2025-12-03T05:51:34.672Z

Ligabericht
Kann seiner Truppe nur ein sehr positives Zwischenzeugnis ausstellen: Ammerthals Cheftrainer Tobias Rösl (stehend).
Kann seiner Truppe nur ein sehr positives Zwischenzeugnis ausstellen: Ammerthals Cheftrainer Tobias Rösl (stehend). – Foto: Jonas Löffler

Ammerthal: Mit Demut zurück in die Bayernliga

Nach dem Abstieg ist die DJK in der Landesliga Nordost bislang das Maß aller Dinge, Coach Tobias Rösl bleibt aber auf dem Teppich

17 Siege und ein Unentschieden bei zwei Niederlagen. Die Zwischenbilanz der DJK Ammerthal in der Landesliga Nordost liest sich vortrefflich. Nach einem etwas holprigen Saisonstart setzten die Schützlinge von Tobias Rösl, Cheftrainer und Sportdirektor in Personalunion, zu einer unnachahmlichen Siegesserie an. Durch den tollen Lauf hat sich der Bayernliga-Absteiger an der Tabellenspitze bereits ein kleines Polster verschafft. Selbstverständlich war das nicht vor Beginn der Saison.

„Eines darf man nicht vergessen: Bei uns ging es nach dem Abstieg und in einer ungewohnten Liga mit Gegnern, die wir nicht kannten, mit einer gewissen Ungewissheit los“, schildert Rösl. Auch wenn es „Luft nach oben immer gibt“ – der 47-Jährige stellt seiner Mannschaft ein sehr positives Zwischenzeugnis aus: „Wir haben an einigen Stellschrauben im Kader gedreht und das System, wie wir Fußballspielen wollen, ein wenig umgestellt. Dadurch hat es etwas gedauert, bis wir ins Rollen gekommen sind. Die Spieler präsentieren sich sehr ehrgeizig und willig, sind hochmotiviert“, berichtet Rösl, der sich zudem über eine „super Trainingsbeteiligung“ freuen durfte. „Durch diese Aspekte haben wir das Ganze in die richtige Richtung gebracht und dadurch war die Siegesserie möglich.“ Elementar wichtig sei, dass alles ineinander greife. Hier möchte Rösl auch die weiteren Verantwortlichen sowie den Trainerstab um Co-Trainer Karl-Heinz Wagner und Torwart-Trainer Willibald Haller nicht unerwähnt lassen. „Die ganze Kombi stimmt. Jeder ordnet sich unter und alles zieht an einem Strang.“

Im Ammerthaler Kader geben sich junge Talente und erfahrene Routiniers die Klinke in die Hand. Auch die Sommer-Transfers stellten einen Mix aus jung und erfahren dar. Augenscheinlich stimmt diese Mischung. Besonders ist die Konstellation, dass mit Noah, Simon und Fabio Pirner drei Brüder im selben Team spielen. Sie standen nun schon öfter gemeinsam in der Startelf. Die jungen Spieler greifen viel von den Führungsspielern auf – um Kapitän und Keeper Christopher Sommerer, langjährigen DJKlern wie Daniel Gömmel oder auch Rückkehrer Dominik Haller. „Sie regeln es auch in der Mannschaft richtig gut“, lobt Rösl: „Momentan ist es einfach sehr stimmig.“

Bereits acht bzw. neun Punkte Vorsprung haben die Oberpfälzer auf die „Verfolgermeute“ um Münchberg, Forchheim und Erlangen-Bruck. Ob dies zu einem gewissen Spannungsabfall bei dem ein oder anderen Spieler führen könnte? Darauf antwortet Tobias Rösl: „Wir müssen weiterhin die Tabelle ausblenden. Nach der Winterpause geht es bei Null los. Wir gehen so in die Spiele, dass es anhand unserer Qualitäten schwierig wird uns zu schlagen – aber dass es einfach wird uns zu schlagen, wenn wir unsere Aufgaben nicht mehr erfüllen. Das ist das Credo.“ Freilich müsse eingegriffen werden, wenn es ein Spieler zu locker angehen würde. Aber davon geht Rösl nicht aus: „Ich habe absolutes Vertrauen in die Mannschaft.“

Tobias Rösl: »Haben noch nichts erreicht«


Trotz der famosen Herbstrunde findet der DJK-Trainer bodenständige Worte: „Die momentane Position ist schön und es läuft gut. Trotzdem haben wir noch nichts erreicht. Es ist harte Arbeit. Und wir haben uns das Ganze auch wirklich erarbeitet.“ Nach wie vor lebt Rösl das Motto „von Spiel zu Spiel denken“ vor: „Woche für Woche steht eine neue Aufgabe an. Entscheidend ist es nicht im Winter, sondern am Ende oben zu stehen. Dementsprechend bedarf es wieder einer absolut fleißigen und anstrengenden Vorbereitung, in die wir mit Demut gehen. An unserer Basis gilt es weiterzuarbeiten und sie weiter zu forcieren. Jedes Spiel gilt es sehr demütig und mit der richtigen Einstellung anzugehen. Davon werden wir nicht weggehen.“ Personell gibt es eine erfreuliche Nachricht. Fabian Helleder hat sich nach langer Leidenszeit schon zum Ende der Herbstrunde zurückgemeldet, dürfte die Vorbereitung ohne Abstriche mitbestreiten können. Bei den weiteren Dauerpatienten Mario Plott und André Karzmarczyk ist ein Comeback hingegen noch nicht in Sichtweite.

Indes laufen natürlich auch die Kaderplanungen für die kommende Saison. Im Falle der DJK Ammerthal sind diese schon sehr weit fortgeschritten – ligaunabhängig: „Wir haben schon viele Verlängerungen abgeschlossen und den Kader für die nächste Saison fast schon wieder so gut wie zusammen. Er bleibt so gut wie vollständig“, berichtet Rösl erfreut. Neuverpflichtungen im Winter werde es nicht geben. „Wir vertrauen dem bisherigen Kader.“ Die bisher so erfolgreiche Mannschaft wird alles daran setzen, im Frühjahr die Rückkehr in die Bayernliga zu realisieren – mit Demut und harter Arbeit.

Aufrufe: 09.12.2025, 12:00 Uhr
Florian WürtheleAutor