2024-06-17T07:46:28.129Z

Interview
Olaf Poschmann.
Olaf Poschmann.

"Als Cheftrainer fühle ich mich einfach wohler"

Eichedes Co-Trainer Olaf Poschmann hegt zwar Ambitionen, hat aber auch Spaß in seiner aktuellen Funktion

Nach der überraschenden 0:2-Pleite zum Restrundenauftakt beim Oldenburger SV ist SH-Ligist SV Eichede um Wiedergutmachung bemüht. Am Sonntag empfängt der Spitzenreiter den PSV Neumünster. Für den aktuellen Spitzenreiter und Olaf Poschmann eine richtungweisende Begegnung. Im Stormarner Tageblatt spricht der seit Sommer 2015 als Co-Trainer der ,,Bravehearts" tätige Poschmann über die Partie, die aktuelle Situation des SVE und seine Zukunftspläne in Eichede.

Olaf Poschmann, Sie sind seit dem Sommer in Eichede tätig. Sind Sie schon beim SVE heimisch geworden?
Wenn man das so nennen kann, ist mir das ganz gut gelungen. Die Mannschaft hat es mir aber auch leicht gemacht. Auch die Zusammenarbeit mit Chefcoach Oliver Zapel läuft gut, das hatten vorher einige anders erwartet.

Als Trainer waren Sie in den vergangenen Jahren unter anderem für die TSV Reinbek, MSV Hamburg, FC Bergedorf 85 und zuletzt für den SC Vier- und Marschlande verantwortlich. Gibt es Unterschiede im Vergleich zum SV Eichede?

Erst einmal habe ich natürlich eine neue Erfahrung gemacht. Ich war vorher immer Cheftrainer, in Eichede bin ich nun Co-Trainer. Das war zunächst ungewohnt. Aber ich kann sagen, dass ich damit gut klar komme. Unterschiede zwischen dem Fußball in Hamburg und Schleswig-Holstein gibt es auch. Bei meinen vorherigen Stationen in der Oberliga Hamburg war die Fluktuation in den Mannschaften viel größer. In Schleswig-Holstein ist das anders. Hier bleiben die Spieler viel länger bei einem Club, identifizieren sich mehr mit diesem.

Geht es in Eichede professioneller zu?

Definitiv. Hier ist ein roter Faden zu sehen, der Verein ist in allen Bereichen gut aufgestellt.

Ursprünglich wollten Sie eine längere Fußballpause einlegen. Haben Sie es schon bereut, dass es nicht dazu gekommen ist?

Nein. Natürlich wollte ich nach einer anstrengenden Saison eigentlich kürzer treten. Doch der Anruf von Eichedes Vorsitzendem Olaf Gehrken hat mein Interesse geweckt. Meine Familie steht hinter meiner Entscheidung, deshalb habe ich es bislang auch nicht bereut.

Mit Oliver Zapel haben Sie damals die Ausbildung zum C-Lizenz-Trainer gemacht. Mittlerweile sind Sie selbst Inhaber der Elite-Jugend-Lizenz des DFB - der ehemaligen B-Lizenz. Wie sehen Ihre weiteren Pläne aus?
Also den Fußball-Lehrer werde ich wohl nicht machen, das lässt sich mit meinem Job nicht vereinbaren. Ich bin als Vertriebsmitarbeiter bei der DHL über 40 Stunden in der Woche eingespannt. Da sind Kapazitäten für andere Dinge begrenzt.

Apropos Fußball-Lehrer; Oliver Zapel absolviert gerade seine Prüfung. Es erscheint nicht unrealistisch, dass der aktuelle Cheftrainer des SVE seinen im Sommer auslaufenden Vertrag nicht verlängert. Werden Sie sein Nachfolger?
Ob nun mit oder ohne Oliver Zapel - der Verein wird die Weichen für die Zukunft stellen. Gespräche diesbezüglich werden bald geführt. Welche Möglichkeiten sich daraus dann für mich ergeben, wird man sehen. Ich mache jedenfalls keinen Hehl daraus, dass ich mich als Cheftrainer einfach wohler fühle. Ob ich diese Rolle in den nächsten Jahren in Eichede ausfülle, entscheiden andere. Aber noch einmal: Der Job als Co-Trainer in Eichede macht mir Spaß.

Am Wochenende steht das erste Heimspiel des neuen Jahres gegen Neumünster an. Das Hinspiel hat Ihr Team mit 3:2 gewonnen. Was ist drin gegen den PSV?
Jeder, der gegen uns antritt, will uns als Favoriten ärgern - so wie zuletzt der Oldenburger SV. Das wird auch der PSV wollen. Um zu gewinnen, müssen wir gegen jeden Gegner über unsere Grenzen gehen, das gilt auch für das Spiel am Sonntag gegen Neumünster.
Aufrufe: 026.2.2016, 12:00 Uhr
SHZ / sruAutor