2024-04-24T13:20:38.835Z

Ligabericht
Man of the Match: Mit seinem Doppelpack sorgte Niclas Anspach dafür, dass die SpVgg Unterhaching punktgleich mit Tabellenführer Würzburger Kickers auf Rang zwei steht.
Man of the Match: Mit seinem Doppelpack sorgte Niclas Anspach dafür, dass die SpVgg Unterhaching punktgleich mit Tabellenführer Würzburger Kickers auf Rang zwei steht. – Foto: Sven Leifer

Anspach erlegt Ansbach - Burghausen lässt Aubstadt keine Chance

14. Spieltag in der Regionalliga Bayern - Freitagabend: Fürth II und Augsburg II mit Befreiungsschlag im Tabellenkeller +++ Kickers marschieren unaufhaltsam weiter +++ Schnüdel können doch noch gewinnen

Volles Programm in Bayerns höchster Amateurspielklasse: Alle Teams waren am Freitagabend im Einsatz. Während die Top vier der Liga allesamt dreifach punkten, befindet sich auch Türkgücü München weiter im Aufwärtstrend. Auch den Zweitvertretungen des FC Augsburg und der SpVgg Greuther Fürth gelingen wichtige Dreier im Abstiegskampf - Illertissen, Eichstätt und Heimstetten gehen hingegen leer aus.

Nach nervösem Beginn sahen die 565 Zuschauer im Manfred-Zollner-Stadion den großen Aufreger in Minute 27: Vilzings Toptorschütze Andreas Jünger wollte den Ball per Lupfer an Gästekeeper Kevin Schmidt vorbeispitzeln, der wusste sich außerhalb des eigenen Strafraums nur noch mit einer Handabwehr zu helfen. Klare Sache: Schiedsrichter Steffen Ehwald schickte Schmidt mit glatt Rot vom Feld (27.). Kurz später hätten die Gastgeber fast Kapital aus der Überzahl schlagen können, Jim-Patrick Müller setzte einen ruhenden Ball allerdings nur ans linke Kreuzeck (33.).

Klare Chancen wie diese waren in Durchgang zwei jedoch Mangelware, dass die Gäste aus Rain einen Mann weniger auf dem Platz hatten, fiel kaum auf. Dementsprechend verdiente sich das Team von Martin Weng den Zähler in der Fremde - nächster Gegner ist die SpVgg Greuther Fürth II. Für Vilzing geht's zu Hause gegen Aschaffenburg weiter.

Die kleinen Bayern kommen in dieser Saison einfach nicht so richtig in die Spur. Alleine die letzten fünf Partien stellen das Auf und Ab der Mannschaft von Martin Demichelis da: 0:1 in Augsburg, 6:0 gegen Heimstetten, 0:5 in Burghausen, 3:0 in Rain. Heute stand dann, fast schon folgerichtig, wieder eine Niederlage auf dem Programm. Dabei starteten die Münchner vor 375 Zuschauern im Grünwalder Stadion gut. Eyüp Aydin war nach einem Abpraller zur Stelle und traf flach aus 14 Metern zum 1:0 (14.). Nur kurz später ließ die Defensive der Bayern Lucien Littbarski völlig unbewacht, der nach Flanke von Lars Raebiger unhaltbar für Johannes Schenk ausglich (22.). Zehn Minuten vor der Pause war es Raebiger selbst, der die Partie nach Hereingabe von Marco Meyerhöfer - ebenfalls unbedrängt - per Kopf drehte (35.).

Nach dem Seitenwechsel kamen die Gastgeber besser aus der Partie und dank eines Traumtors von Aydin zurück: Ansatzlos aus 20 Metern jagte der 18-Jährige die Kugel unhaltbar unter die Latte (48.). In der Folge hatten die Roten mehr vom Spiel, die erneute Führung aber gelang den Gästen. Nach einem Eckball von rechts kam David Ismail im Strafraum zum Abschluss, Schenk sah den Ball spät und hatte keine Abwehrchance mehr (62.). Die Demichelis-Elf gab nicht auf und drückte auf das 3:3, doch weder Yusuf Kabadayi (66.) noch Timo Kern (81.) waren erfolgreich. Stattdessen machte das Kleeblatt kurz vor dem Ende den Deckel drauf. Nach einem langen Ball war die FCB-Abwehr zu weit aufgerückt, Elias Kratzer tauchte frei vor dem Tor auf und blieb vor Schenk cool (88.). Nach dem 1:0-Sieg bei Türkgücü der zweite Erfolg für die Fürther in München. Weiter geht's am Montag beim TSV Rain/Lech. Die Bayern erwartet ein schweres Auswärtsspiel beim TSV Aubstadt.

