Am Mittwoch hat der Bayerische Fußball-Verband (BFV) die Landesligen eingeteilt. Das Ergebnis dürfte bei den Fußball-Fans aus dem Landkreis Neumarkt große Vorfreude auslösen, denn: Der ASV Neumarkt und der SV Seligenporten II treffen kommende Saison in der Landesliga Nordost aufeinander. Noch bis vor wenigen Wochen bestand sogar die Hoffnung, dass es in der Spielzeit 2015/16 zu einem Wiedersehen der ersten Mannschaften kommen würde. Hintergrund: Der SV Seligenporten ist aus der Regionalliga in die Bayernliga abgestiegen, der ASV Neumarkt aber hat nur um Haaresbreite den Aufstieg in die Bayernliga verpasst.
„Leider hat es nicht geklappt“, sagt ASV-Trainer Dominik Haußner. Lange gegrämt hat er sich aber nicht, „ein Derby gegen die Zweite ist doch auch ’was“, sagt er. Die Entscheidung des Fußballverbands war für Haußner keine große Überraschung. Die Landesliga Mitte sei „voll“ gewesen und Neumarkt geografisch gesehen die erste Wahl als Kandidat für die Nordost. Dass seine Mannschaft binnen drei Jahren nun zum dritten Mal die Liga wechselt (Bayernliga, Landesliga Mitte, jetzt Landesliga Nordost), sieht er nicht als Nachteil. Im Gegenteil: „Das motiviert die Spieler“, glaubt Dominik Haußner; frei nach dem Motto: neue Liga, frischer Wind. Hinzu kommt noch, dass Haußner und sein Team nicht mehr so weit zu Auswärtsspielen fahren müssen.
Der größte Reiz am Derby „ASV gegen kleine Klosterer“ sei jedoch die große Zuschauerzahl. „Ein solches Spiel vor vollem Haus – das ist natürlich der Höhepunkt“, sagt Haußner. Richtig zur Sache gehen dürfte es, wenn Seligenporten II zusätzlich Verstärkung aus der ersten Mannschaft erhalten sollte. Für den ASV Neumarkt, der die Saison am 23. Mai auf Platz drei abgeschlossen hat, ist die Sommerpause bald schon wieder vorbei. Am 20. Juni steigt die Mannschaft wieder ins Training ein – und hat dann bereits ein paar Neuzugänge auf dem Platz stehen, wie Teammanager Georg Laube gestern bestätigte.
„Wir haben wieder junge Leute aus der Region für uns gewinnen können“, so Laube. Fünf Neue stoßen dazu, sechs Spieler haben den Verein kürzlich verlassen. Bitter nötig wäre laut Laube „endlich mal ein Knipser“. Beim Gedanken an das Saisonfinale in Ruhmannsfelden rauft er sich jetzt noch die Haare – „so viele vergebene Chancen“. Im ersten Jahr Landesliga hatte Georg Laube den Wiederaufstieg gefordert. Jetzt, im zweiten Jahr, sieht er das genau so: „Der Aufstieg ist für eine Mannschaft wie unsere, für eine Stadt unserer Größe Pflicht.“ Dass die Landesliga Nordost die schwächere Liga sein soll, will Laube nicht so recht glauben, „dieser Gedanke muss raus aus den Köpfen unserer Spieler.“
Ältester Neuer beim ASV Neumarkt ist Martin Bachner. Der 28 Jahre alte Torwart wird im Derby gegen den SV Seligenporten II auf sein Ex-Team treffen. 24 Partien absolvierte er seit seinem Wechsel von Großschwarzenlohe ins Kloster 2014 für den SVS II. Zweiter neuer Torsteher ist Alexander Tschurl (18), der aus der Landesliga-U19 des SC 04 Schwabach kommt. Zweiter Spieler mit Vergangenheit beim SV Seligenporten II ist Vigan Asani (18), der im Vorjahr in seiner ersten Seniorensaison auf eine große Einsatzzeit in der Landesliga kam (28 Spiele/ein Tor). Gar in der Bayernliga am Ball war Fabio Ghiaccio (20), der 22 Spiele für den SV Memmelsdorf bestritt. Christian Heinloth (18) kommt aus der Bayernliga-U19 der SG Quelle Fürth in die Oberpfalz.
Vier Akteure werden den ASV Neumarkt verlassen. Die meiste Einsatzzeit davon hatte im Vorjahr Philipp Schraivogel, der 16 Partien absolvierte und einen Treffer erzielte. 2015/16 wird der 26-jährige Abwehrspieler nun aber für den neuen Ligakonkurrenten ASV Vach auflaufen. Ebenfalls innerhalb der Landesliga Nordost ändert Tim Olschewski die Vereinszugehörigkeit. Der Mittelfeldmann, der elf Spiele in der Landesliga und acht für den ASV II in der Kreisliga bestritt, wechselt zum Aufsteiger TSV Kornburg. Ebenfalls nicht mehr zur Verfügung stehen Christian Blaser (25, Spielertrainer SC Pollanten) und Ersatztorwart Herbert Schötterl (20). Lediglich eine Pause einlegen werden Benedikt Blaser (19, Ausland) und Matthias König (23, beruflich).