2024-06-17T07:46:28.129Z

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Fußball-Profi Robert Strauß kehrte am Donnerstag in die Rieser Heimat zurück. Der 31-Jährige, der beim Zweitligisten 1. FC Heidenheim spielt, war mit seiner Mannschaft in Reimlingen zu Gast. 	F.: Szilvia Izsó
Fußball-Profi Robert Strauß kehrte am Donnerstag in die Rieser Heimat zurück. Der 31-Jährige, der beim Zweitligisten 1. FC Heidenheim spielt, war mit seiner Mannschaft in Reimlingen zu Gast. F.: Szilvia Izsó

18 Tore und eine Rückkehr

Robert Strauß war mit dem Zweitligisten 1. FC Heidenheim für ein Freundschaftsspiel in Reimlingen zu Gast

Er musste dem Busfahrer erst einmal erklären, wo der Fußballplatz in Reimlingen liegt. Denn er kannte sich als einziger Heidenheimer Spieler im Ries aus – der gebürtige Großsorheimer Robert Strauß kehrte für ein Freundschaftsspiel des 1. FC Heidenheim zurück in die Heimat.

Gastgeber war der FSV Reimlingen. Es war das ungleiche Duell zwischen einer Mannschaft aus der 2. Bundesliga und dem Kreisligisten aus dem Ries – am Ende gewannen die Gäste mit 18:0. Der Traum der Reimlinger wäre ein Tor gewesen, so formulierte es der FSV-Trainer David Wittner nach dem Spiel. Und die Chancen hatten sie in der ersten Hälfte: Einen Schuss aus 20 Metern konnte Heidenheims Torhüter Matthias Köbbing gerade noch über die Latte lenken, und Stürmer Dominik Kohnle spitzelte kurz vor der Pause am Ball vorbei – es wäre wohl der Ehrentreffer für seine Mannschaft gewesen. Für den Angreifer hatte sogar Heidenheims Trainer Frank Schmidt lobende Worte: „Unsere Abwehr hat absolut nicht damit gerechnet, dass der beste Spieler des Gegners so giftig auftritt.“

Auch ohne das gewünschte Tor stand beim FSV der Erlebnischarakter im Vordergrund, so Wittner. Das 18:0 zeichnete sich in der ersten Halbzeit des Spiels noch nicht ab. Immer wieder überraschten die Gastgeber das Team um Robert Strauß, der früher für den SV Großsorheim und den TSV Nördlingen spielte, mit mutigen Aktionen. Trotzdem musste Reimlingens Torwart Stefan Helmschrott bereits nach sechs Minuten zum ersten Mal hinter sich greifen. Nach einer Flanke aus dem Halbfeld nahm Heidenheims Gökalp Kilic den Ball mit der Brust an und schloss ins untere Toreck ab.

Eine Minute später erhöhte Heidenheims Kapitän Marc Schnatterer per Elfmeter. Er war es auch, der das Spiel an sich riss und immer wieder gefährliche Aktionen einleitete – Pässe auf die Außenbahnen, die dann in den Strafraum flankten. Das war das Spielkonzept von Heidenheims Trainer Frank Schmidt. „Wir haben immer wieder versucht, über außen zu kommen, der Gegner war aber in der ersten Halbzeit gut organisiert“, sagte der Trainer. Zur Halbzeit stand es 4:0 für den Zweitligisten. Reimlingens Torhüter Helmschrott verhinderte mit seinen Paraden mehrere gute Möglichkeiten der Gäste. Das bemerkte auch Heidenheims Schlussmann Matthias Köbbing. „Was der für Bälle rausholt, ist ja abartig“, sagte er in der Pause zu seinen Mitspielern.

Nach dem Seitenwechsel war es nur noch ein Spiel auf das Reimlinger Tor, und Strauß selbst hatte auch noch zwei gute Aktionen: Er bereitete das 9:0 von Lankford vor und holte noch einen Elfmeter für sein Team heraus. Den fälligen Strafstoß verschoss Schnatterer allerdings.

Nach 60 Minuten war dann Schluss für den Muster-Profi Robert Strauß aus dem Ries. Einen bestimmten Grund für die Auswechslung gab es nicht. „Es ist Vorbereitung, da spielt jeder gleich viel. Heute war ich 60 Minuten auf dem Platz, nächstes Mal sind es dann vielleicht nur 30.“ Strauß genoss die Rückkehr ins Ries sichtlich und war nach dem Spiel in viele Gespräche mit Zuschauern verwickelt. „Hier treffe ich einfach wieder viele bekannte Gesichter“, erklärte er. Seine Ziele für die neue Saison, die am 5. August gegen Arminia Bielefeld startet, formulierte er so: der Klassenerhalt und ein wenig mehr Ruhe als in der vergangenen Spielzeit, in der das Team nur knapp den Abstieg verhinderte.

Dabei will der 31-Jährige so viele Spiele wie möglich sammeln. „Ich kann dieses Jahr eine kleine Marke erreichen und über 200 Zweitligaspiele kommen.“ Die jüngsten Entwicklungen seines früheren Vereins TSV Nördlingen hat er natürlich mitverfolgt. Es freue ihn, dass ein Verein aus der Region in der Bayernliga spiele und mit dem Potenzial können sie auch bestehen, glaubt der Rechtsverteidiger.

Aufrufe: 07.7.2018, 07:27 Uhr
Rieser Nachrichten / Julian WürzerAutor