5:2 - Alexi-Elf ballert sich in die Pole Position

Stand beim Hinspiel noch viel Taktik und Zurückhaltung auf dem Programm, war gestern Spektakel angesagt. Die Partie begann nach der Abtastphase in der elften Minute gleich mit einem Pauckenschlag. Nach einem Foulspiel an Lukas Iksal zeigte Schiedsrichter Timo Ide (Frielendorf) auf den Elfmeterpunkt. Kapitän Michael Dawid übernahm Verantwortung und ließ Antonio Rega im FCB-Kasten keine Abwehrchance. In der Folge entwickelte sich ein Spiel auf Augenhöhe, bei dem im ersten Abschnitt klare Torchancen Mangelware waren. Die Gastgeber waren bissig in den Zweikämpfen und schalteten Gästespielmacher Hassan Nasseri immer wieder gut aus, sodass das Aufbauspiel der Nordstädter immer wieder ins Stocken geriet. Auf der Gegenseite versuchte es das Barak/Nasseri-Team immer wieder mit Standartsituationen zum Erfolg zu kommen.

So richtig Fahrt nahm die Partie im zweiten Abschnitt auf. Die Gäste drängten zu Beginn auf den Ausgleich, mussten sich dann aber auskontern lassen. Nach einem Ballverlust in der eigenen Hälfte, war Marvin Kuhn auf und davon, legte vor dem Tor mustergültig quer auf den mitgelaufenen Igor Radisaljevic, der den Ball über die Linie drückte. Nur eine Minute später setzte sich Michael Dawid im Zweikampf im Sechzehner durch, legte zurück auf David Simoneit, der auf 3:0 stellte. Das war erstmal eine Ansage des zu diesen Zeitpunkt neuen Spitzenreiters, der die Türken damit sichtlich schockte. Bosporus brauchte bis zur 66. Minute, ehe sie eine Antwort auf den Gegentreffer hatten. Nach einem Freistoß bekamen die Gastgeber den Ball nicht geklärt und der kurz zuvor eingewechselte Daniel Hess verkürzte auf 3:1. Der Jubel unter den vielen lautstarken Gästefans war noch nicht verklungen, da zappelte der Ball auf der Gegenseite wieder im Netz. Nach einem langen Ball von Ivan Susilovic wurde Radisaljevic im Strafraum nicht gestoppt, konnte sich drehen und das Spielgerät über die Linie stochern.

Das Barak/Nasseri verstärkte nochmals die Offensive und warf alles nach vorne. Eine Viertelstunde vor dem Ende gelang Bosporus dann auch das Tor zum 4:2, das wiederum Hess markierte. In der Folge drückte der Gast auf das Tempo, während die Alexi-Truppe einige Konterchancen leichtfertig liegen ließen. Es blieb bis zum Ende spannend. Für den endgültigen Schlusspunkt sorgte Simoneit mit einem Konter in der Schlussminute. Schiedsrichter Ide, der die Partie gut unter Kontrolle hatte, pfiff kurz danach ab, sodass die CSCler mit dem Erfolg die Tabellenspitze übernehmen.

Entsprechend zufrieden war auch Lukas Iksal (CSC 03 Kassel), der mit seinem herausgeholten Elfmeter den Sieg einleitete: "Der Sieg ist verdient. Wir haben sie gut unter Druck gesetzt und hatten mehr Zug zum Tor. Wichtig war, dass wir nach dem 1:3 schnell das vierte Tor nachgelegt haben. Es ist immer schwer gegen Bosporus zu spielen, da hat man zu Hause auch meist ein Auswärtsspiel, weil sie immer viele Fans mitbringen", so der zehnfache Torschütze. Auf Nachfrage, ob das eine Vorentscheidung im Titelrennen sei, entgegnete er: "Nein. Die Saison ist noch lang. Wir müssen am Mittwoch nach Sandershausen, wo der FC Bosporus verloren hat. Das wird alles andere als leicht."

Auch CSC-Coach Lothar Alexi war mit der Vorstellung seiner Mannschaft zufrieden: "Es war schwer, auf dem Platz zu spielen. Aber es ist uns gut gelungen. Wir hatten anders als im Hinspiel besseren Zugriff aufs Spiel, waren aggressiver und besser in den Zweikämpfen. Der Sieg geht in Ordnung. Das war nach dem Anschluss von Bosporus eine schnelle Antwort hatten, war mitentscheidend. Am Ende hätten die die Konter etwas besser ausspielen können. Aber wenn mir vor der Partie einer gesagt hätte, wir gewinnen hier mit 5:2, dann hätte ich das sofort unterschrieben." Auch der Übungsleiter der Rothosen will von einer Vorentscheidung nichts wissen. "Wir sind noch lange nicht durch. Gegen Sandershausen am Mittwoch wird es mindestens genau so schwer, zu gewinnen."