„Anfangen, den Grundstein für die nächste Saison setzen“

Marco, vor einigen Wochen hast du SW Spandau als alleiniger Cheftrainer übernommen. Dein Debüt gegen Fortuna Biesdorf ist misslungen. Jetzt hattest du drei Wochen Zeit, die Mannschaft auf das Spiel einzustellen und vorzubereiten. Hast du an einigen Stellschrauben gedreht?

Korrekt, aufgrund interner Angelegenheiten bin ich seit Mitte März alleiniger Trainer. In Biesdorf waren wir vom Kader sehr dezimiert und mussten uns dort auch noch weiter mit Verletzungen plagen. Trotzdem hatte die Mannschaft eine sehr gute Einstellung gezeigt. Nach Biesdorf war es mir wichtig, die Wochen zu nutzen um wieder Ruhe in die Mannschaft zu bekommen und auch das Vertrauen der einzelnen Spieler wieder zu gewinnen.

Ist etwas vorgefallen beziehungsweise war die Mannschaft von dem Trainerwechsel überrascht, oder warum musste Ruhe einkehren und das Vertrauen gewonnen werden?

Es ist eine kuriose Geschichte, die ich hier ungern erwähnen möchte. Nur kurz gesagt: es gab interne Komplikationen. Den Rest kann man sich selbst ausmalen.

Hat die Mannschaft dann schlussendlich die Zeit genutzt und gemeinsam mit dir an einem Strang gezogen, um gut auf den Rest der Saison vorbereitet zu sein?

Die Wochen nach Biesdorf haben wir in meinen Augen gut genutzt, um wieder alle enger zusammen zu rücken, aber auch die ganzen kleinen Blessuren auszukurieren. Das Training mit den Jungs macht Spaß und ich fange jetzt auch schon an, die nächste Saison zu planen.

Ich denke, wir sind gut vorbereitet auf den Rest der Saison. Ab dieser Woche kommen auch ein, zwei Spieler wieder aus ihrem Urlaub zurück und man kann dann hoffentlich wieder aus dem Vollen schöpfen.

Du sagst, du planst schon die kommende Saison. Mit dir weiterhin in der Rolle des Cheftrainer?

Ja, genau. Ich hatte die letzten Wochen einige ganz angenehme Gespräche mit unserem Vorstand, um auch das Vergangene noch einmal aufzuarbeiten. Wir sind dann zu dem Entschluss gekommen, dass ich auch die nächste Saison als Cheftrainer agiere.

War das auf kurz oder lang eh vorgesehen und wirst du dann deine Schuhe endgültig an den Nagel hängen, um dich auf diese Aufgabe zu konzentrieren?

Es war vorgesehen, dass ich nächstes Jahr nicht mehr 1. Herren spiele, aber es sollte nicht unter diesen Umständen passieren. Jetzt ist es so wie es ist und ich denke, so ist es auch gut. Ich kann mich voll auf die Aufgabe konzentrieren.

Was gibt es in dieser Saison noch zu erreichen?

Jetzt heißt es nur noch eine geile Serie hinzulegen und wieder Spaß am Fussball zu bekommen. Ab jetzt möchte ich anfangen, den Grundstein für die nächste Saison setzen.

Bist du denn zufrieden mit dem aktuellen Saisonverlauf?

Nein, überhaupt nicht. Wir hatten viel mehr vor als das was wir bis jetzt erreicht haben. Durch wiederholte Verletzungen, Urlaub oder Auslandsreisen einiger Spieler konnten wir keine konstante und vor allem stabile Phase erreichen. Teilweise ist es aber auch uns Trainern, mich inbegriffen, geschuldet. Ich hätte mich mich mehr als Trainer einbringen müssen, so wie es jetzt aktuell ist.

Hast du dich aufgrund des Spielermangel dann mehr auf das Spielerdasein konzentriert?

Korrekt, eigentlich war der Plan mich nur nebenbei fit zu halten und nur bei Not zu spielen. Es hat sich dann aber immer wieder angeboten selbst zu spielen, trotz meiner 41 Jahren. Jetzt habe ich aber endgültig meine Schuhe an den Nagel gehangen und werde, wenn überhaupt mal, wieder in einer 40er spielen. Ich möchte mich jetzt nur auf die 1. Herren konzentrieren, mit der ich nächste Saiosn eine Menge vor habe.

Was bedeutet „eine Menge vor habe“. Peilt ihr den Aufstieg an?

Mein Ziel ist es, den nächste Step mit den Jungs zu machen: attraktiven Fußball spielen und dabei Spaß haben. Eine gesunde Mischung aus Disziplin und gutes Mannschaftsgefüge ist mein oberstes Ziel.

Unser Motto wird sein: Mission "geile Saison"

Wird es da auch Veränderungen geben? (Personell, Trainignstruktur, etc.)

Personelle Veränderung wird es bestimmt geben. Ich möchte aktuell alle Spieler behalten und punktuell das Team verstärken. Fokus liegt hier dabei überwiegend auf Charakter aber auch Erfahrung. Es soll eine gute Mischung aus jungen und älteren Spieler geben.

Das Training an sich habe ich schon angefangen zu ändern und habe das Gefühl, dass die Jungs das sehr gut aufnehmen.