2024-05-02T16:12:49.858Z

Allgemeines
Bayers Fußballerinnen kamen gegen Hoffenheim nicht zum Erfolg.
Bayers Fußballerinnen kamen gegen Hoffenheim nicht zum Erfolg. – Foto: Pressefoto Eibner

Bayers Frauen fehlt die Wucht im Angriff

Frauen-Bundesliga: Die stark ersatzgeschwächten Bundesliga-Fußballerinnen finden erst in der zweiten Halbzeit eine passende Antwort auf die Spielweise der TSG Hoffenheim. Nun richtet sich der Fokus auf das Pokal-Halbfinale am Ostermontag.

Das Warten von Bayers Fußballerinnen auf den ersten Ligasieg in 2022 geht weiter. Auch gegen die TSG Hoffenheim langte es nicht zum Dreier. Die Leverkusenerinnen unterlagen vielleicht etwas zu deutlich mit 0:3 (0:2). Ohne die drei treffsichersten Offensivkräfte Verena Wieder (Kreuzbandriss), Milena Nikolic (nicht rechtzeitig freigetestet) und Dora Zeller (Corona-Infektion) war Coach Achim Feifel zum Umbauen gezwungen. Er setzte auf einen Doppelsturm mit der gelernten Verteidigerin Annika Enderle sowie Mittelfeldkraft Kristin Kögel und zog Irina Pando zurück auf die linke Seite – als Zeller-Ersatz.

Allerdings ging Bayer in dieser Formation die Torgefahr völlig ab. Es war bezeichnend, dass ein frecher Versuch von Lisanne Gräwe aus mehr als 30 Metern der einzige zumindest im Ansatz vielversprechende Angriffsversuch vor dem Seitenwechsel blieb. Die dicht gestaffelten Leverkusenerinnen ließen zwar nicht viel zu, aber Hoffenheim war doch das deutlich gefährlichere Team – meist über die linke Seite, wo Bayers Rechtsverteidigerin Henrike Sahlmann einige Mühe hatte.

In ihrem ersten Einsatz nach überstandener Corona-Infektion wirkte sie in einigen Szenen nicht handlungsschnell genug. Das zeigte sich besonders in der 37. Minute. Da nutzte Chantal Hagel, die bereits für die frühe Führung der Gäste gesorgt hatte (7.), einen missglückten, weil viel zu kurzen Rückpass von Sahlmann zu ihrem zweiten Treffer des Tages.

Deutlich besser als im ersten Durchgang lief es nach dem Seitenwechsel. Bayer gestaltete die Partie nun etwas ausgeglichener, was einerseits der Umstellung auf eine Dreier-Reihe vorne – mit der eingewechselten Amira Arfaoui – und andererseits dem früheren und giftigeren Anlaufen bei gegnerischem Ballbesitz zu verdanken war.

Um die Partie tatsächlich noch einmal spannend zu machen, hätten die Gastgeberinnen allerdings zumindest eine der sich bietenden Chancen zum Anschlusstreffer nutzen müssen. Aber Enderle (mit einem Fernschuss) und Lilla Turanyi (mit einem Kopfball) zielten nicht gut genug. Und Kögel hatte Pech, dass ihr Versuch aus kurzer Distanz nach einem Fehler von TSG-Keeperin Martina Tufekovic geblockt wurde. Zudem fehlten ihr bei einem langen hohen Ball ein paar Zentimeter Körpergröße, um sich im Duell mit der Keeperin den Ball zu sichern.

Länderspielpause und Pokalhalbfinale folgen

Moral und Bemühen waren den Leverkusenerinnen bis zum Schlusspfiff nicht abzusprechen – anders als beim 1:7 im Hinspiel, als mit zunehmender Spieldauer ihre Gegenwehr nachließ. Bitter und etwas unnötig, dass mit dem Schlusspfiff noch der dritte Gegentreffer fiel. Hagel traf per Elfmeter – und zu allem Überfluss sah im Vorfeld die seit der Anfangsphase vorbelastete Innenverteidigerin Turanyi für ihren regelwidrigen Einsatz auch noch die Gelb-Rote Karte und wird im nächsten Ligaspiel in drei Wochen in Frankfurt fehlen.

Aber zunächst steht eine Länderspielpause an – und im Anschluss das Pokalhalbfinale gegen Potsdam am Ostermontag. Für die gewissenhafte Vorbereitung auf die Partie haben Feifel und seine Schützlingen nun zwei Wochen Zeit. Außerdem besteht die berechtigte Hoffnung, dass zumindest die ein oder andere verletzte oder Corona-infizierte Spielerin bis dahin wieder zur Verfügung steht.

Die bessere Vorstellung aus den zweiten 45 Minuten möchte der Trainer gerne mitnehmen in das Duell um den Einzug ins Finale. „Nach der Pause waren wir überhaupt nicht mehr weit weg vom Gegner. Uns fehlt eigentlich nur der Anschlusstreffer. Dann wäre auch noch mehr drin gewesen“, befand der Übungsleiter. Den Mut und die Aggressivität aus dem zweiten Durchgang gelte es nun in das Pokalspiel gegen Potsdam mitzunehmen.

Aufrufe: 04.4.2022, 13:00 Uhr
RP / Tobias KrellAutor