2024-05-02T16:12:49.858Z

Halle
Der TSV Möttingen (in rot) beim vorjährigen Futsal-Vorrundenspiel zur schwäbischen Meisterschaft in Nördlingen gegen den SV Eggelstetten mit Raphael Schmid gegen Torwart Raimund Gritschneder. 	F.: Walter Brugger
Der TSV Möttingen (in rot) beim vorjährigen Futsal-Vorrundenspiel zur schwäbischen Meisterschaft in Nördlingen gegen den SV Eggelstetten mit Raphael Schmid gegen Torwart Raimund Gritschneder. F.: Walter Brugger

An Futsal muss man sich gewöhnen

Auch im Landkreis Donau-Ries gehen die Meinungen über die Hallenvariante auseinander +++ Erste Vorrunde zum Masters steht an

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Am kommenden Sonntag startet in Donauwörth das erste Vorrundenturnier um die Donau-Rieser Hallenkreismeisterschaft. Wie in der vergangenen Saison wird auch dieses Turnier wieder im Futsal-Stil ausgetragen. Seit Heiko Loder Turnierleiter ist, wird nur nach Willen des Verbandes noch in dieser Variante unterm Hallendach gekickt.

Loder findet die neue Spielart interessanter, da jetzt mehr der technische Fußball im Vordergrund stehe. „Mit der Rundumbande war halt auch Glück dabei, wenn ein schlechter Schuss dank eines Abprallers doch noch zum Tor wurde“, so der Spielleiter. Gewöhnungsbedürftig seien immer noch die neuen Regeln mit den kumulierten Fouls, dem Einkick oder dem Rückspiel zum Torwart. „Ich persönlich fände es auch besser, statt der Handballtore, die größeren zu verwenden, aber das ist in den Spielregeln nicht vorgesehen“, so Loder.

Er richtet auf jeden Fall ein großes Kompliment an die Vereine, denn eine Beteiligung von mittlerweile 32 Mannschaften bei vier Vorrundenturnieren sei hervorragend, so der Spielleiter. Darum seien auch Lokalderbys an der Tagesordnung und inzwischen hätten auch niederklassigere Verein genügend technische Spieler, um im Futsal gegen höherklassigere zu bestehen, meint Loder. Er erinnert sich, dass Vereine auch schon vor seiner Zeit nicht in der Halle mitspielen wollten und dass sei auch beim Futsal so. „Andere Mannschaften sind dagegen nach wie vor ganz versessen auf die Halle und haben Spaß und Erfolg“, so der Spielleiter. Ihn ärgert nur, dass ihm jetzt kurzfristig noch der SC Tapfheim absagte, obwohl die Spielpläne schon geschrieben waren. Dankenswerterweise sei dafür noch der TKSV Donauwörth eingesprungen.

Geteilter Meinung zum Futsal sind dagegen immer noch die Vereinsvertreter. So sagt Jürgen Wenzel, der Abteilungsleiter des ersten Futsal-Kreismeisters Donau, der SpVgg Deiningen: „Wir beteiligten uns früher schon an Hallenkreismeisterschaften, wobei meist der Spaß vor dem Erfolg kam.“ Auch seine Mannschaft habe den Futsal anfangs eher abgelehnt, stehe ihm nach dem schönen Erfolg jetzt aber offener gegenüber. „Zwar geht durch die fehlenden Banden etwas an Power verloren, dafür wird mehr technischer Fußball geboten“, meint Wenzel.

Auch Trainer Sener Sahin erinnert sich noch gern an die vergangene Futsalmeisterschaft, als er mit dem FSV Reimlingen ebenfalls bis ins Finale vordrang, dieses aber knapp verlor. Auch nach seinem erfolgreichen Wechsel zum SC Wallerstein ist er heuer wieder bei den Hallenmasters dabei. „Man braucht für einen Erfolg beim Futsal aber auf jeden Fall technisch gute Spieler, die genaue Flachpässe spielen können und auch in ein kleines Tor treffen“, sagt Sahin. Die anspruchsvollere Spielart sei zudem immer noch gewöhnungsbedürftig für Spieler, Schiedsrichter und Zuschauer. Auch Sener fand die alten Regeln besser, wenngleich man sich auch an die neuen in ein paar Jahren gewöhnt haben dürfte.

Kollege Thomas Fischer vom SV Großsorheim/Hoppingen sagt: „Ich bin eigentlich gegen Hallenfußball, um nicht noch mehr Verletzte zu bekommen.“ Selbst spielte Fischer gerne in der Halle und auch seine Jungs tun das im Training gern. Doch der Trainer meint, dass Futsal sehr gewöhnungsbedürftig und eben mehr etwas für Techniker sei. Dafür werde mit dem weicheren Ball nicht mehr so viel gebolzt und man könne ihn besser direkt spielen.

Verletzte sind auch die Hauptgründe, dass sich die SpVgg Löpsingen heuer nicht zur Futsal-Kreismeisterschaft meldete, so Abteilungsleiter André Kahler. Man möchte einfach nicht noch mehr dazu bekommen. Erfolgreichen Hallenfußball spielte der TSV Mönchsdeggingen in höherklassigeren Zeiten, seit Futsal sei man aber nicht mehr dabei, sagt Abteilungsleiter Steffen Arndt. Für ihn hatte der klassische Hallenfußball mit Bandenspiel mehr Reiz. Gut findet er an der neuen Art, dass Fouls strenger geahndet werden. Futsal sei aber mehr etwas für Vereine ab Kreisliga, darum machten weniger A- und B-Klassisten mit, so Arndt.

Bis zum vergangenen Jahr machte auch der SV Munzingen meist an den Hallenmeisterschaften mit. Zuletzt war es aber immer schwieriger, genügend Spieler dafür zusammenzubekommen, sagt Abteilungsleiter Daniel Leiminger. Darum habe man sich diesmal anderweitig entschieden. Persönlich spielt Leiminger dagegen lieber den schnelleren Futsal, als mit Rundumbande.

Aufrufe: 017.12.2015, 17:29 Uhr
Rieser Nachrichten / Jim BenningerAutor