2024-05-10T08:19:16.237Z

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Zwei Gegentore in doppelter Überzahl: Endrit Gashi (TuS, rechts) gegen Felix Jahnke (SVS)   | Foto: Markus Schächtele
Zwei Gegentore in doppelter Überzahl: Endrit Gashi (TuS, rechts) gegen Felix Jahnke (SVS) | Foto: Markus Schächtele

Ärger beim TuS Lörrach-Stetten trotz 6:4-Erfolg

Erster Saisonsieg für den FC Hausen +++ Treffsichere Mehmetis

Zehn Tore bekamen die Zuschauer in Lörrach-Stetten zu sehen. Trotz des Sieges überwog beim TuS die Unzufriedenheit. Deutlich besser war die Laune bei Coach Atilla Ürgen nach dem ersten Saisonsieg seines FC Hausen.
„Mit dem Verhalten meiner Spieler nach dem 6:2 kann ich nicht einverstanden sein“, erklärte ein unzufriedener Sascha Müller nach dem 6:4 seiner Mannschaft gegen den SV Schopfheim. Was den Trainer des TuS Lörrach-Stetten auf die Palme brachte, lag auf der Hand: Nach zwei Platzverweisen gegen Edson Fonseca und Peter-Sammy Oswald agierten die Gäste mehr als eine halbe Stunde lang in Unterzahl. Nachdem die Hausherren daraus zunächst Kapital schlagen konnten, verfiel die Müller-Elf jedoch in Schönspielerei und schraubte drei Gänge zurück. „Es kann nicht sein, dass wir in doppelter Unterzahl zwei Gegentreffer kassieren und meine Spieler Anflüge von Arroganz zeigen“, kritisierte Müller sein Team für die letzte halbe Stunde.

Zuvor hatte der Aufstiegsfavorit lange alles im Griff. Mit einem Hattrick binnen fünf Minuten brachte der abermals treffsichere Endrit Gashi den TuS auf die Siegerstraße und da auch Kapitän Benjamin Schulz dreifach traf, war die Partie eigentlich frühzeitig entschieden. „Ich hätte es absolut akzeptiert, wenn es beim 6:2 geblieben wäre, weil wir gegen tief verteidigende Gäste nicht mehr zu weiteren Treffern gekommen wären“, echauffierte sich Müller.

Doch Schopfheim bewies Moral und legte damit auch den Grundstein für ein erfolgreiches Auftreten in den kommenden Wochen. „Wenn wir an diese Energieleistung anknüpfen können, sehe ich ein baldiges Ende unserer Negativserie“, war sich SVS-Trainer Joachim Boos sicher, dass sein Team nach der vierten Niederlage in Folge zeitnah wieder Zählbares einfahren kann.

Hausen wandelt Frustration in Motivation um

„Wir sind personell weiter arg gebeutelt und viele meiner Spieler kommen aktuell nicht an ihr eigentliches Leistungsniveau heran“, sagte Boos. Dennoch sah der SVS-Coach einen Ruck, der in Unterzahl durch die Mannschaft gegangen sei. Mit diesem Aufwind will Boos nun eben gegen den FC Huttingen dreifach punkten.

Lange musste der FC Hausen auf den ersten Saisonsieg warten. Am siebten Spieltag beim FV Degerfelden war es nun für das Team von Atilla Ürgen soweit. Mit einer Willensleistung beendete der FCH seine Negativserie und scheint in der Saison angekommen zu sein. „Wir haben zuletzt schon eine gewisse Frustration in der Mannschaft gehabt, die wir allerdings offen angesprochen haben und gut in Motivation verpackt haben“, nennt Ürgen einen der Erfolgsfaktoren. Nach den längerfristigen Ausfällen der erfahrenen René Wagner und Gordon Söntgerath, die zusammen für 27 Tore in der Vorsaison verantwortlich waren, musste sich erst ein neues Gebilde entwickeln, das nun besser und besser funktioniert. „Wir haben vier, phasenweise fünf A-Jugend-Spieler eingebaut, da ist Geduld gefragt“, beschreibt Ürgen den Entwicklungsprozess.

Für Degerfelden bedeutete das 1:4 einen Rückschritt, nachdem die Elf von Patrick Streule zuletzt in Steinen ihren ersten Saisonsieg eingefahren hatte. Mit lediglich vier Punkten steht der FVD auf dem 15. Tabellenplatz und hat lediglich noch den punktlosen SV Weil III hinter sich. „Die Saison ist noch lang und wir werden unsere Punkte einfahren“, gab sich Streule dennoch optimistisch.

Siebter Frühling für Boos
In Hausen feierte am siebten Spieltag eine Vereinsikone ihren siebten Frühling. Der langjährige Trainer des FC Hausen Andreas Boos feierte mit 45 Jahren sein Comeback in der Kreisliga A. „Wir haben Andy eingewechselt, um den jungen Spielern mit seiner Routine zusätzliche Sicherheit zu geben“, begründete Ürgen seine Entscheidung, die sich in den kommenden Wochen wiederholen könnte. „Andy und ich sind im Verein zusammen groß geworden. Er ist eine absolute Identifikationsfigur für die jungen Spieler“, so Ürgen über den ersten Einsatz seines langjährigen Weggefährten in der A-Klasse seit gut einem Jahr. Nach Ende seiner Trainertätigkeit beim FCH wurde Boos auch in die Nachwuchsarbeit des Vereins integriert.

Hattrick in fünf Minuten
Über einen Treffer von Endrit Gashi zu berichten, kann getrost unter der Rubrik „Und täglich grüßt das Murmeltier“ abgehakt werden. Auch bei seinem fünften Pflichtspiel für den TuS Lörrach-Stetten zeigte sich der 27-jährige Angreifer kaltschnäuzig, beim 6:4 gegen den SV Schopfheim erzielte er seine Saisontreffer neun, zehn und elf. Zwischen der 29. und 34. Spielminute entschied der jüngere der Gashi-Brüder die Partie und erzielte den schnellsten Hattrick der Saison. Damit hat Endrit Gashi in jedem Saisonspiel getroffen, mit Ausnahme der Partie gegen das Kleine Wiesental auch immer mindestens doppelt.

Treffsichere Mehmetis
Neben dem gewohnt treffsicheren Marvin Stöhr glänzten beim 7:1 des FV Haltingen gegen den TuS Kleines Wiesental vor allem die drei Mehmetis. Während Ersan und Erxhan Mehmeti für den formstarken Aufsteiger doppelt trafen, trug sich auch Elfan Mehmeti kurz vor der Pause in die Torschützenliste ein. Damit kommen die drei Mittelfeldspieler des neuen Tabellendritten gemeinsam schon auf zehn Saisontore und spiegeln mit Marvin Stöhr die geballte Offensivpower des FVH wider. Nur zwei Clubs trafen noch öfter. Stöhr trifft zuverlässig und ist mit bereits zehn Toren auf dem besten Weg seine Marke aus dem Vorjahr in der Kreisliga B (40) zu wiederholen. Interimstrainer beim höchsten Saisonerfolg des Liganeulings, der sich jüngst von Stefano Gianetti trennte, war gegen den TuS Rainer Sarcander, der ansonsten die zweite Mannschaft betreut.
Aufrufe: 025.9.2017, 20:00 Uhr
Lukas Karrer (BZ)Autor