In der Landesliga Nordwest spielte der FC Coburg 2016/17, wurde dort mit 31 Punkten nur Drittletzter und musste in die Relegation. Dort ging es in Runde eins gegen den oberfränkischen Nachbarn FC Vorwärts Röslau, der daheim mit 1:0 besiegt werden konnte. Im Rückspiel lag Coburg schon 0:3 hinten, kämpfte sich auf 2:3 heran, was gereicht hätte. Aber in der 89. Minute dann das 4:2 und damit der K.o. für den FC Coburg. Der im September 2011 neu gründete Klub - nach Insolvenz des Vorgängervereins DVV Coburg - musste in die Bezirksliga West zurück. Matthias Christl, ein akribischer Arbeiter, holte mit seiner Truppe aus 30 Spielen bei 98:33 Toren satte 71 Punkte. Aber die reichten nur zu Platz zwei, einen Zähler hinter Meister FC Eintracht Bamberg. Zum Vergleich: In der Bezirksliga Ost in Oberfranken wäre Coburg mit 14 Punkten Vorsprung Meister geworden. Wie stark der FC Coburg wirklich ist, zeigte das Team aus der Veste-Stadt dann aber in der Relegation. Der Landesligist FSV Bayreuth wurde daheim mit 8:0 und auswärts mit 4:1 besiegt. In Runde zwei gab es beim BSC Saas Bayreuth ein 1:0 und im Rückspiel daheim konnte nach einem 5:1 der Aufstieg gefeierte werden.
Aufstiegstrainer Matthias Christl hat allerdings nach dem Erfolg sein Amt niedergelegt, neuer Coach beim FC Coburg ist Lars Scheler, der vier Jahre lang die U19 betreut hat. "Es war eigentlich schon besiegelt, dass ich weiter bei der U19 bleibe. Doch dann hat sich die Situation geändert und ich habe nun gerne die erste Mannschaft übernommen", sagt Scheler, der in Lautertal bei Coburg wohnt und seit Februar Inhaber der Elite-Jugend-Lizenz ist. Der 36-Jährige hat beim VfL Frohnlach Bayernliga und beim TSV Mönchröden Landesliga gespielt, weiß also, worum es geht. Basis des Kaders sind viele Talente aus dem NLZ und der Region. "Ich hatte einige Spieler schon in der U19. Mit Kapitän Eric Heinze habe ich selbst schon zusammengespielt", sagt Scheler. Der kann auf die externen Neuzugänge Mittelfeldspieler René Knie (23) aus Frohnlach, der früher selbst im NLZ in Coburg gekickt hat, und Stürmer Tevin McCullough (23) setzen. Ansonsten sollen Akteure aus der eigenen U23 und U19 aufrücken. Potenzial ist allemal vorhanden.
Scheler hofft natürlich, dass er mit seinem Team den Klassenerhalt bewerkstelligen kann. Das sollte bei fünf Aufsteigern in der 18er-Liga möglich sein. Doch mittelfristig setzen sich die Oberfranken, die den Bezirk würdig vertreten wollen, andere Ziele. "Wir wollen uns in der Landesliga etablieren, wollen möglichst schnell eine feste Größe werden", formuliert Scheler die mittelfristigen Ziele. Coburg will in Oberfranken eine Größe werden. Aktuell gibt es mit der SpVgg Bayreuth nur noch einen Regionalligsiten und mit der SpVgg Bayern Hof und der DJK Don Bosco Bamberg zwei Bayernligisten. Der FC Coburg besitzt auf jeden Fall durch das NLZ und die Trainingsmöglichkeiten gute Voraussetzungen, um auf Verbandsebene eine feste Größe zu werden. Wie stark der FC Coburg wirklich ist, muss die Mannschaft von Coach Lars Scheler erst noch unter Beweis stellen. Aber die Voraussetzungen für einen erfolgreichen Weg sind allemal gegeben.