2024-05-17T14:19:24.476Z

Ligabericht
Dickes Ding: Pfeddersheim sicherte sich gegen Burgbrohl einen ungefährdeten 22:0-Sieg. Archivbild: Dinger
Dickes Ding: Pfeddersheim sicherte sich gegen Burgbrohl einen ungefährdeten 22:0-Sieg. Archivbild: Dinger

Anzeigetafel zweimal eingenullt

TSG Pfeddersheim feiert beim 22:0 gegen Burgbrohl den höchsten Oberliga-Sieg der Vereinsgeschichte

Pfeddersheim. Auf ein solches Spiel war die Anzeigetafel im Uwe-Becker-Stadion einfach nicht vorbereitet. Gut, zweistellige Ergebnisse sind im Fußball im Allgemeinen und und der Oberliga im Besonderen nicht üblich. Schön, dann fängt man nach dem zehnten Treffer einfach wieder bei eins an. Dass allerdings die Tafel beim 22:0 (8:0)-Sieg der TSG Pfeddersheim gegen die Spvgg Burgbrohl gleich zweimal wieder eingenullt wurde, machte die ganze Partie etwas surreal. „Das letzte Mal, dass ich so ein Spiel erlebt habe, war in meinen frühen Jugendjahren“, erinnerte sich TSG-Keeper Bakary Sanyang. Dagegen war die Erinnerung von Steffen Litzel jüngerer Natur. „In der Vorbereitung haben wir vor einigen Jahren mal gegen Suryoye Worms ähnlich hoch gewonnen.“

TSG-Trainer Norbert Hess sah das Ganze von einem anderen Standpunkt: „Das wird wohl für immer der höchste Oberligasieg in der Vereinsgeschichte bleiben“, schmunzelte er nach den äußerst einseitigen 90 Spielminuten, in denen die Burgbrohler genau einmal im gegnerischen Strafraum in Ballnähe kamen. In der 40. Minute war das, doch Christopher Ludwig stellte sich seinem gegenüber Necmi Acar so in den Weg, dass der Ball ins Toraus rollte. Ansonsten lief die Partie so ab, dass die Gäste mit einem Siebener- und einen Dreierriegel versuchten, den Raum vor dem eigenen Tor so eng zu machen, dass die Pfeddersheimer keine Möglichkeit zur Entfaltung bekämen. Das funktioniere zu Beginn eine knappe Viertelstunde erstaunlich gut. Erst da gelang Yannick Krist der erste der Pfeddersheimer Treffer. Und auch in der Mitte der zweiten Halbzeit hatten die Gäste zwischen der 54. und 71. Minute eine Phase, die sie ohne Gegentreffer überstanden. Das war allerdings vor allem dem Umstand geschuldet, dass die TSG-Angreifer beste Möglichkeiten ausließen. „Ich habe meinen Co-Trainer die vergebenen Chancen zählen lassen, der kam auf knapp 50“, berichtete Hess, der wie alle Pfeddersheimer den Gästen für ihre Fairness ein Lob aussprach. „Die sind hier anständig aufgetreten, da war kaum ein Foulspiel, das war von ihnen eine sehr faire Partie.“ Und auch Litzel zeigte sich überrascht über so viel Leidensfähigkeit. „Wenn man sich überlegt, dass die im Wissen, dass es wieder eine hohe Niederlage geben wird, doch immer wieder in ihren Bus steigen und 120 Kliometer hierher fahren, hat das schon Respekt verdient.“

Und den brachte die Pfeddersheimer Mannschaft dem Gegner auch entgegen. Bespielte das Team von Trainer Thorven ohne übertriebene Einzelaktionen, ließ Keeper Sanyang vor dem eigenen 16er, und nicht noch als elften Feldspieler mitagieren. Heraus kamen trotzdem noch eine Menge mehr oder weniger schöner Tore, aus denen der von Christopher Ludwig wegen seiner Einzigartigkeit herausragte. Es war der einzige wirkliche Distanzschuss. Aus gut 30 Metern hatte der Standard-Spezialist draufgehalten, von der Unterkante der Latte prallte der Ball hinter die Linie. Alle anderen Treffer erzielten die Pfeddersheimer aus der Nah- und Mitteldistanz. Viermal konnten sich Simon Bundenthal, Mathias Tillschneider und Christoph Wörzler in die Torschützenliste eintragen, dreimal Krist und Abdullah Köse, zweimal Sebastian Schulz. Dazu kam noch ein Eigentor des Brugbrohler Kapitäns Peter Schmitt.

TSG Pfeddersheim: Sanyang – Moh Amar, Bundenthal, Ludwig, Scherer – Schulz (46. Köse), Bräuner (46. Wörzler), Klotz, Tillschneider – Krist – Buch (46. Litzel).



Aufrufe: 02.4.2017, 21:30 Uhr
Carsten DietelAutor