2024-06-14T14:12:32.331Z

Allgemeines

Auf den Spuren von Sammer und Riedel

In Gröditz hofft der neue Trainer Michael Schuster auf Nachschub aus der Talentschmiede. Florian Pfennig hat es bereits geschafft.

Am kommenden Sonnabend startet die Fußball-Landesklasse Mitte in die zweite Saisonhälfte. Für den FV Gröditz steht dabei ein Gastspiel beim SV Wesenitztal auf dem Programmzettel. „Dieser Gegner wird schwer ausrechenbar sein. Das Team hat mit Thomas Lauke einen neuen Coach und mehrere Neuzugänge in der Winterpause. Trotzdem liebäugle ich mit drei Punkten“, blickt Trainer Michael Schuster voraus.

Der 51-Jährige wird im Wesenitztal zum ersten Mal in einem Pflichtspiel auf der Bank der Gröditzer sitzen. Zumindest in dieser Saison – denn Schuster fungierte bereits von 2009 bis 2011 als Coach bei der ersten Männermannschaft. Damals kam er von Stahl Riesa, war zuvor auch in Lauchhammer tätig. Als Fußballer erlebte Schuster in den 80er Jahren bei Aktivist Schwarze Pumpe die DDR-Liga. Bekannte Kicker und heutige Trainer wie Thomas Hoßmang und Thomas Schmidt waren seine Wegbegleiter in dieser Hoch-Zeit des Hoyerswerdaer Fußballs. Der bisherige Gröditz-Trainer Steffen Eichhorn war zum Ende der Hinrunde von seinem Amt zurückgetreten. Schuster trainierte zu diesem Zeitpunkt die zweite Garnitur. Das Kreisoberliga-Team wird nun von Karsten Opitz weitergeführt.

„Wir sind noch nicht raus aus dem Schneider. Nach dem Wesenitztal-Spiel warten mit Sebnitz, Possendorf und Freital schwere Brocken auf uns, da kann man schnell abrutschen“, weiß Schuster. Harte Trainingswochen mit einem fünftägigen Trainingslager im Dresdner Stadtteil Weißig liegen hinter seinen Schützlingen. „Die Bedingungen dort sind spitze, das Objekt wird von Steffen Biesold und Andreas Trautmann super betreut“, schwärmt Präsident Klaus Hirschnitz. Neben den Trainingseinheiten standen auch ein Besuch eines Eishockey-Matchs der Dresdner Eislöwen sowie eine Visite zum Dynamo-Spiel gegen Bremen II auf dem Programm. Allerdings plagen den Übungsleiter auch einige Sorgen: „Unser Spielerkader ist sehr klein. Das kann auf Dauer zu echten Problemen führen“. Mit David Valz (nach Canitz) und Philipp Opitz, der nach Bad Liebenwerda zurückkehrte, haben zwei Spieler den FV in der Winterpause verlassen. Hinzu kommt der längerfristige Verletzungsausfall von Marco Ihbe.

Probleme mit der Defensive

„Wir haben in der Defensive doch einige Baustellen. Zwar treffen vorn speziell Rene Großmann und Tim Zeller sehr ordentlich, aber hinten sind wir anfällig“, erklärt Schuster. Beim Testspiel am vergangenen Sonnabend gegen Radebeul (2:4) war das auffällig. In den Testspielen zuvor war aber ein Youngster im Team der Gröditzer positiv in Erscheinung getreten. Beim 9:2-Kantersieg in Weißig erzielte Florian Pfennig vier Tore. Der 18-Jährige kommt aus der guten Nachwuchsschule des Junioren-Förder-Vereins Elster-Röder. Dieser länderübergreifende Verein wurde 2010 gegründet. Dynamos Sportchef Ralf Minge ist Gründungsmitglied.

Auch in Gröditz hofft man in den kommenden Jahren auf mehr Zuwachs aus dem eigenen Nachwuchs. Einige Spieler aus dem Stammkader haben die 30 längst überschritten. Rico Kaiser ist sogar 41, Henry Bartzsch, der einst als Jugendlicher bei Dynamo Dresden das Tor hütete, ist mit seinen 39 Lenzen als Feldspieler eine feste Größe. Und Steffen Hoffmann (35) sucht nach seinem Kreuzbandriss seine gefürchtete Torgefährlichkeit. Da steht sogar ein Martin Hofmeister im Aufgebot, der einst aus akuten Verletzungsgründen seine Laufbahn beim Chemnitzer FC frühzeitig beenden musste. Nicht der einzige Gröditzer, der seine fußballerische Karriere an der Röder begann und später in höheren Ligen unterwegs war. Die Dynamo-Legenden Klaus Sammer und Dieter Riedel starteten von Gröditz aus zu DDR-Meistertiteln und FDGB-Pokalsiegen durch. Daniel Ziebig, der spätere Bundesligaspieler, unternahm ebenso wie Marcel Gebhardt – Bundesliga-Profi beim 1. FC Köln und heute Sportdirektor bei Wormatia Worms, seine ersten fußballerischen Schritte in Gröditz.

Aufrufe: 023.2.2016, 18:00 Uhr
Jens JahnAutor