2024-06-14T14:12:32.331Z

Allgemeines

Alex Gel­lings ver­passt kei­ne Mi­nu­te

Be­zirks­li­ga: Es gibt sechs „Dau­er­bren­ner“ in der Grup­pe 4 – ei­ner spielt beim SV Sons­beck II.

Wer al­le Spie­ler-Na­men aus den 18 Ver­ei­nen der Be­zirks­li­ga aus­wen­dig ler­nen müss­te, der hät­te schon reich­lich zu tun. Im­mer­hin fast 450 Ama­teur­fuß­bal­ler ha­ben die 18 teil­neh­men­den Clubs auf die Plät­ze zwi­schen Hom­berg und Kle­ve ge­schickt.

Da­bei ge­hö­ren al­ler­dings die­je­ni­gen Ak­teu­re, die kei­ne ein­zi­ge Se­kun­de wäh­rend der bis­lang ab­sol­vier­ten 19 Spiel­ta­ge ver­passt ha­ben, zu den Ra­ri­tä­ten, die die Grup­pe 4 zu bie­ten hat. Nur sechs Spie­ler, dar­un­ter vier Tor­hü­ter (der Vee­ner Kee­per Mar­cel Grewe ist auch da­bei), ha­ben das Kunst­stück ge­schafft, in al­len 1710 Spiel­mi­nu­ten nebst Nach­spiel­zei­ten auf dem Feld ge­stan­den zu ha­ben.

Ei­ner der „Dau­er­bren­ner“ der Be­zirks­li­ga ist Alex­an­der Gel­lings, der die­sen Spit­zen­wert im Dress des SV Sons­beck II er­zielt hat. „Das macht mich tat­säch­lich ein biss­chen stolz“, er­klärt der Ver­tei­di­ger des Auf­stei­gers, der erst­mals in sei­ner ak­ti­ven Zeit – im­mer im Dress der Rot-Wei­ßen – oh­ne Fehl­zeit blieb. „Ich hat­te na­tür­lich auch das Glück ha­ben, dass ich dies­mal von Ver­let­zun­gen ver­schont ge­blie­ben bin“, fügt der 26-Jäh­ri­ge hin­zu.

Wenn Gel­lings auf al­le Mi­nu­ten zu­rück­blickt, dann zeigt er sich mit dem Er­reich­ten zu­frie­den. Als Li­ga­neu­ling auf dem zwölf­ten Platz, das kann sich für den SVS II doch durch­aus se­hen las­sen. Zu den Ab­stiegs­rän­gen sind es mo­men­tan fünf Punk­te, auch das hät­ten Trai­ner Jo­han­nes Bo­then und sei­ne Mann­schaft vor dem Sai­son-Start blind un­ter­schrie­ben. Da­bei wa­ren die ers­ten Mi­nu­ten der Spiel­zeit nicht un­be­dingt hoff­nungs­voll ge­we­sen. Sons­becks Zweit­ver­tre­tung star­te­te mit vier Nie­der­la­gen, wo­von die letz­te mit dem sat­ten 1:7 beim GSV Mo­ers aber auch schon den Tief­punkt des Jah­res dar­stel­len soll­te. „Ein Spiel zum Ver­ges­sen, von An­fang bis En­de ein­fach nur schlecht“, mag sich Gel­lings gar­nicht an den de­so­la­ten Auf­tritt er­in­nern.

Im­mer­hin, zum ers­ten und ein­zi­gen Mal auf den letz­ten Platz ab­ge­rutscht, läu­te­te die Plei­te die drin­gend nö­ti­ge Kurs­kor­rek­tur ein. „Vom Trai­ner gab es kei­ne Mo­ral­pre­digt“, be­rich­tet Gel­lings von den Ta­gen nach dem De­sas­ter. „Aber wir Spie­ler ha­ben uns ge­sagt, dass wir ein­fach mehr tun müs­sen, um bes­se­re Er­geb­nis­se zu er­zie­len.“ Bo­then durf­te sich freu­en, sein Team leg­te so­wohl im Trai­ning als auch in ih­ren sonn­täg­li­chen Auf­trit­ten mehr als nur ei­ne Schip­pe oben drauf und stei­ger­te end­lich die Qua­li­tät. Ei­ne Wo­che spä­ter gab’s mit dem 3:0 ge­gen Mit­auf­stei­ger TSV Weeze den ers­ten Sai­son-Sieg. Kurz dar­auf folg­te das glei­che Re­sul­tat ge­gen den SV Wal­beck und das noch mehr Mut ma­chen­de 4:0 beim FC Meer­feld.

