2024-05-17T14:19:24.476Z

Allgemeines
Hoffen noch auf den Klassenerhalt (von rechts): Trainer Timo Rödler, der Sportliche Leiter Christian Enders (Mitte) und Sportvorstand Oliver Rebel (links).	Foto: Jens Dörr
Hoffen noch auf den Klassenerhalt (von rechts): Trainer Timo Rödler, der Sportliche Leiter Christian Enders (Mitte) und Sportvorstand Oliver Rebel (links). Foto: Jens Dörr

Abstieg wäre für Hassia Dieburg kein Beinbruch

Gruppenliga: Die sportliche Führung schenkt ihrer jungen Mannschaft das Vertrauen, doch ob das reicht, steht in den Sternen

Dieburg. In der Gruppenliga wird die Saison am 26. Februar mit zwei Nachholspielen fortgesetzt, bevor eine Woche später wieder die gesamte Liga gefordert ist. Für Hassia Dieburg stehen jetzt entscheidende Wochen an, die für den Verbleib in der Liga entscheidend sind.

Allzu gut sieht es nicht aus: Die Mannschaft von Trainer Timo Rödler liegt mit 13 Punkten auf einem Abstiegsplatz. Der Abstand zum rettenden Ufer beträgt sieben Zähler, wenn man von der maximalen Anzahl von fünf Absteigern ausgeht. Dass nahezu ein Drittel der Liga wird absteigen müssen, hat Klassenleiter Robert Neubauer (Rüsselsheim) jetzt noch einmal deutlich gemacht.

Neudert und Cassier wieder fit

In 18 Spielen ging Dieburg viermal als Sieger vom Platz, einmal spielte man Remis. Nur der Vorletzte, FV Mümling-Grumbach, hat weniger Tore erzielt und mehr kassiert. Neuzugänge gibt es keine zu vermelden; mit Sven Schönig (Hellas Darmstadt) hat man aber auch nur einen Abgang. Durch den Zugang der lange verletzten Christopher Neudert und Leo Cassier sieht man sich trotzdem breiter aufgestellt. „Wir hätten uns in der Winterpause mit einem oder zwei Spielern verstärken können“, sagt der Sportliche Leiter Christian Enders. „Wir haben aber darauf verzichtet, weil Timo Rödler und ich der Auffassung sind, unserer jungen Mannschaft weiter das Vertrauen zu schenken.“

Die Mannschaft ist der Star

Sie klingt abgedroschen, die Formel der Hassia: Mit Eigengewächsen, die sich mit dem Verein identifizieren, will man auf hohem Niveau spielen. Ohne Akteure, die viel Geld kassieren und am Ende dann doch wieder gehen, wenn es nicht läuft. Mit ehrlichem Fußball und einem Konzept, in dem die Mannschaft der Star ist. Damit einhergehend aber halt auch mit finanziell überschaubarem Aufwand. „Vielleicht stellt sich das alles am Ende ja auch als Sackgasse heraus“, sagt Enders. Dennoch ist der 35-Jährige überzeugt, dass das Konzept tragen kann. Das beinhaltet auch einen möglichen Abstieg in die Kreisoberliga. „Wir haben ein junges Team. Die meisten Spieler sind um die 20 Jahre alt. Man muss Geduld und Weitblick mitbringen, um so ein Konzept zu Ende zu entwickeln.“

Wegweisender Auftakt gegen Büttelborn

Rödler, in der zweiten Saison Trainer, bleibt über die Spielzeit hinaus in der Verantwortung – das gilt auch bei einem Abstieg. Zudem wird die Mannschaft zusammenbleiben. Viele sind in der Hassia auch als Jugendtrainer engagiert; das schafft zusätzliche Bindung. Der sportliche Erfolg ist zwar gewünscht, er soll aber nicht auf Kosten der Vereinsfinanzen realisiert werden. Und auch wenn das Ziel Klassenerhalt ambitioniert erscheint, so ist das Duo Enders/Rödler überzeugt davon, dass man es schaffen kann. Rückzug aus der Liga ist jedenfalls keine Alternative, sagt Enders, das unrühmliche Beispiel von Türk Gücü Rüsselsheim vor Augen. Dieser Verein war kurz vor Beginn der Winterpause ausgestiegen.

Im ersten Spiel am 6. März ist die SKV Büttelborn zu Gast. Der Ausgang dieser Partie könnte wegweisend dafür sein, ob der Klassenerhalt wirklich noch ein Thema ist. Zumal Dieburg eine Woche darauf beim Tabellendritten SG Langstadt/Babenhausen gefordert ist. Es gilt also, vor allem auf eigenem Platz zu punkten. Die Aufholjagd soll jetzt also beginnen – ein Scheitern ist allerdings einkalkuliert.



Aufrufe: 022.2.2022, 14:00 Uhr
Michael SobotaAutor