2024-04-16T09:15:35.043Z

Ligabericht
Nicht für Wutausbrüche bekannt: Aindlings Trainer Roland Bahl.	F.: P. Appel
Nicht für Wutausbrüche bekannt: Aindlings Trainer Roland Bahl. F.: P. Appel

»Aufgewühlt und sauer«

Erstmals wurde der Aindlinger Trainer Roland Bahl auf die Tribüne geschickt

Die Szene hatte Seltenheitscharakter. Nach dem Schlusspfiff am Donnerstag marschierte Roland Bahl auf den Platz, um dem Schiri-Trio seine Meinung zu sagen. Sekunden zuvor hatte ihn der Neutrale hinter die Bande beordert. „Das war das allererste Mal, dass ich auf die Tribüne geschickt worden bin“, betonte der Trainer des TSV Aindling nach der 1:2-Niederlage gegen den FV Illertissen II. Vergebens hatte er auf einen Elfmeter in der Nachspielzeit gehofft.

Franz Seitz, der Schiedsrichter aus Greding, hatte seinen Assistenten konsultiert. Dann ging er nicht etwa auf Bahl zu, der Weg wäre kürzer gewesen, sondern er wurde bei Tobias Völker, dem Kapitän, vorstellig. Der musste seinem sportlichen Chef den Ausschluss mitteilen. Eine Regelung, die wohl keiner versteht. Seitz hatte die Landesligapartie im Übrigen gut in der Hand, bis auf jene Szene, als Simon Knauer umgestoßen wurde. Gästetrainer Roland Regenbogen verwies darauf, er habe den Vorgang nicht genau beobachten könne. Möglicherweise habe es sich vorher um eine Abseitsstellung gehandelt.

Roland Bahl ist nicht bekannt dafür, dass er sich nach einer fraglichen Entscheidung auf den 23. Mann einschießt. Diesmal aber kochte es in ihm. „Ich bin aufgewühlt und sauer“, sagte er Minuten danach bei der Pressekonferenz. Mit einem Treffer aus elf Metern hätte der TSV Aindling auf den letzten Drücker noch einen Punkt holen können.

Die Leistung der Hausherren bot Anlass zur Kritik. Bahl nannte einen wichtigen Grund dafür. Die gesamte Offensivabteilung war mehr oder weniger lädiert. Patrick Modes etwa habe erst Stunden vor dem Anpfiff mitgeteilt, dass er kränkelt. Doch der Trainer konnte seine Absage nicht akzeptieren. Einfache Begründung: Weil er Modes genau so dringend benötigte wie Daniel Deppner (Leistenprobleme), Benjamin Wilhelm oder Simon Knauer (Schmerzen an einem Sprunggelenk): „Wir haben zu wenig Spieler.“ Eine Aussage, die ohne Frage auch auf das Team zwei zutrifft.

Wäre der Schuss, der zum 1:2 führte, zu halten gewesen? Bahl wollte in diesem Fall nicht Torhüter Tobias Hellmann in die Pflicht nehmen, sondern Deniz Schmid, der nach Ansicht des Coaches zweimal nicht richtig handelte.

Stefan Kigle vertrat diesmal seinen Bruder Josef am Stadionmikrofon und bei der Pressekonferenz. Seine Forderung: „Die ganz junge Mannschaft braucht Eure Unterstützung.“

Aufrufe: 07.10.2013, 13:41 Uhr
Aichacher Nachrichten / Johann EiblAutor