1.000 Zuschauer kamen in den Alpenbauer Sportpark, um einen möglichen Sturm der Hachinger auf Rang eins zu sehen. Für den ersten Hingucker sorgten aber die Gäste aus Ansbach, die durch einen schön herausgespielten Treffer von Bastian Herzner in Führung gingen (16.). Die Hachinger kamen noch vor der Pause durch Niclas Anspach zurück, der nach Flanke per schöner Volley-Direktabnahme ins rechte obere Eck vollstreckte (36.).

Der Aufsteiger aus Ansbach hätte kurz nach der Pause durch Herzner erneut in Führung gehen können (47.), in der Folge drückte das Team von Sandro Wagner dann aber immer mehr. Dennoch dauerte es bis zur 78. Minute, ehe Patrick Hobsch die Hachinger auf die Siegerstraße brachte, Anspach sorgte mit seinem zweiten Treffer des Abends endgültig für klare Verhältnisse (86.). Am Montag geht's im Stadtduell zu Türkgücü München, die Ansbacher bekommen es mit Schweinfurt zu tun.

Die Generalprobe für das Duell gegen Haching konnte Türkgücü erfolgreich gestalten. Zur Pause sah es noch ganz anders aus, nachdem die Viktoria durch einen verwandelten Strafelfmeter von Benjamin Baier - zuvor war Benedict Laverty im Strafraum zu Fall gebracht worden - mit 1:0 führte. Kurz nach dem Seitenwechsel schlugen die Gäste zurück, nachdem Maximilian Berwein eine Flanke problemlos im Tor unterbrachte (48.). Ein individueller Fehler der Gastgeber sorgte für die Entscheidung zu Gunsten der Münchner: Yannick Woudstra kam freistehend im Fünfmeterraum an den Ball und drehte das Ding zu Gunsten der Truppe von Alper Kayabunar (60.) Vierter Sieg aus den letzten fünf Partien. Aschaffenburg verliert hingegen zum zweiten Mal in Folge und muss am Montag in Vilzing ran.

Unter schlechten Vorzeichen stand die knapp 400 Kilometer lange Anreise des Tabellenfünften TSV Aubstadt zum Dritten nach Burghausen: Da die Gäste im Stau standen, musste Schiedsrichter Tobias Wittmann die Partie mit über einer Stunde Verspätung anpfeifen. Die 762 Zuschauer sahen nach langem Warten dann die kuriose Führung für Burghausen: Aubstadts Verteidiger Steffen Behr schoss beim Klärungsversuch Kenneth Sigl an, von dessen Fuß der Ball direkt ins Netz sprang (25.). Wenige Minuten später ging Schiri Wittmann K.O., nachdem er aus kurzer Distanz voll vom Ball getroffen wurde, konnte aber vorerst weitermachen und sah dann, wie Thomas Winklbauer mit einem Doppelschlag zum 3:0 fast schon alles klarmachte (37./41.).

Auch Durchgang zwei startete mit deutlicher Verspätung: Für den sichtlich benommenen Unparteiischen, der auch noch einen abgebrochenen Zahn zu beklagen hatte, ging es nicht mehr weiter. Sein Assistent Stefan Dorfner übernahm die Pfeife - mit erneut 15-minütiger Verspätung ging's weiter.

Nach dem Seitenwechsel versuchten die Gäste nochmal alles, den Bock umzustoßen, Minuten vor dem Ende sorgte Andrija Bosnjak mit einem abgefälschten Schuss aus rund 16 Metern aber endgültig für Schicht im Schacht (83.). Hochverdienter Sieg für die Gastgeber, die nun zu Spitzenreiter Würzburg müssen. Mehr als gebraucht hingegen der Abend für den TSV Aubstadt, für den es gleichzeitig gegen Bayerns Zweite geht.

