2024-06-14T14:12:32.331Z

FuPa Portrait
Eigentlich ist Patrick Meier (links) ein Torwart, der es bis hoch in die Bayernliga geschafft hat, aber auch als Feldspieler trug er sich schon einige Male in die Torschützenliste ein.
Eigentlich ist Patrick Meier (links) ein Torwart, der es bis hoch in die Bayernliga geschafft hat, aber auch als Feldspieler trug er sich schon einige Male in die Torschützenliste ein. – Foto: Markus Schmautz

Allzweckwaffe Patrick Meier

Nicht nur als Keeper machte der heute 41-Jährige eine gute Figur beim FC Viehhausen. Mittlerweile ist er dort Trainer – mit Spaß.

Sport bestimmt das Leben von Patrick Meier von Kindesbeinen an. Seit einigen Monaten ist er Trainer beim Bezirksligisten Viehhausen. Zudem spielt er Handball beim SV Obertraubling in der BOL. Als Fußballer hütete er in der Bayernliga das Tor, stand aber in der Bezirksliga als Feldspieler ebenfalls seinen Mann. Tausendsassa Patrick Meier soll nun die Viehhausener Fußballer zum Liga-Verbleib führen. Bisher holte der FC 16 Punkte aus 19 Partien. Auf das rettende Ufer fehlen lediglich zwei Zähler.

In der Jugend hütete Patrick Meier das Tor bei verschiedenen Vereinen. Unter anderem bei der SG Walhalla, beim VfR Regensburg und bei Fortuna Regensburg. Anschließend zog es ihn zum damaligen A-Jugend-Bayernligisten SG Post-Süd Regensburg. Nach der Fusion mit dem SSV Jahn stellte sich Nachwuchskeeper Meier dem Konkurrenzkampf beim Jahn in der U23. Seine Konkurrenten waren Martin Eberherr und Florian Ermler. Sowohl bei Post-Süd als auch beim SSV war sein Trainer und Förderer Günter Brandl. Immerhin kam der 1,96 Meter große Hüne auf sieben Einsätze. An seiner Seite spielten Oliver Fink, Jürgen Falter, Veit Scheidinger, Samuel Bachmeier, Dominik Schmitt, Tobias Schweinsteiger oder Markus Segerer. Ebenfalls einige Male auf dem Feld stand er mit Markus Weinzierl oder Tobias Zellner. Regelmäßig durfte Meier damals mit dem Regionalliga-Team von Günther Sebert mittrainieren. Die Erste stieg in der Saison 2002/03 in die Zweite Bundesliga auf. Nach einem Jahr in der Bayernliga verabschiedete sich Meier vom SSV. „Ich hätte auch vormittags trainieren sollen, was aber beruflich nicht möglich war.“

Das Rennen um den talentierten Keeper begann. Durchgesetzt hat sich Robert Huber, den Meier aus seiner Zeit in der Fortuna-Jugend kannte. Hubert trainierte damals den Kreisklassisten FC Viehhausen. „Den Wechsel habe ich nie bereut. Bis auf einen einjährigen Abstecher nach Tegernheim blieb ich dem Verein immer treu“, erklärt Meier.

Höherklassige Angebote gab es immer wieder, doch in Viehhausen baute er sich einen großen Freundeskreis auf. Auch sportlich lief es. In Meiers Premierensaison gelang der Aufstieg in die Kreisliga. 2008 ging es sogar hoch in die Bezirksliga, wo Viehhausen vier Jahre in Folge mitwirken durfte. Weitere Aufstiege in die Bezirksliga konnten 2018 und 2021 jeweils unter Trainer Reinhard Diermeier gefeiert werden. In der aktuellen Saison verlor der FC fünf der ersten sechs Saisonspiele. Die Verantwortlichen trennten sich vom Aufstiegstrainer und suchten einen Nachfolger. Und jener wurde mit Patrick Meier bald gefunden. „Eigentlich war es nicht mein Ziel Trainer zu werden. Ich behielt halt den Kontakt zum Verein bei, trainierte mit, wenn immer es mir möglich war.“ Zuerst wurde vereinbart, dass Meier bis zur Winterpause übernehmen sollte. „Die Mannschaft zieht voll mit, die Trainingsbeteiligung ist groß. Ich habe inzwischen zugesagt, dass ich zumindest bis zum Ende der Saison bleiben werde.“ Danach gebe es zwei Optionen. „Zur neuen Spielrunde hole ich mir entweder einen spielenden Trainerpartner hinzu. Oder ich übergebe an den bereits genannten Kandidaten plus einen weiteren interessanten Nachfolger. Man wird sehen, was sich ergeben wird. Es laufen Gespräche in beide Richtungen, mit und ohne mir.“

