2024-05-02T16:12:49.858Z

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Mangelnde Trainingsbeteiligung führte zum Abstieg des TuS Niederjosbach  Foto: Natascha Gross
Mangelnde Trainingsbeteiligung führte zum Abstieg des TuS Niederjosbach Foto: Natascha Gross

Abstieg ohne Schrecken

TuS Niederjosbach kehrt in die wohlbekannte B-Liga zurück

MAINTAUNUS. Nach rasantem Aufstieg, guter Hin- und schlechter Rückrunde muss der TuS Niederjosbach nach nur einer Saison zurück in die Kreisliga B. In Zukunftsollen gezielt mehr A-Jugendliche integriert werden - mit Bicer und Weigand könnten in der kommeden Saison erste Früchte geerntet werden.

Mangelnde Trainingsbeteiligung

Eingekesselt von hohen Bäumen am Hang des Lochbergs liegt die Sportstätte des TuS Niederjosbach. Ein Kunstrasenplatz und ein einem Wohnhaus ähnelnden Vereinsheim befinden sich auf dem Gelände. Die Atmosphäre ist familiär – im Umgang untereinander als auch was die sportlichen Ambitionen betrifft. Erst letzte Saison ist der TuS in die Kreisliga A aufgestiegen und durchlebte eine typische Underdog-Saison: Die Hinrunde verlief unerwartet gut. Aus 16 Spielen holte der Verein sechs Siege und fünf Unentschieden. Doch die Rückrunde war mit elf Niederlagen gelinde gesagt suboptimal. „Die Vorbereitung war schlecht besucht, und auch sonst schaffen es höchstens vier oder fünf Spieler auf eine Trainingsbeteiligung von 80 Prozent“, versucht Trainer Jens Keimer den Abwärtstrend zu erklären. Am Ende fehlte einfach die Puste, als es in die entscheidenden Spiele ging. Relegationsgegner TuS Hornau II konnte das zu seinem Vorteil nutzen.

Umbruch bereits 2011

Doch das die Lochberg-Truppe in der kommenden Saison wieder B-Liga spielt, hat keinen großen Umbruch mit sich gebracht. Mit Manuel Falkenberg, der als Spielertrainer zum SV Niederseelbach wechselt und Marc Wacker (Alemannia Nied) verlassen lediglich zwei Spieler den Verein. Björn Detloff (SV Niederseelbach) und Moritz Lang (SV Niedernhausen II) werden in der kommenden Saison das Team von Keimer verstärken, der auch zukünftig an der Seitenlinie Regie führen wird.

Geändert hatte sich bereits 2011 einiges im Verein: Durch den von der Stadt Eppstein finanzierten Kunstrasen konnte eine hohe Anzahl von Neuanmeldungen im Kinder- und Seniorenbereich verzeichnet werden, außerdem trennte sich der 1890 gegründete Club von Trainer Andreas Rank und holte Jens Keimer, mit dem Ziel, den Aufstieg in die A-Liga zu schaffen. „Wir hatten schnell Erfolg, haben den Plan übererfüllt“, erklärt der sportliche Leiter Uwe Schmidt. Deshalb sei die Enttäuschung nicht allzu groß, wieder abgestiegen zu sein. In Zukunft soll der Fokus auf die Jugendarbeit gelegt werden. Der aktuelle Kader hat einen ungefähren Altersdurchschnitt von 30 Jahren und soll verjüngt werden. Damit wurde bereits in der abgelaufenen Saison begonnen: Die A-Jugendlichen Max Bicer und Tim Weigand konnten sich bereits profilieren. Bicer zeigte nach seiner Einwechselung im Relegations-Rückspiel eine starke Leistung. „Endlich kommt was nach“, freut sich auch Kapitän Stefan Heinz.

Starker zwölfter Mann

Und Unterstützung gibt es nicht nur auf dem Platz, sondern auch vom Publikum. Das „Inferno Lochberg“, eine Truppe aus 30 bis 35 Mann, tritt auf wie eine Fankurve und hält die Stimmung hoch. Seit acht Jahren werden regelmäßig zu Heim- und Auswärtsspielen Banner gespannt, Fangesänge angestimmt und gelegentlich Pyrotechnik abgefeuert – immer kontrolliert und in sicherem Abstand zu den restlichen Zuschauern, wie „Edelfan“ Mirco Hager bestätigt. Die Gruppe ist aus Eintracht-Fans entwachsen, darunter sind Spieler aus der zweiten Mannschaft oder der freiwilligen Feuerwehr.

Der Beistand des zwölften Mannes wird auch in der B-Liga wieder benötigt, glaubt man dem langjährigen TuS-Spieler Sascha Katusic: „Wir müssen aufpassen, das wir nicht in eine Abstiegsspirale rutschen.“ Den direkten Wiederaufstieg peilt auch der Vereinsvorstand nicht an. Einen Platz im sicheren Mittelfeld und die Integration der A-Jugendlichen sei oberstes Ziel, so Schmidt.

Aufrufe: 010.7.2014, 22:18 Uhr
Natascha GrossAutor