Bayer Leverkusens Frauen enttäuschen

Das 0:1 (0:0) beim SC Sand nervte alle Beteiligten merklich. Während der Gegner mit den erstmals wieder anwesenden Fans den Klassenerhalt feierte, grübelten sie wohl immer noch darüber nach, weshalb sie den Ball nicht wenigstens einmal im gegnerischen Tor untergebracht hatten. Das hatte zweifellos auch mit der Leistung der Unparteiischen zu tun, die Bayer gleich zwei klare Elfmeter nach Strafraum-Fouls gegen Dora Zeller und Mina Tanaka verweigerten und kurz vor der Pause Siegtorschützin Dörthe Hoppius trotz Gelbbelastung und einer rüden Grätsche gegen Zeller nicht des Feldes verwiesen. Aber auch die starken Reflexe von Sands Torfrau Jasmin Pal spielten eine Rolle. Sie vereitelte gleich mehrere Großchancen.

Bayer 04 Leverkusens Frauen haben sich Niederlage selbst zuzuschreiben

Trotz dieser Fremdeinflüsse hat sich das Team von Coach Feifel diese Niederlage in erster Linie selbst zuzuschreiben. Weil es den Gegner keineswegs so dominierte, wie es sich das vorgenommen hatte. Weil es mit Blick auf die eigenen Ansprüche zu wenige gute Abschlüsse für sich verbuchen konnte und in der Umschaltbewegung in beide Richtungen Defizite offenbarte. Nach eigenen Ballverlusten eilten die Leverkusenerinnen bisweilen nicht schnell genug nach hinten und spielten Konter zu schlampig aus.

Noch ärgerlicher waren indes die Minuten nach dem ersten nicht gegebenen Elfmeter, als die Konzentration unter dem Ärger über diese Benachteiligung litt. Sand hingegen schien das eigene Glück und die Aufregung auf Seite der Gäste zu beflügeln. Und es war kein Zufall, das just in dieser Phase Hoppius das Tor des Tages köpfte, nachdem sie ein Luftduell gegen Melissa Friedrich im Strafraum für sich entschieden hatte (40.). Coach Feifel war bedient. „Ich bin echt sauer“, sagte er und stellte klar, dass sich neben den Unparteiischen auch sein Team angesprochen fühlen durfte.

Verpatzter Schlussspurt für Bayer 04 Leverkusen

Unter dem Strich bleibt trotz des verpatzten Schlussspurts mit Niederlagen in Bremen und Sand sowie einem Remis gegen Meppen eine starke Saison des letztjährigen Abstiegskandidaten Bayer 04, der zweifellos das Überraschungsteam dieser Spielzeit ist. Das wurde, nachdem der erste Ärger verraucht war, am Sonntagabend auch noch in einem Willstätter Hotel gebührend gefeiert.

Bayer 04 Wellmann – Kempe (57. Bücher), Friedrich, Turanyi, Matysik (69. Sahlmann) – Wieder (69. Wirtz) – Csiszár (57. Marti), Kögel (81. Machtens), Zeller – Nikolic, Tanaka.