Nach dreimal Gelb-Rot und einer glatt roten Karte stand der ATSV Erlangen am Sonntag in Heßdorf in den Schlussminuten nur noch zu siebt auf dem Platz, als den Hausherren in der vierten Minute der Nachspielzeit der glückliche Siegtreffer gelang. Turbulente Szenen, die gleichzeitig das Ende von Ioan Pal als Trainer des ATSV Erlangen bedeuteten.
"Wenn Schiedsrichter Spiele entscheiden, braucht ein Verein keinen Trainer mehr", schimpfte der erfahrene Coach nach der Partie, als er in der Kabine erst die Mannschaft und später Abteilungsleiter Jörg Markert über seinen Rücktritt informierte. "Ich habe versucht, ihn zu überreden, doch noch weiterzumachen", erklärt Markert im Gespräch mit FuPa Mittelfranken, "doch er ließ sich nicht mehr umstimmen."
Dass Pal ohnehin nicht über den Sommer hinaus weitergemacht hätte, hatte er der Abteilungsleitung bereits vor einigen Tagen mitgeteilt. "Weil er seinen Sohn, der eine neue Firma in Ungarn gegründet hat, künftig beruflich unterstützen muss, hätte ihm die Zeit gefehlt, unsere erste Mannschaft weiter zu betreuen", berichtet Markert. Ganz aus dem Verein ausscheiden soll Pal jedoch nicht. "Es ist gigantisch, was er für eine Qualität hat", schwärmt der neue Abteilungsleiter, der mit dem 68-Jährigen künftig als technischem Berater plant. Pal soll dabei auch Trainer-Schulungen beim ATSV übernehmen.
Für die laufende Bezirksliga-Saison soll nun eine Interimslösung gefunden werden, ehe für die kommende Spielzeit ein neuer Trainer präsentiert wird.