2024-05-02T16:12:49.858Z

Im Nachfassen
Der SV Schameder dürfte über den Aufstieg jubeln. Doch möchten die Wittgensteiner das überhaupt?
Der SV Schameder dürfte über den Aufstieg jubeln. Doch möchten die Wittgensteiner das überhaupt? – Foto: Timo Karl

Auch der SV Schameder darf aufsteigen

Entscheidung der Frauenmannschaft steht aber noch aus

Die Aufstiegsregelung nach dem Saisonabbruch, die der Fußball- und Leichtathletikverband (FLVW) vor einer Woche verkündete, sorgte bei Tim Beuter für Stirnrunzeln. Der Fußballobmann des SV Schameder war verdutzt über die Neuigkeit, dass die zum Zeitpunkt des Abbruchs drittplatzierten Damen des SV Germania Salchendorf aus der Frauen-Bezirksliga aufsteigen dürfen – und die SVS-Kickerinnen nicht, obwohl sie die Hinrunde mit einem besseren Quotienten abgeschlossen haben. Also griff Beuter zum Telefon und erkundigte sich beim FLVW. In der Tat: Wie Staffelleiterin Marianne Finke-Holtz im FuPa-Gespräch noch einmal bestätigte, dürfen die Wittgensteinerinnen in die Landesliga aufsteigen.

„Schameder hatten wir leider nicht auf dem Schirm, aber natürlich greift auch hier die Regelung. Die Vereine haben jetzt etwas Zeit für die Entscheidung, ob sie auch aufsteigen wollen. Mal noch gibt es keine Frist. Je nachdem, wie viele am Ende zusagen, könnte die Landesliga auf bis zu 48 Mannschaften kommen“, erklärte Finke-Holtz.

Durch die fehlenden Absteiger aus der Westfalenliga und vereinzelte Rückzüge war klar, dass die Landesliga ihre Sollgröße von 42 Mannschaften nicht erreichen wird. Weil in Corona-Zeiten jedoch keine Relegationsspiele stattfinden können, dürfen in jeder Bezirksliga zusätzliche Mannschaften aufsteigen.

In der Liga von Schameder führt die SG Albaum/Heinsberg nach der Hinrunde und aktuell die Tabelle (beides FLVW-Kriterien) an und steht damit schon länger als Aufsteiger fest. Dahinter folgt die Reserve des SV Hohenlimburg, doch die Damen aus dem Hagener Vorort dürfen nicht rauf, weil die „Erste“ bereits in der Landesliga spielt.

Und so ging das Los zunächst weiter an die Salchendorfer Frauen. Doch nach der Hinrunde war Schameder auf dem 3. Platz, genau einen Zähler vor den „Germaninnen“. Diese Leistung wurde nun im Nachgang belohnt: Damit wartet das „Geschenk Wiederaufstieg“ nach dem Abstieg in der Vorsaison nur noch darauf, ausgepackt zu werden.

SVS-Trainer Dirk Hüster wird sich mit seiner Mannschaft über den möglichen Aufstieg beraten.
SVS-Trainer Dirk Hüster wird sich mit seiner Mannschaft über den möglichen Aufstieg beraten. – Foto: Marc Klug

Der Jubel darüber ist in Schameder jedoch verhalten, es bedarf noch etwas Zeit und Überlegung. „Ich gehe davon aus, dass die Entscheidung am Ende der nächsten Woche bei einer mannschaftsinternen Abschlussfeier getroffen wird“, kündigte Beuter an. Fragt man SVS-Trainer Dirk Hüster, so spricht die Tendenz klar gegen den Aufstieg: „Klar, freut man sich erstmal, aber man muss lang- und mittelfristig denken. Meiner Meinung nach ist es mit unserer jungen Truppe besser, sich erstmal in der Bezirksliga zu festigen. Wenn man in der Landesliga erbarmungslos um jeden Punkt kämpfen muss, dann bleiben die jungen Spielerinnen auf der Strecke.“

Einige Leistungsträgerinnen haben den Verein im vergangenen Sommer verlassen und dadurch wurden viele Spielerinnen aus der Jugend ins kalte Wasser geworfen. Das steht zur nächsten Saison wieder bevor, wenn weitere B-Juniorinnen aufrücken. Auch innerhalb des Kaders ist daher eine Tendenz für den Ligaverbleib zu erkennen, so Hüster: „Die Mannschaft ist auch eher realistisch. Gerade die älteren Spielerinnen wissen, was die Landesliga abverlangt. Und das ist nicht ohne.“

Selbst wenn sich am Ende gegen den Aufstieg ausgesprochen wird, endet mit dem Beginn der neuen Saison eine lange Durststrecke: Die Bilanz von sieben Siegen und drei Unentschieden (bei zwei Niederlagen) konnten die Damen aus Schameder in der Rückrunde nicht mehr ausbauen. Neben der Hüster-Elf hat nur noch der Männer-B-Kreisligist FC Benfe im Kreis Siegen-Wittgenstein ebenfalls kein Spiel in diesem Jahr absolvieren können. Die verbleibenden Spiele wurden allesamt abgesagt. Erst wegen des Wetters – und dann wegen der Corona-Pandemie.

Aufrufe: 017.6.2020, 10:00 Uhr
Marc KlugAutor