2024-05-17T14:19:24.476Z

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Ein heftiges Sommergewinter unterbrach die Partie zwischen Finthen und Nieder-Olm.
Ein heftiges Sommergewinter unterbrach die Partie zwischen Finthen und Nieder-Olm. – Foto: mifi

Als Finthen und Nieder-Olm plötzlich im Regen standen

DENKWÜRDIGE SPIELE +++ Vor vier Jahren geht es zwischen Finthen und Nieder-Olm hoch her +++ Sommergewitter unterbricht hitzige Begegnung

Finthen. Auch wenn der Ball in Rheinhessen endlich wieder rollt, wirft die FuPa-Redaktion weiterhin jeden Freitag einen Blick in die Geschichtsbücher und stellt besonders spektakuläre Partien aus den vergangenen Jahren vor. Heute im Blickpunkt: Das Duell zwischen Fontana Finthen und dem FSV Nieder-Olm in der Bezirksliga am 28. August 2016.

Vor vier genau Jahren ging es zwischen Fontana Finthen und dem FSV Nieder-Olm in der Schlussphase ihres Bezirksligaduells hoch her, nachdem der Nieder-Olmer Adrian Ossen in der 75. Minute wegen einer groben Unsportlichkeit vom Platz geflogen war. Und als würde die aufgeheizte Atmosphäre auf dem Platz nicht genügen, hatte der Wettergott dafür gesorgt, dass auch die reale Atmosphäre stark aufgeheizt war und schickte nun ein Sommergewitter über den Sportplatz in Finthen. Der Schiedsrichter musste die Partie eine gute Viertelstunde vor Schluss unterbrechen und schickte die Spieler für einige Minuten in die Kabine – doch während sich das Wetter in der Unterbrechung abkühlte und das Gewitter weiterzog, ging es auf dem Platz weiter heiß her.

Intensive Schlussphase
Kaum dass die Partie wieder angepfiffen war, setzte es den nächsten Platzverweis für die Gäste, sodass der FSV nun in doppelter Unterzahl einem Tor Rückstand hinterherlaufen musste. Und wer bis dahin die Partie gesehen hatte, war sich sicher, dass es nun eine einfache Aufgabe für die Finther werden würde, ihren Vorsprung die letzten 15 Minuten runterzuspielen. Schon früh war Fontana durch Bamba Diaw in Führung gegangen (7.) und hatte die Partie anschließend kontrolliert, doch mit der Gewitterunterbrechung und der doppelten Überzahl sollte sich das alles ändern. Die Elf von Maciek Debinski verlor ihren Rhythmus und anstatt nun in aller Ruhe die Überzahl auszuspielen, ließ sich der VfL in die Defensive drängen und schenkte den Gästen sogar einen Foulelfmeter, den Wladimir Tislenko zum Ausgleich verwandelte (86.). Klar, die Nieder-Olmer waren bis in die Schlussphase das schwächere Team gewesen und hätten sich auch über einen höheren Rückstand nicht beschweren können, doch wer mit zwei Mann weniger den Ausgleich schaffte, hätte dann am Ende trotzdem einen Punkt verdient.

Letztes Tor entscheidet
Doch beendet war die Partie mit dem Ausgleich noch nicht, aufgrund der Gewitterunterbrechung waren noch etwas mehr als zehn Minuten zu spielen und die Nachspielzeit sollte die Spannung auf die Spitze treiben. Mit der letzten Aktion des Spiels bekam Fontana einen Freistoß im linken Halbfeld zugesprochen: Der Ball segelte in den Strafraum und fand den eingewechselten Lorik Restelica, der als Stürmer nicht lange fackte und die Kugel ins Netz jagte (90.+7). 2:1, Abpfiff, Heimsieg für Finthen. Nieder-Olm war in Unterzahl stark zurückkommen, hatte sich den Ausgleich erkämpft und verdient, aber ebenso hatten sich eigentlich die Finther ihre drei Punkte verdient, denn sie hatten die Partie über 75 Minuten kontrolliert und bis zur Schlussminute nur den zweiten Treffer verpasst.

Am Saisonende muss Nieder-Olm absteigen
Der Punktverlust sollte sich für die Gäste am Saisonende noch als folgenschwer erweisen, denn wenngleich die Spielzeit natürlich nie am fünften Spieltag entscheiden wird, so fehlte dem FSV nach dem letzten Spieltag nur ein Punkt zum rettenden Ufer. Dies war besonders ärgerlich, da die Mannschaft insgesamt acht Partien (darunter auch das 2:3 im Rückspiel gegen Finthen) nur mit einem Tor Rückstand verloren. Doch weil dieser eine Punkt eben einfach fehlte, musste Nieder-Olm in die A-Klasse, wo der Verein einige Zeit brauchte, um sich wieder zu fangen. In diesem Sommer gelang aber endlich wieder eine starke Saison, an deren Ende der Verein den Aufstieg feiern durfte und in die Bezirksliga zurückkehrte, wo wieder einige hitzige Spiele warten – nur vorerst nicht mehr gegen die Finther, die sind nämlich ihrerseits in die Landesliga aufgestiegen.

Schiedsrichter: Bremer.

Zuschauer: 75.

Tore: 1:0 Diaw (7.), 1:1 Tislenko (86./FE), 2:1 Restelica (90.+7).

Aufrufe: 028.8.2020, 12:00 Uhr
Peter MertesAutor