2024-05-02T16:12:49.858Z

Interview
RSV Eintracht-Trainer Dennis Walter in Aktion.
RSV Eintracht-Trainer Dennis Walter in Aktion. – Foto: Daniel Raphaélian

"Alles das, was das Trainerherz begehrt"

Dennis Walter vom RSV Eintracht 1949 im Interview.

In unserer Interview-Serie geht es um Torjäger, katzenartigen Schnappern, verrückten Typen und bekannten Gesichtern. Heute: Dennis Walter vom RSV Eintracht 1949.
Wie kamst du zum RSV Eintracht?
Der Kontakt zum RSV Eintracht entstand damals über Roland Rannow, der mich gefragt hatte, ob ich nicht die E-Junioren im Verein coachen möchte. Da musste ich nicht lange überlegen. Der RSV ist ein großer Verein in Brandenburg, auch darüber hinaus kennt man uns mittlerweile. Gerade auf der Zille findet man perfekte Bedingungen vor. Kraftraum, Rasen, Kunstrasen, Hartplatz, alles das, was das Trainerherz begehrt. Auch die Infrastruktur rund um den Verein passt, die Region ist sehr sportbegeistert.

Wie läuft es für dich persönlich und wie bei deiner Mannschaft in dieser Saison? Können die gesteckten Ziele noch erreicht werden?
Ich würde das Jahr für uns als typische C-Junioren-Saison eines jüngeres Jahrganges beschreiben. Für uns ist alles neu, großes Feld, stellenweise ältere Gegner, lange Wege. Auch für mich als Trainer ist das neu. Aber gemeinsam sind wir auf einem guten Weg. Die Jungs machen es wirklich ordentlich auf dem Platz. Jedoch gibt es viele Situationen im Wettkampf und im Training, wo einfach die Erfahrung für das große Spielfeld fehlt. Die Jungs sind aber sehr lernwillig und nehmen eine Menge mit, so dass wir ohne Sorgen die Saison spielen können. Wir wollen die Jungs weiter fußballerisch entwickeln und sie dabei beim Erwachsen werden unterstützen. Die ganzheitliche Ausbildung gerade in der C-Jugend ist uns wichtig. Und da sind die Jungs auf einem guten Weg.

Was macht ihr während der Corona-Pause, hat die Mannschaft Aufgaben bekommen?
Die Jungs bekommen wöchentlich Aufgaben wie Laufen, Rad fahren, Yoga oder HIIT-Workouts. Zudem treffen wir uns einmal die Woche zum ZOOM-Training mit Daniel Raphaélian. Zudem haben wir im Trainerteam eine Challenge-Liga ins Leben gerufen, wo die Jungs verschiedene Aufgaben/Skills schaffen müssen. Am Ende gibt es ein Trikot der Lieblingsmannschaft.

Wie sollte für dich die Saison weiterlaufen, wenn weitergespielt werden kann?
Schwere Frage, auch hier kann ich mir mehrere Szenarien vorstellen. Stand jetzt empfinde ich eine einfach Runde als am sinnvollsten. In einem Flächenland wie Brandenburg sind Spiele im Landesbetrieb unter der Woche schwer realisierbar. Wir liegen mit unserem Verein so, dass es keine extremen Reisen gibt, jedoch spielt Pritzwalk in unserer Liga und, wenn ich mir vorstelle, dass die um 18 Uhr in Ludwigsfelde spielen müssen, weiß ich nicht, welchen Sinn das im Nachwuchs hat. Wichtig ist, dass wir bald wieder trainieren dürfen.

Welches war die schönste/beste Saison deiner Laufbahn?
Jede Saison ist in seiner Art und Weise schön und besonders. Ein Jahr hervorzuheben ist schwer.

