2024-06-17T07:46:28.129Z

FuPa Portrait
Jahrelang hat Christian Detmar (links) für den TSV Landsberg gespielt. Jetzt kehrte er als Co-Trainer von Sven Kresin (rechts) zum TSV zurück.  F.: M. Messelhäuser
Jahrelang hat Christian Detmar (links) für den TSV Landsberg gespielt. Jetzt kehrte er als Co-Trainer von Sven Kresin (rechts) zum TSV zurück. F.: M. Messelhäuser

Als Co-Trainer zurückgekehrt

Christian Detmar war beim TSV Landsberg auch schon als Spieler erfolgreich

Das Herz von Christian Detmar (48) schlägt nach wie vor für den TSV Landsberg: Für den Verein, in dem er früher 14 Jahre in der Bezirksliga, Bezirksoberliga und Landesliga mit Erfolg Fußball gespielt hat. Er war als Stürmer mit Torschuss-Qualitäten bekannt. Detmar steht wieder in Diensten des TSV Landsberg: Seit 13. Juli als Co-Trainer des Landesliga-Teams, das in der Saison 2013/14 nach zehn Spieltagen erst einmal bezwungen wurde.

Außerdem leitet Detmar aushilfsweise das Training der 2. Mannschaft des TSV. Die kämpft in der Kreisklasse Augsburg um Siege und Punkte. Der 48-Jährige hat in seiner Fußballerkarriere viele Höhepunkte, aber auch Enttäuschungen erlebt. Herausragend war 1989 sein einjähriges Gastspiel beim Bayernligisten FC Memmingen: „Ich hatte 27 Einsätze und schoss sieben Tore“, erinnert sich Detmar. Die Bayernliga war seinerzeit die dritthöchste Liga im deutschen Fußball.

Einer der Gegner war 1860 München: Über 5000 Zuschauer kamen zu dieser Begegnung in Memmingen. Das Rückspiel in München wollten fast 10.000 Menschen sehen. Um ein Haar wäre Detmar damals in den Reihen der „Löwen“ gelandet. Sie luden ihn zum Probetraining ein: „Es wäre schon was geworden“, berichtet der 1,82 Meter große Sportler, der in Erpfting gebaut hat und verheiratet ist. Der Wechsel scheiterte: Als Detmar das Angebot der Sechzger auf den Tisch kam, hatte er beim FC Memmingen bereits einen Vertrag unterschrieben.

Was war für ihn die größte Enttäuschung auf dem grünen Rasen? Er hat sich im Nachhinein ziemlich geärgert: darüber, dass er in der Relegation des TSV Landsberg gegen den FC Enikon Augsburg nach einem Remis keinen Elfmeter geschossen hat. Das Elfmeterschießen wurde mit 4:5 verloren – es war um den Aufstieg in die Landesliga gegangen.

Zehn Jahre war Detmar jung, als er beim FC Buchloe mit dem Fußballspielen begann. Wenig später, mit elf, zog es ihn bereits an den Lech: Zur D-Jugend des TSV: „Johnny“ – gemeint ist der zwischenzeitlich verstorbene Burkhard Guddat – „hat mich ein halbes Jahr lang zum Training abgeholt“, erzählt Detmar. Er kickte in den Jugendteams des TSV Landsberg – und 14 Jahre in der 1. Mannschaft des TSV. Zusätzlich spielte er eine Saison beim FC Memmingen und zwei Jahre beim Landesligisten TSV Königsbrunn.

Die Trefferquote von Christian Detmar sorgte in Königsbrunn für Schlagzeilen: In der einen Saison jagte er den Ball 17 Mal ins Netz des Gegners, in der anderen 27 Mal. Nach einem Kreuzbandriss war für Detmar das Fußballspielen in Landsberg vorbei.

In Erpfting hängte er 1994 zwei Jahre als Spielertrainer dran. Nach der schweren Verletzung kam er jedoch „nicht mehr ganz auf die Füße“. Doch ganz ohne Fußball hielt er es nicht aus. In Erpfting schnürte er erneut die Fußballschuhe und trainierte acht Jahre den Nachwuchs des SVE. Dann wollte er im Herrenbereich tätig werden, sagt er.

Glückliche Fügung: Der TSV suchte einen Co-Trainer – und fand ihn mit Christian Detmar: „Es macht Spaß, und es ist Woche für Woche interessant, mit der Mannschaft zu arbeiten.“ Beruflich ist der gelernte Maschinenschlosser heute verantwortlich für die Qualität in der Blechbearbeitung bei der Firma Rational in Landsberg. In seiner Freizeit geht er gerne mit seiner Frau Gudrun – sie hat früher in der Frauenmannschaft des VfL Kaufering Fußball gespielt – auf Tour: mit einer Vespa. Drei von dieser Sorte, zwischen 30 und 40 Jahre alt, stehen in seinem „Stall“. Im Urlaub ist die gesamte Familie (zwei Söhne) am Gardasee zu finden, wo Christian Detmar auch sein Lieblingsgericht – Pizza – genießen kann.

Aufrufe: 012.9.2013, 11:08 Uhr
Landsberger Tagblatt / Ernst HofmannAutor