Rück­schlä­ge blie­ben zwar nicht aus, doch spä­tes­tens mit dem 6:1-Heim­er­folg ge­gen den VfB Hom­berg II am 13. Spiel­tag war klar, dass der SVS II in der Li­ga an­ge­kom­men war. „Für uns hat in die­sem Spiel al­les ge­passt, wäh­rend der VfB na­tür­lich auch ei­nen ganz schwa­chen Tag er­wischt hat“, stuft Gel­lings den höchs­ten Sai­son­sieg ein. Aber, so sagt er, „da war zu er­ken­nen, das wir uns nach den un­si­che­ren ers­ten Wo­chen über das Trai­ning ein­ge­spielt hat­ten und in der La­ge wa­ren, kon­stant auf­zu­tre­ten.“ Sein Fa­zit: „Wir kön­nen mit der Ent­wick­lung zu­frie­den sein.“

Vor al­lem, da in den letz­ten Spie­len des Jah­res auch noch die nö­ti­ge Ern­te ein­ge­fah­ren wur­de. Bis Weih­nach­ten blieb der Auf­stei­ger fünf­mal un­be­zwun­gen, schick­te da­bei die Nach­barn aus Bud­berg und Veen ge­schla­gen vom Platz und rich­te­te sich zum Jah­res­wech­sel auf dem zwölf­ten Rang ein. Mit le­dig­lich 31 Ge­gen­tref­fern hat­te die De­fen­si­ve maß­geb­li­chen An­teil am Auf­schwung, bei den 31 selbst er­ziel­ten To­ren war auch Gel­lings be­tei­ligt. Vier­mal schritt der In­nen­ver­tei­di­ger zur Tat und ver­wan­del­te si­cher vier Straf­stö­ße.

„Da ha­be ich eben die Ver­ant­wor­tung über­nom­men“, sagt er. „Am En­de aber ist egal, wer die To­re schießt, Haupt­sa­che, das Re­sul­tat stimmt.“ Wo­bei, das hät­te öf­ter noch bes­ser aus­fal­len kön­nen. Trai­ner Bo­then sprach mehr als ein­mal die man­geln­de Ef­fi­zi­enz sei­ner An­griffs­rei­he an. Chan­cen ja, To­re spran­gen da­bei zu we­ni­ge her­aus – auch weil mit dem über Wo­chen ver­letz­ten Ka­pi­tän Jo­nas Ger­rit­zen der „An­füh­rer“ im Sturm ver­misst wur­de. „In der Zeit fehl­te uns oft der Spie­ler, der vor­ne die An­sa­gen macht“, sagt auch Gel­lings.

Ger­rit­zen wird in den kom­men­den Spie­len bis zum Sai­son­fi­na­le am 24. Mai eben­so wie­der da­bei sein wie Neu­zu­gang Nor­man Kien­ap­fel, der nach zwei­ein­halb Jah­ren im Dress des SV Bud­berg in der Win­ter­pau­se zur SVS-“Re­ser­ve“ zu­rück­ge­kehrt ist. „Sei­ne Schnel­lig­keit und Tor­ge­fähr­lich­keit wird uns wei­ter­brin­gen“, hofft Gel­lings auf mehr Schlag­kraft im Team. Nicht mehr im Auf­ge­bot steht der­weil Mar­vin Schu­mann. Der 22-jäh­ri­ge Mit­tel­feld­spie­ler, der vor der Sai­son aus Flü­ren kam, sich aber kei­nen Stamm­platz si­chern konn­te, hat sich be­reits wie­der aus Sons­beck ver­ab­schie­det.

Ers­tes Punkt­spiel gleich ein Kra­cher

Här­te­test Das ers­te Vor­be­rei­tungs­spiel be­strei­tet Sons­beck II an die­sem Sonn­tag ab 15 Uhr ge­gen Con­cor­dia Os­sen­berg aus der A-Li­ga.

Spit­zen­rei­ter Gleich im ers­ten Punkt­spiel geht’s in die Vol­len. Die Rot-Wei­ßen wer­den am 9. Fe­bru­ar vom be­reits ent­eil­ten Spit­zen­rei­ter TSV Wach­ten­donk/Wan­kum er­war­tet (An­stoß 15.15).

Aufrufe: 010.1.2020, 21:00 Uhr
RP / Detlef KanthakAutor