BC Aichach entlässt Manislavic

Diese sei der sportlichen Leitung und der Vorstandschaft schwergefallen, so Neumann weiter. Er und die Verantwortlichen würden eher nicht dazu neigen, den üblichen Mechanismen im Fußball, noch dazu im Amateurfußball, zu folgen. Und dennoch entschloss man sich nun, vor dem Start in die Rückrunde 2018/19, die Zusammenarbeit mit dem 44-Jährigen zu beenden. „Wir hatten einfach das Gefühl, etwas machen zu müssen, ein Zeichen zu setzten. Deshalb haben wir die Reißleine gezogen. Und der Trainer ist letztlich eben das schwächste Glied“, so Neumann. Sportlich lief es bei den Aichachern in den vergangenen Wochen in der Tat sehr schlecht. Fünf Niederlagen in Folge kassierte der BCA zuletzt.

Manislavic verstehe die Entscheidung des Vereins deshalb, sich von ihm zu trennen, wie er auf Nachfrage erklärte. Dennoch war ihm die Enttäuschung anzuhören: „Es ist sehr, sehr schade, dass man die Situation nicht genauer unter die Lupe genommen hat.“ Bis vor vier Wochen sei die Mannschaft noch gefeiert worden, so Manislavic.

Nach einem etwas holprigen Start in die Saison, hatte der BCA zu diesem Zeitpunkt vier Spiele in Folge gewonnen. Dann verletzte sich Spielführer Andreas Tischner beim 2:0-Sieg in Lechhausen schwer – Diagnose: Wadenbeinbruch, mindestens vier Monate Zwangspause. Zudem fehlten regelmäßig Spieler, zum Beispiel Torjäger Marcus Wehren, aufgrund ihrer Arbeit. Gleichzeitig begann in Aichach die sportliche Talfahrt. „Andi ist für uns wie Cristiano Ronaldo für Real Madrid“, vergleicht Manislavic. Die fünf Niederlagen seien zudem unglücklich gewesen.

Fakt ist: Der BCA verlor allesamt mit nur einem Tor Unterschied. „Ich kann eben nicht selbst aufs Feld rennen und die Dinger reinmachen“, so der 44-Jährige, der schon früher für Aichach als Spieler auf dem Feld stand und dort seit vergangenem Jahr als Trainer die Geschicke lenkte. Saisonübergreifend stand er bei 39 BCA-Spielen an der Seitenlinie. 15 davon wurden gewonnen, 20 verloren. Zuvor war Manislavic beim Kissinger SC in der Landesliga als Coach engagiert. Weitere Trainerstationen seit 2010 waren FV Sontheim/Brenz, FC Augsburg U19, VfL Ecknach und TSV Aindling. Nun räumt er das Feld in Aichach erhobenen Hauptes, wie er sagt: „Ich bin lange genug im Geschäft, kenne die Mechanismen. Ich war immer engagiert dabei, kann mir nichts vorwerfen.“ Vom Fußball nehme er sich vorerst eine Auszeit. Ob er in Zukunft wieder einen Job als Trainer annimmt, könne er aktuell noch nicht einschätzen.

In den kommenden Tagen will sich Manislavic noch persönlich von der Aichacher Mannschaft verabschieden. Am Dienstag habe er schon viele SMS von Spielern bekommen, die die Entscheidung nicht nachvollziehen könnten: „Es ist wie es ist, aber es fällt mir schwer, ich mag den Verein. Ich will, dass die Mannschaft da unten rauskommt. Sie haben auf jeden Fall das Potenzial dazu.“ Den Klassenerhalt sichern soll nun aber ein anderer: Der sportliche Leiter Martin Brunner wird bis zur Winterpause als Interimscoach das Training beim BCA übernehmen. Für Brunner keine gänzlich neue Aufgabe: Seit zwei Jahren agierte er auch als Co-Trainer von Manislavic. „Wir suchen aktuell nach einer langfristigen Lösung“, erklärt Neumann, „im nächsten Jahr wollen wir einen neuer Trainer präsentieren.“

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