Gibt es ein oder mehrere Spiele, die du nie vergessen wirst?
Ja, einige. Zum einem bleibt mir das Spiel in der U13 beim FSV 63 Luckenwalde in Erinnerung. Das war damals ein richtig geiles Fußballspiel. Wir sind als Tabellenführer nach Luckenwalde gefahren und lagen gleich nach sieben Minuten mit 0:2 zurück. Luckenwalde hat ein super Spiel gemacht. Zur Pause konnten wir nur verkürzen. Nach der Halbzeit dann das direkte 1:3. Doch am Ende konnten wir das Spiel drehen und mit 4:3 gewinnen. So viel Wille, Mentalität und Ehrgeiz habe ich noch nie gesehen und das verbunden mit einem Fußballspiel auf tollem Niveau. Dann ist da noch ein Hallenturnier in der U12. Es war der MBS-CUP 2019. Unser eigenes Qualifikationsturnier für die AOK-Juniorenmasters 2019. Der Gewinner konnte sich einen Startplatz im Teilnehmerfeld neben Hertha BSC, Schalke 04 und Bayern München erspielen. Normalerweise sind beim dem Quali-Turnier die Berliner Teams in der Favoritenrolle. Doch an diesem Tag war der Fußball-Gott auf unserer Seite. Ein Turnier mit vielen Höhe und Tiefen. Zwischenzeitlich waren wir schon ausgeschieden, doch konnten durch Schützenhilfe das Halbfinale erreichen. Dort besiegten wir dann Babelsberg 03, ehe wir im Finale im Neunmeterschießen den BFC Preußen schlagen konnten. Zack, Vereinsgeschichte geschrieben. Ein unvergesslicher Tag.

Gibt es Plätze/Stadien, wo du immer wieder gerne spielst?
Hauptsache der Ball rollt. Jede Anlage hat irgendwie seinen Charme.

Bei welchem Verein hattest du deine schönste Zeit?
Ich habe mich in allen Verein sehr wohl gefühlt. Einen Verein kann ich nicht konkret nennen. Alle haben mich auf meinem Weg als Spieler oder Trainer toll unterstützt. Ich bin immer gerne auf die Anlage meines Vereins gefahren.

Wer ist/war dein Lieblingsgegenspieler und warum?
Steven Gerrard habe ich als kleiner Junge immer sehr bewundert. Ein toller Spieler auf dem Feld. Fußballerisch, wie auch als Leader.

Was war die größte Enttäuschung deiner Karriere?
In der U12 haben wir ein Pokal-Halbfinale in Deetz gespielt und klar mit 0:4 verloren. An diesem Tag lief gar nichts zusammen. Ein Tag, den wir uns alle anders vorgestellt haben.

Wo hast du auswärts nie gerne gespielt?
Deetz und Babelsberg sind immer unangenehm. Da ist immer richtig Stimmung und zudem haben diese Vereine sehr viele gute Fußballer.

Hast du einen Lieblings-Fußballschuh?
Egal, Hauptsache schwarze Schuhe.

Wer war der beste Trainer, den du hattest?
Der Beste ist auch hier wieder unfair. Meine Trainer haben sich immer viel Mühe gegeben und wollten uns entwickeln. Jedoch bleiben mir Andreas Friedrich (Empor Brandenburg), Alexander Tarnow (Stahl Brandenburg) und Michael Flottron (JFV Havelstadt) besonders in Erinnerung.

Bist du eher der Sommer- oder Winter-Trainingstyp?
Ganz klar, Spätsommer.

Was sind deine Stärken/Schwächen auf dem Fußballplatz?
Als Stärke würde ich sagen, dass ich immer 100 Prozent gebe, aufgeben ist keine Option. Bis zum Schluss an sich, sein Team und die eigene Stärke glauben und vertrauen. Es ist extrem schwer fokussiert zu bleiben, wenn alles gegen dich läuft. Da muss man schneller einen kühlen Kopf bewahren.

Wer ist/war der beste Kicker, mit dem du jemals zusammengespielt hast?
Marvin Friedrich, damals in der Anfangszeit beim SV Empor Brandenburg. Er war überall, unglaublich.

Welche Note gibst du eurer Sportanlage und euren Umkleiden?
Der Anlage eine eins plus und den Kabinen eine zwei minus, die sind mir persönlich zu klein.

Spielst du lieber auf Kunst- oder Naturrasen?
Nichts geht über Naturrasen.

Wie sieht bei euch ein idealer Mannschaftsabend aus?
Viel lachen, Spaß haben und über andere Dinge sprechen zu können.

Wann hast du zum ersten Mal FuPa entdeckt und in wie bist du draufgekommen?
Als ich noch aktiv selber gespielt habe, haben wir immer über die Spielerprofile gesprochen. Jeder wollte eins haben.

Wen würdest du gerne in einem Interview bei FuPa sehen? Welche Frage würdest du ihnen stellen?
Daniel Raphaélian. Wie sieht dein optimales Abschlusstraining vor dem Spiel aus? Worauf legst du wert als Athletiktrainer?

Zum Profil: Dennis Walter

Zum Verein: RSV Eintracht 1949

Aufrufe: 09.12.2020, 06:00 Uhr
Mitsch RieckmannAutor