2024-05-10T08:19:16.237Z

Halle
Ganz anders: Linums David Braun versprach zum Siegerbild eine Choreografie alá Dirty Dancing, Patrick Swayze stemmte Jennifer Grey in die Luft, doch seine Kollegen weigerten sich.   ©MZV
Ganz anders: Linums David Braun versprach zum Siegerbild eine Choreografie alá Dirty Dancing, Patrick Swayze stemmte Jennifer Grey in die Luft, doch seine Kollegen weigerten sich. ©MZV

Beim Ostliga-Cup geht Linums Sonne auf

Kreisliga-Schlusslicht gewinnt das Turnierfinale gegen Walsleben / Organisator André Ballast zufrieden

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Die SG Linum darf sich seit Sonnabend Ostliga-Cup-Sieger nennen. Das Kreisligaschlusslicht siegte im Finale vor 130 Zuschauern mit 2:0 gegen den Spitzenreiter Blau-Weiß Walsleben.

Organisator des 1. Ostliga-Cups war weder das Neuruppiner Sportcenter als Veranstaltungsort noch der Fußballkreis Prignitz/Ruppin. André Ballast, Staffelleiter der Kreisliga Ost, zeichnete dafür verantwortlich. Damit sorgte er für ein Novum in der Fußballszene. "Als abzusehen war, dass nur Futsal in der Region angeboten wird und es nur wenige Vereinsturniere gibt, entstand die Idee zum Ostliga-Cup. Es sollte ein Kreisligaturnier werden, wo wir sagen können, dass es einen Hallenmeister gibt", schilderte Ballast seine Herangehensweise. Seinem Aufruf folgten sieben der 14 im Spielbetrieb befindlichen Mannschaften. Dazu gesellte sich noch die ehemalige Truppe des SV 90 Neuruppin, die sich vor zwei Jahren aus dem Spielbetrieb zurückgezogen hatte. Der damalige Coach Frank Rohde hatte die Telefon-Nummern in seinem Handy nicht gelöscht, sodass er für diesen Termin noch einmal elf Ehemalige reaktivieren konnte. "Dieses Team hat eine Wildcard", sagte Ballast, die er direkt für das kommende Jahr erneuerte.

Mit dem Starterfeld war der Organisator zufrieden, jedoch ärgerte ihn etwas die Leistung seiner Schiedsrichterkollegen. "Sie hätten Tacklings mehr wegpfeifen müssen. So hatten wir es ursprünglich vor dem Turnier gesagt. Auch Zwei-Minuten-Strafen hätte es noch mehr geben müssen, obwohl es schon reichlich waren." Ballast selbst sah sich zum Eingreifen gezwungen, als die Emotionen im Spiel SV 90 Neuruppin gegen TSV Wustrau hochkochten. Über die Lautsprecher bat er um mehr Fairness. In der Konsequenz wurde das Regelwerk spontan geändert. "Wer sich eine zweite Zeitstrafe einhandelt, wird sofort aus dem Turnier ausgeschlossen", so hieß die unmissverständliche Ansage. Es wurde ruhiger, aber insgesamt war eine Bilanz von fünf Herunterstellungen zu viel.

Sportlich kristallisierte sich zeitnah der Favoritenkreis heraus. Die SG Linum startete nur mit einem 1:1 gegen die Maulwürfe, zeigte jedoch schon in diesem Spiel seine Qualitäten. Einzig im Abschluss haperte es, was sich im Laufe des Turniers änderte. Linum verlor kein Spiel mehr.

Mithalten konnte lediglich Blau-Weiß Walsleben. Der aktuelle Spitzenreiter der Kreisliga bewies auch in der Halle gewachsenes Format. "Dabei haben wir nur einmal für eine Stunde im Vorfeld trainiert", so der Darritzer Coach Patrick Kelch.

Nicht wenige Zuschauer sahen die Jungs als Walsleben sogar ein wenig spielfreudiger, da Linum zum Ende des Turniers gänzlich auf die individuelle Qualität von Dribbler David Braun setzte.

Alle anderen Mannschaften befanden sich auf Augenhöhe. Die junge Truppe aus Wusterhausen beispielsweise hatte hohe individuelle Klasse auf dem Feld. Doch Philip Hampel und Co. übertrieben letztendlich das Einzelspiel, was mit dem letzten Rang quittiert wurde. Exemplarisch endete das Turnier für die Blau-Weißen, als Hampel zum letzten Neunmeter gegen Sieversdorf antrat. Per Überschlag im Anschluss an den Schuss begeisterte er das Publikum. Aber der Ball fand nicht sein Ziel.

"Für mich war es ganz toll, dass so viele Kinder in der Halle waren. Ich glaube, irgendetwas in diesem Zusammenhang werde ich nächstes Jahr zum Schwerpunkt machen", verspricht Ballast eine Wiederholung mit familienfreundlicher Umgebung.

Aufrufe: 025.1.2016, 06:20 Uhr
MOZ.de / Stephan EllfeldtAutor