2024-04-29T14:34:45.518Z

Analyse
Für Spieler wie Sebastian Nichelmann – er kam 2011 vom SC Fürstenfeldbruck – ist der Abstieg des TSV Landsberg besonders bitter. Nichelmann verlässt den Klub und geht zu seinem Heimatverein Penzing in die Bezirksliga.	F.: Julian Leitenstorfer
Für Spieler wie Sebastian Nichelmann – er kam 2011 vom SC Fürstenfeldbruck – ist der Abstieg des TSV Landsberg besonders bitter. Nichelmann verlässt den Klub und geht zu seinem Heimatverein Penzing in die Bezirksliga. F.: Julian Leitenstorfer

Abschied mit Wehmut

Altgediente Akteure wie Sebastian Nichelmann und Rainer Storhas verlassen den TSV Landsberg +++ Nach dem Abstieg in die Landesliga ist der Verein auf Trainer- und Spielersuche

Bei einem hat der Abstieg des TSV Landsberg besonders Spuren hinterlassen. „Every finishline is the start of a new beginning! Leider nicht mit dem gewünschten Ende. Wenn man fällt, muss man wieder aufstehen. Es war eine geile Zeit, in der ich viele Freunde fürs Leben gefunden hab! Ihr werdet mir alle sehr fehlen.“ Mit diesem emotionalen Post in sozialen Netzwerken hat sich Sebastian Nichelmann vom TSV Landsberg verabschiedet. Der langjährige Kapitän kam 2011 und ist neben Alexander Buschel der dienstälteste Spieler. Er wird den Verein verlassen – wie wohl einige andere Spieler auch . . .

Nach dem Schlusspfiff saß Sebastian Nichelmann im Mittelkreis. Total in Gedanken versunken und traurig. Er trug die Kapitänsbinde, die ihm Philipp Siegwart nach seiner Auswechslung übergeben hatte. Zu diesem Zeitpunkt, in der 90. Minute, stand der TSV mit einem Bein in der Relegation. Doch der 3:1-Erfolg über den TSV Kornburg sollte nicht reichen. Aufgrund des Last-minute-Siegs des SV Kirchanschöring in Wolfratshausen und aufgrund des verlorenen direkten Vergleichs war der Abstieg aus der Bayernliga besiegelt.

Schon länger feststand hingegen der Abschied von Sebastian Nichelmann. Er hatte bereits in der Winterpause angekündigt, zu seinem Heimatverein FC Penzing (Bezirksliga) zurückzukehren. „Das hatte rein gar nichts mit dem Abstieg zu tun. Ich wäre auch bei Klassenerhalt gegangen“, so der 29-Jährige, der künftig aufgrund von Beruf und Familie sportlich etwas kürzertreten will. Dennoch ist er nach der misslungenen Mission Klassenerhalt traurig. „Es hatte sich zwar abgezeichnet. Aber der Abstieg ist schon bitter.“ Für den Fall der Relegation wäre Nichelmann optimistisch gewesen. „Da hätten wir noch mal alles versucht. Wir haben ja schon Erfahrung mit der Relegation und das hat uns als Team in den vergangenen Jahren erst recht zusammengeschweißt.“

Zweimal ist der TSV in den vergangenen beiden Jahren dem Abstieg in allerletzter Minute entronnen und schaffte in der Relegation den Klassenerhalt. Jetzt heißt es nach vier Jahren in der zweithöchsten bayerischen Amateurliga Kofferpacken: „Wir müssen nach vorne schauen. Die Blickrichtung ist jetzt eine andere“, sagt Abteilungsleiter Robert Michel. Für ihn und sein Team stehen in den nächsten Tagen wichtige Weichenstellungen für die nächste Saison in der Landesliga an. Die 3C Carbon Group wird weiterhin als Hauptsponsor an Bord sein, wie Michel sagt. Ein Fragezeichen steht jedoch noch hinter der Höhe des Etats.

Wer künftig auf der Landsberger Trainerbank sitzen wird, ist auch noch offen. Entsprechende Gespräche mit mehreren Kandidaten haben bereits stattgefunden. „Diese Woche wollen wir es noch klären. Insgeheim sind wir uns schon einig“, sagt Robert Michel zu den Verhandlungen mit einem konkreten Mann. Beim Namen hält sich der Abteilungsleiter noch bedeckt, kündigt aber eine Bekanntgabe für die nächsten Tage an. Auch in Sachen Spielern gebe es bereits drei konkrete Personalien, mit denen man sich einig sei.

Die Abgänge einiger Akteure aus dem aktuellen Kader stehen bereits fest. Um einige Namen zu nennen: Neben Sebastian Nichelmann wird wohl auch Dominik Schön den Verein verlassen. Er wird mit Schwaben Augsburg in Verbindung gebracht. Auch Andreas Beinhofer steht vor dem Absprung. Seine Karriere beenden wird Rainer Storhas. Spieler wie Lukas Göttle, Sebastian Gilg und Philipp Siegwart sollen zum Bleiben bewegt werden. Ebenso soll Andreas „Charly“ Fülla auch in der Landesliga für Landsberg auflaufen. Auch mit Sebastian Bonfert wird der Sportliche Leiter Arek Wochnik entsprechende Gespräche führen, um den erfahrenen Führungsspieler zu halten.

Eine der Stützen in der abgelaufenen Spielzeit war Torwart Philipp Beigl. Mit starken Paraden hielt er seine Mannschaft in vielen Partien im Spiel. Sein Verbleib ist ungewiss. Aber angesichts seiner starken Leistungen sind bestimmt andere Bayernligisten auf den 25-Jährigen aufmerksam geworden.
Keinen Hehl daraus macht Abteilungsleiter Robert Michel, dass man sich vom Trainerwechsel im Herbst mehr erhofft hat. Nach 14 Spielen war für Uwe Zenkner (Punkteschnitt in der Saison: 1,0) Schluss.Für ihn kam Guido Kandziora, der es in 21 Spielen auf einen Schnitt von 1,19 Zählern brachte. Er hatte bereits eine Woche vor dem Endspiel gegen Kornburg seinen Abschied verkündet. Mit ihm geht Co-Trainer Herrmann Rietzler.

Aufrufe: 021.5.2018, 22:58 Uhr
Landsberger Tagblatt / Dominic WimmerAutor