1.FC Phönix Lübeck und sein introvertierter Torjäger

Das klappte dann auch perfekt, wie sein Trainer Denny Skwierczynski bestätigte: „Die Mannschaft hat alles dafür getan, dass er die Bälle bekommt.“ Gerlach dankte es mit einem halben Dutzend beim 6:2 gegen den TSV Travemünde und überflügelte mit seinen insgesamt 44 Saisontoren auf der Schlussgeraden noch Kristof Rönnau (Reinfeld/43 Treffer) und Fabio Parduhn (Siebenbäumen/42 Tore).

„Das ist eine schöne Sache für ihn und natürlich auch für Phönix“, freut sich der Coach für seinen als eher introvertiert geltenden Angreifer. „Jeder ist so, wie er ist. Für mich zählt das, was auf dem Platz passiert. Dort gehört Jannik zu den Führungsspielern.“

Gerlach selbst, der einst in Stockelsdorf sein Fußballhandwerk erlernte und über Siebenbäumen den Weg an die Travemünder Allee fand, hatte in seiner gesamten Laufbahn zuvor noch nie so oft getroffen: „Nein, dieser Wert ist einmalig. 42 Treffer waren es mal in der A-Jugend. Aber es ist schön, dass mir das jetzt beim 1. FC Phönix gelungen ist. Das war die Krönung einer perfekten Saison.“

Bemerkenswert sei auch die Leistungssteigerung des gesamten Teams gewesen. „Wenn man bedenkt, dass wir in der Spielzeit 2015/2016 uns erst im letzten Spiel in Schlutup gerettet haben, fast immer im Abstiegskampf steckten, ist das schon toll, was bei uns passiert ist. Das war ein ganz anderes Bild, was wir 2016/2017 abgegeben haben.“

Toll sei laut Gerlach auch die Rückendeckung, die der im Einzelhandel (Anglerbedarf) tätige Stürmer beim Traditionsclub genieße. „Es macht einfach Spaß in Lübeck. Da passt alles. Es gibt hier super coole Leute, ein tolles Umfeld. Jeder kennt jeden. Das hilft natürlich enorm dabei, sich richtig wohl zu fühlen.“

So hat der 23-Jährige, der bereits im März 2017 und unabhängig von einer Liga seinen Kontrakt bis zum 30.6.2018 an der Travemünder Allee verlängert hatte, auch schon richtig Lust auf die nächste Saison. „Ich bin bereit, habe Bock und freue mich auf die Landesliga.“