2024-06-06T13:44:56.564Z

Ligavorschau

Beckmann gibt nicht auf

Korbachs Interimstrainer vor dem Derby in Adorf

Auch wenn die Saison in der Gruppenliga Kassel Gruppe 1 erst sieben Spieltage alt und es für Spekulation über Auf- und Abstieg noch zu früh ist, bei der Reserve des TSV Korbach schrillen die Alarmglocken. Mit null Punkten aus sechs Spielen bei 7:20 Toren liegt die Reserve des Verbandsligisten abgeschlagen auf dem letzten Tabellenplatz. Es droht der Supergau, der Abstieg der Mannschaft, die als Auffangbecker für den nachrückenden Nachwuchs im Seniorenbereich dienen soll.
„Wir müssen unter allen Umständen die Liga halten“, versucht Interimstrainer Bernd Beckmann seine Truppe einzuschwören. „Da kommen zehn Talente aus den A-Junioren hoch, denen müssen wir die Möglichkeit geben sich adäquat über die Reserve für die Erste zu empfehlen“.
Wie konnte es so weit kommen? Beckmann zählt einige Gründe auf. Zum ersten haben viele Spieler, die anderen Vereinen gut aber den Korbacher schlecht tun, vor Rundenbeginn aus unterschiedlichen Gründen den TSV verlassen. Rene Huneck, Mario Wörmann (beide Lohfelden), Steffen Butterweck (Willingen), Jans Sälzer und Andre Heine (beide Goddelsheim), Dennis Bangert (Berndorf), Arthur Radmacher, Valerij Walger und Maxim Petruk (alle BG Korbach) sowie Damian Lubich dünnten den Kader mächtig aus. „Dazu kamen dann noch einige Verletzungen bzw. Erkrankungen“, bedauert Beckmann. Noch heute fehlen Ande Mohr nach seinem Wadenbeinbruch und Benjamin Kahle, dessen Pfeiffersches Drüsenfieber so langsam abklingt. Schließlich gab Torhüter Janik Backhaus am vergangenen Wochenende sein Abschiedsspiele und wird ab sofort wegen seiner Trainerausbildung in München nicht mehr zur Verfügung stehen Für Beckmann und seine Mannschaft kommt erschwerend hinzu, dass Ausfälle in der Verbandsligamannschaft bei ihnen in der Reserve durchschlagen. „Fakt ist, dass wir Quantität brauchen um Qualität in die Mannschaft zu bringen.“ Und an der Menge qualifizierter Spieler fehlt es ihm derzeit. „Wir sind auf jeden Spieler angewiesen der auf der Hauer auftaucht“. Spricht da Galgenhumor aus den Worten des einstmaligen Ausnahmetorhüters?
Etwas schon. Denn eigentlich wollte er sich nur auf seine Aufgabe als Torwarttrainer konzentrieren und zudem noch die F-Junioren, bei denen sein Sohn Sören als Torwart – was denn sonst - mitspielt, ausbilden. D ann warf sein Freund Dirk Rost als Trainer der Reserve nach dem 1:5 am dritten Spieltag gegen Körle das Handtuch, „und der Verein kam auf mich zu.“ Unterstützung erhielt er von Peter Taubert, „der die Jungs am Dienstag und Donnerstag trainiert. Freitags und am Wochenende bin ich dann dabei.“
Genutzt hat das bislang alles nicht. „Da kam dann eins zum anderen, und plötzlich stehst du unten“, bedauert „Barny“. Die unglücklichen Niederlagen in den letzten Minuten gegen Rhoden, Wildungen und Uttershausen trugen das Ihre bei. „Da sind dann die Jungs verunsichert, die Beine werden schwer, dann spielen wir nie mit der gleichen Aufstellung. Schließlich ist da ja auch noch das Torwartproblem. So wird höchstwahrscheinlich der 40-Jährige Thomas Regel am Sonntag in Adorf das Tor hüten.
„Es nutzt aber nichts, da müssen wir durch“, gibt sich Beckmann kämpferisch. Er rechnet damit, dass seine Dreifachfunktion in der Winterpause ein Ende hat. „Dann gucken wir weiter“.
Bis zum Derby in Adorf bleibt ihm diese Zeit nicht. Erste Aufgabe ist es das 2:6 gegen Wabern aus den Köpfen zu bekommen. „Das hat natürlich zusätzlich verunsichert, noch mehr Unruhe gebracht.“. Es nütze in dieser Phase nichts zu sehr zu grübeln, und zu sehr über den kommenden Gegner nachzudenken. „Wir müssen uns nicht nach Adorf richten sondern versuchen unsere eigenen Stärken auszuspielen.“ Personell hat sich trotz der roten Karte für Banner einiges gebessert. Beckmann rechnet wieder mit dem Einsatz von Bröhland, Fabisch und Benndorf.
Aufrufe: 021.9.2011, 14:24 Uhr
PeecyAutor