Auf eine Überraschung hoffte Tabellenschlusslicht SV Heimstetten gegen den Ligaprimus aus Würzburg. Den ersten Dämpfer kassierte das Team von Christoph Schmitt aber schon nach 18 Minuten, als Saliou Sané nach einem Abpraller goldrichtig stand und den Ball nur noch ins Tor drücken musste. Kurz vor der Pause sorgte das Team von Marco Wildersinn schon für klare Verhältnisse: Ivan Franjic ließ SVH-Keeper Moritz Knauf per Freistoß keine Chance (39.).

Knauf stand dann vor dem dritten Treffer besonders im Fokus, als er sich im eigenen Sechzehner nur per Foulspiel zu helfen wusste. Den fälligen Strafstoß versenkte Saliou Sané, der mit seinem zwölften Saisontor die Führung in der Torschützenliste übernimmt (65.). Seine Würzburger sind weiterhin in Topform und grüßen nach dem fünften Sieg in Serie weiter von ganz oben. Am Montag geht's für die Kickers gegen den SV Wacker, Heimstetten muss zeitgleich in Hankofen ran.

Mit dem SVH im Keller befindet sich nach wie vor der FV Illertissen. Nach zuletzt drei deutlichen Niederlagen mit einem Torverhältnis von 1:13 Treffern agierten die Gastgeber forsch, konnten sich allerdings nicht mit der Führung belohnen. Die fiel hingegen auf der Gegenseite, als Leonardo Vonic der Illertissener Defensive entkommen und zum Tor des Tages einnetzen konnte (33.).

Die "Clubberer" bleiben weiter Tabellenvierter und empfangen im Duell der Reserveteams den FC Augsburg. Illertissen rutscht durch die vierte Pleite in Serie auf Abstiegsrang 18 ab und muss nun gegen Pipinsried auf den Turnaround hoffen.

Der FCP wollte bei punktgleichen Buchbachern den Sprung aus der Gefahrenzone schaffen. Mit einem Dreier hätte der Gewinner bis auf vier Zähler vom ersten Relegationsrang wegziehen können. Und lange Zeit sah es so aus, als wäre der TSV Buchbach das Team mit dem glücklicheren Ende des Abends. Philipp Walter brachte die Hausherren nach überragender Flanke von Daniel Muteba per trockenem Abschluss aus acht Metern in Führung (27.). Die hielt auch bis in die Schlussphase hinein. Dann aber legte der Torschütze seinen Gegenspieler im eigenen Sechzehner - gelbe Karte und Strafstoß für die Gäste. Den konnte TSV-Keeper Andre Esch zwar parieren, Pipinsried blieb aber dran, die Kugel kam zurück vor den Kasten, wo Marvin Jike per schönem Drehschuss einnetzte (84.).

Beide Teams haben nun 17 Zähler auf der Habenseite, der Vorsprung auf Relegationsrang 15 beträgt allerdings nur zwei Punkte. Für Buchbach geht's zum VfB Eichstätt.

Der steht nach dem Spiel in Schweinfurt heute auf dem vorletzten Platz. Das 0:2 bedeutete die dritte Ligapleite für den VfB. Den Gastgebern hingegen gelang dank zweier früher Treffer der Befreiungsschlag nach schwierigen Wochen. Seit fünf Spielen wartete die Mannschaft von Christian Gmünder auf einen Dreier in der Liga, schied zudem unter der Woche im Totopokal bei Bayernligist Erlangen aus.

Vor 364 Zuschauern stellten die "Schnüdel" im Sachs-Stadion die Weichen früh auf Sieg. Nach einer Ecke von der rechten Seite brachte Tim Kraus die Hausherren aus 19 Metern Torentfernung mit 1:0 in Führung (10.), nur wenige Minuten später holte Alexander Moratz Schweinfurts Torjäger Adam Jabiri im Strafraum von den Beinen. Die Chance ließ sich der 38-Jährige natürlich nicht nehmen: Jabiri versenkte sicher zum elften Mal in der laufenden Spielzeit - gleichbedeutend mit dem 2:0-Endstand (20.), dem die Gäste aus Eichstätt nie wirklich gefährlich werden konnten.

Für Schweinfurt gilt es, nach dem Brustlöser und dem Sprung auf Rang sieben in drei Tagen nachzulegen. Einfach wird das aber nicht: Auswärts geht's gegen Ansbach, das drei Zähler weniger als Schweinfurt hat.

Aufrufe: 030.9.2022, 23:10 Uhr
Josef DillerAutor