Meier ist überzeugt davon, dass seine Mannschaft den Klassenerhalt in der Bezirksliga packen kann.
Meier ist überzeugt davon, dass seine Mannschaft den Klassenerhalt in der Bezirksliga packen kann. – Foto: Markus Schmautz


Das Dasein als Fußballtrainer macht Patrick Meier großen Spaß. Zwei Drittel der C-Trainer-Lizenz hat er bereits absolviert. Zeitlich ist es für Meier aktuell möglich, eine Fußballmannschaft zu coachen, da der Handballsport coronabedingt eine Zwangspause eingelegt hat. Gleichzeitig spielt er nämlich für den SV Obertraubling in der BOL Handball. Auch beruflich ist Meier stark eingespannt. Für einen namhafte Regensburger Firma ist er als Projektleiter tätig. „So musste ich auch schon einmal eine fast zweijährige Pause einlegen“, erklärt der Familienvater, der natürlich auch möglichst viel Zeit mit seinen Töchtern Luisa (zwölf) und Emma (fünf) verbringen möchte.

Sport gehört zu Meiers Leben hinzu. „Meine Frau Petra weiß das und schätzt es, wenn ich anschließend ausgeglichener bin.“ Vor allem Teamsport hat ihn schon immer fasziniert: „Ich bin alles andere als ein Einzelkämpfer. Das Miteinander ist mir äußerst wichtig. Sollte ich zur kommenden Saison den Staffelstab des Trainers weiterreichen, werde ich Abteilungsleiter Andreas Schmid anderweitig unterstützen. Der FC liegt mir am Herzen.“

In der Winterpause verließen mit Maximilian Hölzl (Hemau) und Fabian Schweiker (Hainsacker) zwei Spieler den Verein. „Wir haben einen 18-Mann-Kader, der durchaus in der Lage ist, den Liga-Verbleib zu erreichen“, ist Meier überzeugt. Großes Vertrauen bringt er seinem Co-Trainer Georg Hasler sowie dem Torwart-Trainer und Betreuer Jens Zimmermann entgegen.

Übrigens hielt Patrick Meier in seiner langen Zeit beim FC Viehhausen nicht nur den Kasten sauber, sondern er fungierte mehrere Male auch als Feldspieler. Im Herbst 2009 musste Meier erstmals als Mittelfeldspieler ran. Trainer Robert Huber bereute seine Entscheidung nicht. Meier gelang nämlich so manches Tor. Vor allem erwies sich der kampfbetonte Dauerrenner als Kopfballungeheuer. Auch in den folgenden Jahren war Meier immer Mal wieder als Feldspieler aktiv.

In seiner langen Karriere bekam es Patrick Meier mit vielen Trainern zu tun. Einen hervorheben möchte er allerdings nicht. „Von jedem Einzelnen habe ich profitiert, mir etwas abschauen können. Egal ob von Günther Sebert, von Jürgen Press, Günter Brandl, Armando Zani, Reinhard Diermeier, Robert Huber oder Alexander Ferschke. Um nur einige zu nennen. Jeder einzelne von ihnen hat mich als Spieler und als Mensch geprägt. Man versucht, sowohl das Positive als auch das Negative herauszufiltern.“ Natürlich habe er im aktuellen Team noch viele ehemalige Mitspieler. „Der Altersunterschied beträgt allerdings mindestens ein Jahrzehnt. Ich möchte authentisch rüberkommen, versuche meine Spielidee zu vermitteln, entscheide oft aus dem Bauch heraus. Ich erkläre jedem Einzelnen, warum ich wem an einem bestimmten Spieltag den Vorzug gebe.“ Akribisch bereitet er sich auf jedes Training und auf jeden Gegner vor.

Auch in den kommenden Jahren würde Meier seinen FCV gerne weiterhin in der Bezirksliga mitmischen sehen. „Wir haben eine junge Mannschaft mit Potenzial. In den nächsten Jahren kommt aus der Jugend der JFG Kickers Labertal nicht viel nach. Diese Zeit gilt es zu überbrücken. Natürlich halten wir Augen und Ohren offen. Jeder ist bei uns gerne willkommen.“

Aufrufe: 015.1.2022, 08:00 Uhr
Markus SchmautzAutor