Auf einer grünen Wiese zwei Tore aufgestellt

Dabei war es zunächst schon eher eine Schnapsidee, was sich Thomas Arnholdt, Florian Bruhns, Benny Burmeister, Marcel Greve und vor allem Tino Kruse ausgedacht haben, wie Kruse rückblickend zugibt. In Erinnerung an ihre Kindertage wurde beschlossen, Lindental Tessin wieder ins Leben zu rufen. Den Verein, der bis 2004 als FSV Lindental Tessin bestand, dann jedoch in der Versenkung verschwand. Vielleicht ist es die alte Vereinsfahne des FSV gewesen, mit der Kruse damals als Kind den FSV anfeuerte und die er immer noch sein Eigen nennt, vor allem aber war es viel Herzblut, welches das Vorhaben auch nach der Silvesternacht wachgehalten hat. Die Begeisterung der fünf Freunde schlug gleich größere Wellen. Viele ehemalige Tessiner Spieler fanden die Idee gut und unterstützten die Jungs mit Rat und Tat. Einer der Ehemaligen, Erhardt Kesselmeier, war so angetan, dass er die ersten Trainingsanzüge sponserte. Beim Gründungsakt waren dann bereits 20 Personen anwesend. „Wir haben zwar erst einmal nur eine Fußballmannschaft, sind aber extra eine SG, weil da auch gerne noch andere Sportarten dazu kommen können“ erzählt Kruse, der die Maxime dieses Vereins folgendermaßen erläutert: „Die SG Lindental soll mit all ihren Aktivitäten zuvorderst ein Anlaufpunkt für die Gemeinde darstellen.“ Den Dörfern der Umgebung soll durch den Verein, der seine Punktspiele auf dem Sportplatz in Boddin austrägt, ein Ort geboten werden, an welchem man sich regelmäßig treffen kann.

Bis es zu dieser Regelmäßigkeit durch einen regulären Spielbetrieb in der Kreisliga Westmecklenburg Staffel West kommen konnte, musste allerdings noch einiges auf die Beine gestellt werden. Formalia mit dem Kreisfußballverband Westmecklenburg sowie dem zuständigen Kreissportbund waren dank großer Unterstützung von Verbandsseite eher kleinere Hindernisse. Spieler haben sich schnell gefunden, wobei jeder, der Lust hat, immer willkommen ist. Außerdem mussten die Sanitären Einrichtungen und die Umkleiden auf dem Sportplatz in Boddin, der zu Beginn wirklich einer Wiese mit zwei Toren glich, hergerichtet werden. In dem halben Jahr von der Idee zum eingetragenen Verein konnten sich Kruse und seine Helfer also nicht über Langeweile beklagen. Belohnt wurden alle Beteiligten mit dem ersten Punktspiel zuhause gegen den Lassahner SV. Bei dem Derby am 20.8.2017, welches 4:4 endete, fanden sich sage und schreibe über 300 Zuschauer ein. „Das war schon toll“ fasst Kruse, der zugleich Trainer der SG ist, kurz zusammen. Und die Fans der SG Lindental Tessin sind anscheinend auf den Geschmack gekommen, denn auch zum zweiten Heimspiel, welches gegen den SV Blau-Weiß Polz II mit 3:2 gewonnen wurde, sind über 100 Zuschauer gekommen. Da darf man auf das kommende Heimspiel am Sonntag gegen die SpVgg Vellahn gespannt sein.