2024-05-02T16:12:49.858Z

Ligabericht
Torhüter Oliver Karl, ein Landesliga-Routinier, ist Schierlings letzte Hoffnung.  Foto: Archiv
Torhüter Oliver Karl, ein Landesliga-Routinier, ist Schierlings letzte Hoffnung. Foto: Archiv

18 Keeper kontaktiert - keiner kann

Schierlings Torhütersuche schlägt fehl +++ Letzter Rettungsanker ist Jahn-Torwarttrainer Oliver Karl (40) +++ Bad Abbach tritt zu Schlager in Etzenricht an

Es mutet beinahe an wie ein Fernseh-Casting. ,,Schierling sucht den Torhüter", könnte man den Kandidatencheck überschreiben, den Superstar bräuchte es gar nicht. Nach dem Ausfall von Stammkeeper Michael Wehdanner ist der Kasten des Fußball-Landesligisten verwaist. ,,18 Torhüter haben wir angefragt, keiner kann oder will", sagt Abteilungsleiter Martin Huber. Am Sonntag, 15 Uhr, daheim gegen Schlusslicht SpVgg Ruhmannsfelden muss wohl ein Feldspieler ran. Der TSV Bad Abbach gastiert 24 Stunden zuvor beim SV Etzenricht zu einer Schlagerpartie.

In Schierling herrscht nach dem 0:2 gegen SV Mitterteich zum Frühjahrsauftakt tiefe Tristesse. Dabei drückt der Ausfall von Torhüter Wehdanner nachhaltiger aufs Gemüt als die unnötige Niederlage. Der Keeper zog sich bei einem Zweikampf in der Schlussminute einen Innenbandanriss zu und muss acht Wochen pausieren. Weil Wehdanner der einzige nominelle Torhüter im Landesligakader ist, laufen seit Sonntag die Drähte auf der Suche nach einem Vertreter heiß.

Grünes Licht vom Jahn fehlt
Abteilungsleiter Huber ist nach unzähligen Telefonaten ernüchtert. ,,Bis zum Wochenende wird das nichts, fürchte ich." 18 Kandidaten hatten die Laabertaler kontaktiert, von allen kam eine Absage. ,,Die einzige Chance, die ich noch sehe, ist Oliver Karl", sagte Huber am Donnerstag. Der Stand-by-Keeper des Landesliga-Kollegen VfB Bach würde sich zur Verfügung stellen. Allerdings braucht der 40-jährige Torwarttrainer des SSV Jahn Regensburg auch das Einverständnis des Drittligisten. Und das stand noch aus. ,,Es muss rasch gehen, denn ich muss seinen Spielerpass noch einreichen", sagte Huber. Die Chancen auf Karls Einsatz am Sonntag bezifferte er mit ,,vielleicht zehn Prozent".Eine Lösung sah auch TV-Trainer Christian Schießl trotz einer Vielzahl von Telefonaten nicht in Sicht. ,,Ein Fünkchen Hoffnung besteht bei Oliver Karl zwar noch, aber bis zum Wochenende läuft uns die Zeit davon", so Schießl.

Nach Lage der Dinge wird gegen Ruhmannsfelden ein Feldspieler das Tor hüten. Kapitän Markus Will oder Markus Stockmeier kämen in Frage.Ungeachtet der Torwartfrage müsse sich die Mannschaft voll auf die Aufgabe gegen Schlusslicht Ruhmannsfelden konzentrieren. ,,Ein Sieg würde einen ganz entscheidenden Schritt weg von den direkten Abstiegsplätzen und entsprechende Sicherheit bedeuten. Die Gäste spielen beinahe um den letzten Strohhalm, verfügen aber über eine gefährliche Offensivabteilung. Uns erwartet ein Kampfspiel, das vollen Einsatz- und Laufbereitschaft erfordert." Trotzdem sollen die spielerischen Elemente gemäß der langfristig angelegten Strategie des Trainers nicht vernachlässigt werden. Zuletzt sei der Ball recht gut durch die eigenen Reihen zirkuliert. ,,Diese Ansätze wollen wir ausbauen, aber natürlich müssen jetzt auch Siege her."


Tabellenvierter gegen -dritten

Eine unaufgeregte Spielvorbereitung kann der TSV Bad Abbach absolvieren. Umso aufregender könnte es am Samstag, 15 Uhr, beim Auswärtsspiel beim SV Etzenricht werden. Der Tabellenvierte empfängt den Ligadritten. Abbach startete bereits vor einer Woche mit einem Nachholspiel durch, während es für die Gastgeber der erste Gang in 2014 ist. Der TSV trennte sich vor Wochenfrist vom ASV Burglengenfeld mit 1:1. ,,Es war ein gerechtes Unentschieden in einer temporeichen, hart umkämpften Partie. Mit dieser Leistung nach über dreimonatiger Pause können wir zufrieden sein", wertete Abbachs Trainer Helmuth Wirth das 1:1 als gelungene Standortbestimmung. Man habe zwar versäumt, in der ersten Halbzeit einen zweiten Treffer nachzulegen, könne aber mit dem Teilerfolg gut leben, weil man damit den dritten Platz gefestigt habe. Zudem vermittelte die im zweiten Durchgang demonstrierte Spielstärke vom Gegner einen Vorgeschmack auf die kommende Aufgabe.

Als Verfolgerduell will Wirth das Kräftemessen beim SV Etzenricht angesichts von 11 und 15 Punkten Rückstand auf das Topduo der Liga nicht werten. ,,Es ist das Spitzenspiel der normalen Mannschaften und gehört damit zu den Vergleichen, die wir uns vor der Saison zum Ziel gesteckt haben." In guter Erinnerung ist das Hinspiel geblieben. Etzenricht reiste am sechsten Spieltag mit maximaler Punktausbeute an und wurde ,,dank einer unserer besten Saisonleistungen" mit 2:0 in die Knie gezwungen.

Zollner und Mösmang dabei
Im Abbacher Lager ist man vor einem hoch motivierten und schwer auszurechnenden Gegner gewarnt. ,,Uns erwartet ein heißer Tanz. Wir müssen uns richtig ins Zeug legen, um das Minimalziel Punktgewinn zu erreichen." Bei diesem Unterfangen können Daniel Zollner, der zuletzt beruflich bedingt fehlte, und Thilo Mösmang, der nach einer Wadenverletzung wieder schmerzfrei trainiert hat, mitwirken.

Aufrufe: 06.3.2014, 17:00 Uhr
Alexander Roloff und Martin Rutrecht, MZAutor