2024-06-04T08:56:08.599Z

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Der neue SC-Coach Alex Fischinger mit dem sportlichen Leiter Dieter Wendling. | Foto: Udo Künster
Der neue SC-Coach Alex Fischinger mit dem sportlichen Leiter Dieter Wendling. | Foto: Udo Künster

Alex Fischinger: "Im Fußball zählt jetzt und morgen"

Interview mit dem neuen Trainer des Frauen-Erstligisten SC Sand

Beim Ortenauer Frauen Erstligisten SC Sand wurde am Donnerstag ein überraschender Wechsel auf der Trainerposition vollzogen. Alexander Fischinger ersetzt Sven Kahlert, der um Auflösung seines bis 2017 datierten Vertrages gebeten hatte. Mit dem 51-Jährigen aus Elzach-Oberprechtal sprach Udo Künster.
Waren Sie sehr überrascht über die Anfrage aus Sand?
Alex Fischinger: Das war sehr überraschend, aber für mich ist der späte Einstieg ein Vorteil.

Inwiefern ein Vorteil?
Fischinger: Ich habe mich im Januar entschieden, eine Pause einzulegen. Nach 15 Jahren als Trainer wollte ich das trotz einiger interessanter Anfragen und hatte ich mich darauf eingestellt, dass ich zumindest ein halbes Jahr pausieren kann. Zumal schon ein Urlaub geplant war und ein früher Einstieg bei einem anderen Verein nicht möglich war.

Den Urlaub haben Sie nun hinter sich?
Fischinger: Da musste ich mich erst mit meiner Frau besprechen, denn dadurch mussten wir unseren zweiten Urlaub sehr verkürzen. Aber für die Mannschaft ist diese Lösung das Beste. Auch im Hinblick auf das Trainingslager in der kommenden Woche, bei dem ich erwarte, dass wir uns richtig finden können.

Wie verliefen die Gespräche mit dem SC Sand?
Fischinger: Die Gespräche mit Manager Gerald Jungmann, dem Sportlichen Leiter Dieter Wendling und Co-Trainerin Claudia von Lanken gingen recht schnell voran. Vom Bauchgefühl war ich gleich überzeugt, dass dies was werden kann. Frauenfußball ist mir seit meiner Tätigkeit beim SC Freiburg in der Saison 2007/2008 nicht ganz fremd und in der vergangenen Saison war ich mehrfach in Sand, ohne jemals daran zu denken, dass ich hier mal Trainer werden würde.

Wie sehen Sie die Situation nach dem Abgang von Sven Kahlert?
Fischinger: Sowohl für den Verein als auch für die Mannschaft ist dies eine schwierige Situation. Besonders für die Mädels, die das Wochenende sicher erst mal brauchen, um das mental verarbeiten zu können. Die Zeit lasse ich ihnen auch. Es hat aber keinen Zweck, jetzt alles sofort umzubauen.

Wie wird Ihre weitere Vorgehensweise sein?
Fischinger: Ich werde das jetzt erst mal so belassen, wie es gut begonnen wurde. Sie hatten bisher eine sehr gute Vorbereitung und mit den vielen Informationen der kompetenten Menschen im Verein schmiede ich mir meinen eigenen Plan zurecht. Es ist auch für mich eine große Herausforderung, zu zeigen, dass es in dieser schwierigen Situation möglich ist, das so schnell wie möglich wieder zusammen zu bekommen und gemeinsam das Ziel Klassenerhalt anzugehen.

Was war Ihr Eindruck nach dem ersten Training am Donnerstag?
Fischinger: Der erste Eindruck war sehr gut. Wie es in den Spielerinnen aussieht, kann man ja nicht beurteilen. Aber es wurde viel gelacht und sie haben es wohl so angenommen, wie es ist. Viele andere Möglichkeiten bleiben uns allen nicht. Im Fußball zählt jetzt und morgen, gestern ist schon lange vorbei.

Gemeinsam mit dem Ex-Profi Alfons Higl leiten Sie auch die Alitom Fußball Schule Freiburg. Wie vereinbart sich das?
Fischinger: Alfons Higl ist ja noch beim SC Freiburg als Scout tätig. Daher habe ich gemeinsam meiner Frau in der Organisation komplett übernommen. Ich mache das hauptberuflich seit 1999 und habe ja immer zeitgleich Trainerstellen besetzt. Ich bin Fußballverrückt und daher sicher mit Dieter Wendling, den ich schon lange kenne, artverwandt. So ein Angebot kann man dann auch nicht abschlagen und wenn ich dem Verein in der Not helfen kann, bin ich gerne dazu bereit.
Aufrufe: 07.8.2015, 14:05 Uhr
Udo KünsterAutor