und in enger Zusammenarbeit mit dem Sportverein erarbeitet werden. Der notwendige Eigenanteil in Höhe von 20 Prozent soll möglichst aus dem Gemeindehaushalt aufgebracht werden, so die Intentionen.

Auf der nächsten Sitzung der Gemeindevertreter Ende August soll dann über den aktuellen Stand berichtet werden.

Aufrufe: 014.7.2017, 14:10 Uhr
MOZ.de / Anett ZimmermannAutor