2024-05-10T08:19:16.237Z

Vereinsnachrichten
Foto: AZ
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22 Kicker, zwölf Nationen und ein Ziel

Germania Freund steht für Integration

Bei der ersten Mannschaft von Germania Freund wird seit dem bitteren Abstieg in die Kreisliga C wieder hart gearbeitet. Das große Ziel, den Wiederaufstieg zu schaffen, ist allerdings kein Zuckerschlecken. So tat man sich beispielsweise gegen Bergwacht Rohren oder Blau-Weiß Aachen-Burtscheid, direkte Kontrahenten, enorm schwer.

Sollte Freund die Rückkehr in die Kreisliga B nicht sofort schaffen, wäre das auch kein Beinbruch. Seit dem letzten Winter hat sich viel in der Mannschaft getan, sie ist quasi komplett neu aufgestellt. Spieler aus zwölf Nationen arbeiten und harmonieren friedlich zusammen.

Die sogenannten Flüchtlinge sind hervorragend aufgenommen worden, jeder hilft jedem, wo er kann. So unterstützt der Verein beispielsweise zwei neue Kickern aus Kroatien, die Wohnungen zu renovieren. Möbel wurden auch kostenlos besorgt.

Am wichtigsten ist und bleibt aber die Kommunikation. Die Trainer Tobias Ackermann und Udo Knops haben Deutschkurse organisiert, um dafür zu sorgen, dass sich die Neuen möglichst schnell heimisch fühlen können. Darüber hinaus wird einmal in der Woche zusammen gekocht und andere Gelegenheiten wahrgenommen, um den Teamgeist zu stärken und eine neue, positive Heimat aufzubauen.

Damit die eigenen Wurzeln nicht vergessen werden, geht der Verein aber noch einen Schritt weiter. Nach jedem Match werden spezielle Nahrungsmittel und Getränke angeboten, Teller voller Früchte sowie eine warme Mahlzeit bereitgestellt.

In Kürze soll bei der Germania zudem ein langersehntes Projekt umgesetzt werden. Eine kleinere Umkleidekabine wird zu einem Fitnessraum umfunktioniert, damit sich verletzte und angeschlagene Kicker auch außerhalb des Platzes aufbauen und arbeiten können.

Dass so ein Angebot nicht unbedingt normal ist, wissen auch die Spieler. Kapitän Atif Hisim zollt dem Trainerteam und dem Verein daher im Namen der Mannschaft große Dankbarkeit und Respekt: "Natürlich wollen wir aufsteigen und möglichst oft siegen, aber das alleine ist nicht alles. Es freut uns, dass wir hier friedlich und als Freunde zusammen spielen dürfen und so viel für uns gemacht wird."

Was bisher unternommen wurde: Zusammenarbeit mit einem Physio aus Übach-Palenberg, Kochkurse und gemeinsame Renovierungsarbeiten, Deutschkurse und Bewerbungstraining sowie das Besorgen von Praktika und Arbeitsstellen für die Spieler.

Aufrufe: 08.10.2015, 09:40 Uhr
Tobias Ackermann (FC Germania Freund)Autor