2024-06-17T07:46:28.129Z

Allgemeines

Amadeus Wallschlägers Verfahren ist eingestellt

Nach Ende der Ermittlungen wegen Betruges blickt der Fürstenwalder Kapitän nach vorn

Doppelte Zufriedenheit hat der aus Eisenhüttenstadt stammende Amadeus Wallschläger nach dem 2:0 des FSV Union Fürstenwalde in der Fußball-Oberliga beim SV Lichtenberg ausgestrahlt. Zum einen über den ersten Sieg seines Team gegen die Berliner seit der Liga-Zugehörigkeit der Fürstenwalder, aber vor allem, weil ein schwarzes Kapitel für ihn selbst erfreulich endete.
Mitte April hatte der Mannschafts-Kapitän des FSV Union erfahren, dass gegen ihn, der zu diesem Zeitpunkt in einer Bank arbeitete, von der Staatsanwaltschaft Berlin ein Ermittlungsverfahren wegen Betruges eröffnet worden war. Er sollte mit zwei weiteren Mitarbeitern der Bank rund 800 000 Euro an Kundengeldern veruntreut haben und musste sich erkennungsdienstlich behandeln lassen, hörte danach aber nie wieder von der Polizei. Nun sind die Vorwürfe endgültig vom Tisch. In einem Zweizeiler an Wallschlägers Anwalt teilte die Staatsanwaltschaft am Donnerstag mit, dass das „Ermittlungsverfahren gemäß §170, Abs. 2 der StPO eingestellt“ worden ist. Der Brief liegt der Märkischen Oderzeitung in Kopie vor.

„Das ist für mich ein Befreiungsschlag“, sagte Wallschläger am Sonntag. Da er gegenüber seinem Verein offensiv mit den Vorwürfen umgegangen war, hielt dieser zu ihm. Der 29-Jährige blieb Stammspieler und Kapitän. „Dafür bin ich dem Verein dankbar, denn ich weiß nicht, was ich in dieser schweren Zeit ohne Fußball gemacht hätte.“

Weil aber die Berliner Boulevard-Presse das Thema reißerisch aufnahm, sah sich Wallschläger mit einem großen Interesse konfrontiert. „Ich musste meine Handy-Nummer ändern und meinen Facebook-Account löschen. Das war alles schon eine Belastung, da bleibt dann immer etwas hängen“, gibt er zu.

Auch sportlich blieben die Vorwürfe nicht ohne Spuren. Wallschläger spielte unkonzentriert und fehlerhaft. „Das ist doch klar, denn die körperliche und psychologische Belastung war schon hoch. Auch wenn ich immer gut schlafen konnte, weil ich wusste, dass an den Vorwürfen nichts dran ist.“ Auch beruflich eröffnet der Freispruch Wallschläger, der seinen Job bei der Bank verlor, wieder alle Perspektiven. „Ich kann jetzt wieder nach vorne schauen – sportlich wie beruflich.“

Aufrufe: 06.10.2014, 13:20 Uhr
MOZ.de / Uwe WuttkeAutor