Schon auf dem Spielfeld ging es am Sonntag in Alberweiler feuchtfröhlich zu im Lager des Meisters, der im Anschluss zu einem Autokorso quer durch den Ort startete. "Danach haben wir eine Kabinenparty gestartet. Es ging noch ziemlich lang am Sonntag", so SVA-Kapitänin Svenja Herle, die am Montag anders als ihre Mitspielerinnen wieder arbeiten musste. "Die anderen haben für mich mitgetrunken." Ab Dienstag ist beim SVA der Fokus nun voll auf das WFV-Pokalfinale am Montag, 5. Juni (Anstoß: 14 Uhr), beim VfL Sindelfingen II gerichtet. "Es wäre schon schön, erneut den Pokal zu gewinnen, um dann auch wieder im DFB-Pokal spielen zu können", so Herle. "Das wär' ein Hammersaisonabschluss."
s Vorsitzender Martin Kaiser ist derweil sehr stolz auf seine Mannschaft. "Wir waren schlecht in die Rückrunde gestartet, da war der Titel schon fast abgehakt", sagt der 50-Jährige und betont, dass die Meisterschaft aber auch keine Vorgabe des Vereins gewesen sei. "Was die Mannschaft danach geleistet hat, ist einfach überragend. Sie hat alle Spiele gewonnen, sich in den entscheidenden Spielen souverän durchgesetzt. Davor ziehe ich einfach nur den Hut." Für den SVA sei der Aufstieg der Frauen in die Regionalliga Süd der größte Erfolg in der Vereinsgeschichte nach dem Bundesliga-Aufstieg der B-Juniorinnen.
Einen sehr großen Anteil daran haben laut Kaiser Coach Bernard Stvoric und dessen Trainerteam. "Es ist sehr schade, dass Bernard jetzt aufhört, aber umso schöner, dass er dem Verein erhalten bleibt", sagt der Vereinschef. Stvoric hatte nach dem Spiel gegen Tettnang mitgeteilt, dass er künftig als Spielleiter bei den SVA-Männern einsteigen wird. "Die Frauen werde ich weiter im Hintergrund unterstützen", sagte der 43-Jährige weiter. "Ich hatte genug Anfragen von anderen Vereinen. Ich bleibe aber von Herzen gern weiter in Alberweiler."
Trainer wird noch gesucht
Einen Nachfolger für Stvoric gibt es noch nicht. "Wir sind in Gesprächen und wollen frühestmöglich für Klarheit sorgen", so Kaiser. Klar sei bereits, dass Michael Groß und Roland Kopf weiter Co-Trainer und Christian Wurdack Spielleiter bei den SVA-Frauen bleiben werden. Die Planungen für die Regionalliga Süd laufen laut dem SVA-Vorsitzenden bereits. "Die Unterlagen beim Deutschen Fußball-Bund sind eingereicht, da wird es keine Probleme geben", sagt der 50-Jährige. Die Anforderungen im Vergleich zur Oberliga seien weitestgehend gleich. "Der große Unterschied ist, dass wir jetzt einen Trainer mit B-Lizenz brauchen", erläutert Kaiser. "Die Kosten werden in der Regionalliga höher, weil da beispielsweise ein Schiedsrichtergespann gefordert ist." Die Fahrtkosten würden hingegen nur unwesentlich höher werden.
Mit Blick auf die Mannschaft sind einige personelle Weichen bereits gestellt. Sonja Dobler hört auf. Die derzeit verletzte Sina Wirthensohn, die wie Dobler beim Heimspiel gegen Tettnang verabschiedet wurde, will eine Pause einlegen. "Der Rest der Spielerinnen bleibt", so Kaiser. Darüber hinaus rücken von den Bundesliga-B-Juniorinnen Luisa Daikeler, Annika Enderle, Emilie Stützle, Nina Seitz und Sibel Meyer in die "Erste" auf. "Ansonsten muss man schauen, was passiert. Wir suchen jedenfalls nicht aktiv nach neuen Spielerinnen", sagt der SVA-Vorsitzende.
Gespannt darauf, wie sich der SV Alberweiler in der kommenden Saison in der Regionalliga Süd schlagen wird, ist Nadine Rolser. Die 27-Jährige aus Mietingen, die 49 Bundesliga-Spiele für den SC Bad Neuenahr bestritten hat und nach ihrer Zeit beim FC Basel seit vergangenen Sommer wieder für den VfL Sindelfingen in der 2. Bundesliga spielt, hatte die Partie des SVA gegen Tettnang als Zuschauerin verfolgt. "Ich freue mich für Alberweiler, dass sie den Aufstieg geschafft haben", sagte Nadine Rolser am Rande der Partie. "Den Klassenerhalt in der Regionalliga Süd traue ich ihnen auf jeden Fall zu. Der SVA hat ja auch einen guten Unterbau mit den B-Juniorinnen, die in der Bundesliga spielen."
Eine Bildergalerie zum SVA-Aufstieg gibt es unter www.schwaebische.de/svameister17