Die angeblich „schönste Nebensache der Welt“ wäre für den Neuzugang des Landesligisten beinahe zur Hauptsache geworden. Denn er machte schon in jungen Jahren fußballerisch auf sich aufmerksam: Bei Talentsichtungen und in der Auswahl des Bayerischen Fußball-Verbandes (BFV). So kam Rainer Storhas bereits in der C-Jugend (12 bis 14 Jahre) zum FC Bayern München. Über die B-Junioren erlebte er schließlich mit der A-Jugend der „Roten“ aus der Landeshauptstadt seinen bisherigen sportlichen Höhepunkt: Mit den Bayern wurde er deutscher Meister dieser Altersstufe.
Danach streifte Storhas zwei Jahre das Trikot der Bayern-Amateure über. Der Sprung zu den Profis gelang ihm nicht. Fußball blieb jedoch weiterhin die einzige Sportart, der er regelmäßig nachging. Zunächst drei Jahre beim TSV Aindling und danach zweieinhalb Jahre beim FC Ismaning. Beide spielen in der Bayernliga.
Zu dieser Zeit wohnte und lebte Storhas längst in München. Diese Adresse hat er zusammen mit seiner Freundin immer noch – und wahrscheinlich noch einige Jahre. Mit 19 Jahren ging Storhas nach München, um an der Technischen Universität (TU) Maschinenbau zu studieren. Das hat er hinter sich – mit Erfolg. Im nächsten Schritt, beruflich bedingt, ging es für ein halbes Jahr zu einem Praktikum nach South Carolina (USA). Ausnahmsweise ohne irgendwelche fußballerischen Aktivitäten.
Mittlerweile hat der junge Mann den „Großen Teich“ hinter sich gelassen und in Landsberg einen interessanten Job gefunden. Fußball spielt er auch wieder. Die ersten Einsätze beim TSV Landsberg – Vorbereitungsspiele – hat Rainer bereits hinter sich: „Wenn es irgendwie geht, wollen wir in die Bayernliga aufsteigen“, macht er aus dem Saisonziel kein Geheimnis.
Er sieht sich als einen Spieler, der sich in den Dienst der Mannschaft stellt und selbst nicht unbedingt „glänzen“ will. Storhas mag eine saubere, technische Spielweise mit viel Übersicht. An seiner „Torgefährlichkeit“ müsse er noch üben, sagt er und schmunzelt dabei. Der 1,80 Meter große und 71 Kilo wiegende Fußballer spielt am liebsten im zentralen Mittelfeld. Clarence Seedorf aus den Niederlanden, der heute in Brasilien kickt und schon drei Mal die Champions League gewonnen hat, zählt auf dem grünen Rasen zu seinen großen Vorbildern. Barcelona sei (noch) seine Lieblingsmannschaft.
Was gibt es außer Fußball in der Freizeit von Rainer Storhas? In Amerika hat er viel Tennis gespielt. Im Sommer gehört Beach-Volleyball zu seinen Favoriten. Das ist jedoch nicht alles: „Vor sieben Jahren habe ich von meinem Opa die Bienen übernommen“, erzählt Rainer Storhas. Der Großvater habe ihn angelernt und mit den Geheimnissen der Bienenzucht vertraut gemacht. So sei er ein Hobby-Imker geworden: Eine Aufgabe, die ihm viel Spaß macht.
Total zurückgefahren hat er das Schafkopfen, zumindest gegenüber seiner besten Zeit bei Bayern: Da kam es vor, dass die Mannschaft mit dem Bus – einfach – sieben Stunden unterwegs war, berichtet der Neuzugang des TSV. Was haben die Spieler gemacht, um sich die Zeit zu vertreiben? Sie haben einen unterhaltsamen Schafkopf geklopft.