2024-05-02T16:12:49.858Z

Ligabericht
Verantwortliche der SG Rittersdorf/Ehlenz schauen sich den Rasenplatz in Ehlenz, um dessen Zustand es beim Spielabbruch am Sonntag ging, an: Otto Lichter (Vorsitzender SV Rittersdorf), Arno Steilen (Trainer), Theo Betzen (Vorstandsmitglied SV Ehlenz) und Alfred Nober (Ortsbürgermeister Ehlenz, von links). TV-Foto: Sven Eisenkrämer
Verantwortliche der SG Rittersdorf/Ehlenz schauen sich den Rasenplatz in Ehlenz, um dessen Zustand es beim Spielabbruch am Sonntag ging, an: Otto Lichter (Vorsitzender SV Rittersdorf), Arno Steilen (Trainer), Theo Betzen (Vorstandsmitglied SV Ehlenz) und Alfred Nober (Ortsbürgermeister Ehlenz, von links). TV-Foto: Sven Eisenkrämer

Ärger nach Spielabbruch: Schiri bedroht?

Rittersdorf und Referee erheben Vorwürfe gegen SG Prümer Land II

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Beim Stand von 5:0 ist am vergangenen Sonntag das C-Liga-Spiel zwischen der SG Rittersdorf/Ehlenz und der SG Prümer Land II abgebrochen worden, wegen eines vermeintlich unbespielbaren Platzes. Der Ablauf am Sonntag sorgt nun für Missstimmung in beiden Lagern, die Prümer stehen sogar unter Verdacht, den Schiedsrichter bedroht zu haben.

Ehlenz/Rittersdorf/Prüm. Es ist Sonntag im nasskalten Ehlenz in der Nähe von Bitburg. Am letzten Spieltag des Jahres ist das Fußballspiel in der C-Liga-Staffel II zwischen dem klaren Tabellenführer SG Rittersdorf/Ehlenz und der zweiten Mannschaft der SG Prümer Land (Prüm/Rommersheim/Wallersheim, Drittletzter der Tabelle) angesetzt. In der Halbzeit steht es bereits 5:0 für die Gastgeber, dann bricht der Schiedsrichter die Partie ab. Wie es zu dieser Schiedsrichterentscheidung (gegen die die SG Rittersdorf mittlerweile Protest bei der Kreisspruchkammer eingelegt hat) gekommen ist, dazu gibt es zwei verschiedene Versionen: Die Heim-SG beschuldigt die Prümer der Unsportlichkeit, die Gäste widersprechen und schildern einen anderen Ablauf der Dinge. Und der Schiedsrichter selbst klärt auf.



Was sagt die SG Rittersdorf/Ehlenz?
"Der Platz war wirklich nicht gut. Er war nass und ziemlich aufgeweicht, aber in meinen Augen bespielbar", sagt Arno Steilen, Trainer der SG Rittersdorf. "Es fing alles damit an, dass Prüm wohl von vorneherein keine Lust auf das Spiel hatte. Die letzten Spieler kamen zehn Minuten vor dem Anpfiff, dementsprechend sah auch das Warmmachen bei denen aus", so Steilen weiter. Otto Lichter, Vorsitzender des SV Rittersdorf, vermutet zudem Personalprobleme bei den Gästen: "Da waren schon einige von der dritten Mannschaft dabei." Schon in der ersten Halbzeit sei ein Spieler der Gäste vom Platz gegangen, etwa mit den Worten, er wolle auf "diesem Mist" nicht weiterspielen, sagen die Rittersdorfer. Von Betreuerseite der Prümer habe es Aufforderungen an die Gästespieler gegeben, sich auswechseln zu lassen, als mindestens zwei von ihnen ausgerutscht waren.
Zum Halbzeitpfiff hätten Verantwortliche der SG Prümer Land dann auf den Schiedsrichter eingeredet, das Spiel abzubrechen. Es seien sogar Bedrohungen gegen den Unparteiischen gefallen: Wenn sich ein Spieler im weiteren Verlauf verletzen würde, müsse der Schiedsrichter mit Konsequenzen rechnen. "Der Schiedsrichter stand unter Druck, der war auch völlig perplex. Ihm mache ich keinesfalls den Hauptvorwurf, das Spiel abgebrochen zu haben", sagt Steilen.



Was sagt die SG Prümer Land?
Arno Leiwer, Vorsitzender des FC Prüm: "Dass wir den Spielabbruch angezettelt haben, ist so nicht richtig. Wir haben den Schiedsrichter schon vor dem Spiel darauf aufmerksam gemacht, dass der Platz nicht bespielbar war. Er hat dann eine Platzbegehung gemacht und angepfiffen.
In der Halbzeit hat der Schiedsrichter von sich aus das Spiel abgebrochen, wir haben niemanden bedrängt und niemandem gedroht." Aus Leiwers Sicht, sei es "ein Stück weit verständlich", dass Rittersdorf mit dem Abbruch beim Stand von 5:0 nicht einverstanden war. Die SG Prüm sei nicht auf Differenzen mit Rittersdorf aus. "Meiner Meinung nach hätte man sich den Ärger erspart, wenn das Spiel gar nicht erst angepfiffen worden wäre. Rittersdorf hätte ja im Vorfeld sagen können, das der Platz nicht bespielbar war."



Was sagt der Schiedsrichter?
"Das Ganze hat ja schon vor dem Spiel angefangen", berichtet Markus Wagner, der für die Spielvereinigung Ammeldingen pfeift und die Partie leitete. Wagner erzählt: "Die Prümer sagten vor dem Spiel schon, dass sie auf diesem Platz nicht spielen wollten. Wir haben dann eine Platzbegehung gemacht und uns darauf geeinigt, dass der Platz bespielbar war. Es hat geregnet und der Platz wurde während des Spiels immer schlechter. Da waren richtige Kuhlen drin. Tatsächlich war die Verletzungsgefahr aus meiner Sicht dann recht hoch." In der Halbzeit sei es dann aber richtig losgegangen, sagt Wagner im Gespräch mit unserer Zeitung und schildert unsportliche Szenen: "Ich nenne jetzt keine Namen, aber auf Prümer Seite ist wortwörtlich der Satz gefallen: ‚Wenn du nicht abbrichst, erlebst du morgen dein blaues Wunder.\' Und irgendwann sind meine Grenzen auch erreicht. Wenn ich einmal bedroht werde, dann pfeife ich sicher kein Spiel mehr an." Schließlich habe er das Spiel abgebrochen. So stehe das auch in seinem Sonderbericht, der nun an die Kreisspruchkammer gehe.



Wie geht es weiter?
Die Kreisspruchkammer hat in dieser Woche den schriftlichen Protest von Rittersdorfer Seite gegen den Spielabbruch erhalten. Das bestätigte Kreisspruchkammer-Vorsitzender Leo Trost auf Volksfreund-Anfrage. Vom Schiedsrichter und von Prümer Seite hatte noch nichts vorgelegen. Ein Sonderbericht des Unparteiischen ist nach dessen Angabe auf dem Weg. Auch die SG Prüm werde sich zu der Sache äußern, wie FC-Vorsitzender Arno Leiwer ankündigt. Leo Trost: "Wir werden die Angelegenheit kommende Woche Donnerstag verhandeln."

Aufrufe: 012.12.2013, 20:35 Uhr
volksfreund.de/Sven EisenkrämerAutor