2024-05-22T11:15:19.621Z

Analyse
Defensivverhalten als Dorn im Auge - Oberliederbachs Keeper Ronny Zimmer musste bereits 39 Mal hinter sich greifen. Archivfoto: Vigneron.
Defensivverhalten als Dorn im Auge - Oberliederbachs Keeper Ronny Zimmer musste bereits 39 Mal hinter sich greifen. Archivfoto: Vigneron.

Abstiegsgefahr nur auf dem Papier

MTK-Verbandsligisten im Check +++ Teil 2: SG Oberliederbach

MAIN-TAUNUS. Die Winterpause neigt sich auch in der Verbandsliga Mitte langsam aber sicher dem Ende zu. Bereits am kommenden Samstag gehen die ersten Spiele wieder über die Bühne. Grund genug für uns, nochmal auf die Trends der fünf Vereine aus dem Main-Taunus-Kreis zurückzublicken und über aktuelle Entwicklungen und Ziele für die Rückrunde zu berichten. Heute im Fokus: SG Oberliederbach.

Sportliche Situation: Auf dem Papier steht die SG Oberliederbach, immerhin in der vergangenen Saison Achter, schlechter da als im Vorjahr. Und muss im extremsten Fall von fünf direkten Absteigern (nur der Fall, wenn mindestens zwei Hessen-Mitte-Teams aus der Hessenliga absteigen) sogar um den Klassenverbleib fürchten. 25 Punkte aus 19 Spielen bedeuten einen Wert, "von dem wir uns insgeheim eigentlich etwas mehr erhofft haben", gibt der Sportliche Leiter der SGO, Tobias Merz, zu Protokoll.

Das lief gut: Oberliederbach gelingt es nun schon seit sieben Jahren, sich konstant in der Verbandsliga zu etablieren. Und das mit einer jungen Truppe mit fast ausschließlich Spielern Anfang/Mitte 20. Regelmäßig gelang es den Gelb-Schwarzen zudem, vermeintliche Favoriten zu ärgern. So wie beim 3:3 bei Spitzenreiter Watzenborn, dem 0:0 beim VfB Gießen und dem Pokalaus gegen Hessenligist SV Wiesbaden nach packendem Elfmeter-Krimi.

Das lief schlecht: "Wir haben Probleme, wenn wir selbst das Spiel machen müssen", gibt Merz zu. Als Belege dafür dienen das bittere 0:1 gegen Abstiegskandidat Schröck und das 0:3 gegen Braunfels (Merz: "Das war der absolute Tiefpunkt"). Ferner gelingt es seit nunmehr eineinhalb Jahren nicht, die Gegentorflut von circa zwei Gegentoren pro Spiel einzudämmen. Torhüter Ronny Zimmer musste bis dato schon 39 Mal hinter sich greifen. Aus Sicht der SGO-Verantwortlichen deutlich zu oft. Die Verletzungen von Leitwolf Max Walentowitz (Schambeinentzündung), Lukas Göttmann (Mittelfußbruch) oder Daniel Koch (Schien- und Wadenbeinbruch) konnten nicht adäquat aufgefangen werden.

Kommen und Gehen in der Winterpause: In Oberliederbach setzt man auf Kontinuität. Mit dem Trainertandem Mario Jung und Azad Ahmad wurde vor kurzem für die kommende Saison verlängert. Auch die Spielerfluktuation hält sich arg in Grenzen: Tamer Ince (ehemals Türkischer SV) wechselte aus der Nähe von Bingen nach Liederbach, dafür verabschiedete sich Cody Warner zum SV Zeilsheim. Aleksander Sprink hat sich TuRa Niederhöchstadt angeschlossen.

Wie sehen die Ambitionen für die Rückrunde aus? Der Nichtabstieg soll so früh es geht klargemacht werden, um eine ruhige Saison zu verleben. Ein Meilenstein hierfür wäre das frühzeitige Erreichen der ominösen 40-Punkte-Marke.

Wer wird Meister und wo landet die SG Oberliederbach? Tobias Merz: "Auch wenn Kelsterbach nochmal oben rangekommen ist: Meister wird Teutonia Watzenborn - bei den Investitionen aber auch kein Wunder. Wir landen irgendwo zwischen Platz 8 und 10. So wie immer eigentlich."

Aufrufe: 017.2.2015, 05:00 Uhr
Philipp DurilloAutor