2024-05-24T11:28:31.627Z

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Die Bahlinger Spieler (links Amaury Bischoff und Manolo Rodas) kamen in den Zweikämpfen (hier gegen Serkan Firat) oft einen Schritt zu spät.
Die Bahlinger Spieler (links Amaury Bischoff und Manolo Rodas) kamen in den Zweikämpfen (hier gegen Serkan Firat) oft einen Schritt zu spät. – Foto: Claus G. Stoll

Bahlinger SC wird bei 1:6-Niederlage von Kickers Offenbach überrollt

Erstarrt wie das Kaninchen vor der Schlange +++ BSC erlebt in der Regionalliga Südwest ein kleines Kunstrasenfiasko

Die Ess- und Trinkkultur treibt rund um das Fußballareal des Bahlinger SC bekanntlich besondere Blüten. Auch wenn die legendäre Stadiongaststätte Ponderosa in zuschauerfreien Coronazeiten verrammelt wie ein unscheinbarer Flachbau wirkt, kam Thomas Sobotzik am Samstag irgendwie auf den Geschmack. Der Geschäftsführer von Kickers Offenbach verglich den kapitalen 6:1 (5:0)-Erfolg, mit dem seine Mannschaft in der Regionalliga gerade über die Bahlinger hinweggefegt war, mit dem Trägheitseffekt einer Ketchupflasche: „In den letzten Wochen hatten wir sie viel geschüttelt“, sagte Sobotzik. „Heute ist alles rausgekommen.“
Ein Schwall Offenbacher Spielfreude ergoss sich über den Bahlinger SC, deren Spieler wie Pommesstäbchen verschluckt wurden. Oder wie es BSC-Trainer Axel Siefert ausdrückte: „Wir haben uns einfach überrollen lassen.“

Im Grunde war das genaue Gegenteil einer torreichen und einseitigen Partie zu erwarten gewesen. In ihren sechs Spielen nach dem Jahreswechsel hatten die Bahlinger gerade ein einziges Gegentor zugelassen. Doch die vielbeschworene neue Defensivstabilität stürzte mit dem 0:1 nach nicht mal vier Minuten durch einen Kopfball von Malte Karbstein, der Gegenspieler Maximilian Faller um eineinhalb Köpfe übersprang, wie ein Kartenhaus zusammen. Kurz nach der Halbzeit lagen die Gastgeber 0:6 hinten. Umgekehrt hatte es beim OFC schon leicht rumort, weil der ewig aufstiegsambitionierte Traditionsverein, der immerhin auf sieben Erstligajahre zurückblicken kann, in den vergangenen drei Regionalligapartien nur einen mickrigen Treffer zustande gebracht hatte. Bis die rote Soße den grünen Bahlinger Kunstrasen überschwemmte.

Bischoff hätte der Partie einen anderen Dreh geben können

Es kam eine Menge zusammen an diesem durch Saharastaub zusätzlich verdüsterten Nebelwintertag. Obstfreund Sobotzik hatte zum Einstand von Sreto Ristic einen Tag vor Silvester gefordert, dass der neue Kickers-Trainer „alles aus der Mannschaft rausquetschen soll wie aus einer Zitrone“. Nichts anderes taten die mintgrün gedressten Gäste, die vor der Pause sehr effektiv zuschlugen und nach dem am Dienstag abgesetzten Spitzenspiel gegen den FSV Frankfurt so frisch und tatendurstig wirkten, dass BSC-Coach Siefert dafür die Worte „Gier“ und „Rausch“ fand, denen seine Mannschaft an diesem Tag nicht viel entgegenzusetzen hatte. Lesen Sie hier den vollständigen BZ-Plus-Arikel!
Aufrufe: 07.2.2021, 18:51 Uhr
Matthias Kaufhold (BZ)Autor