Die erste und zweite Mannschaft des SV Bruckmühl kämpfen um den Klassenerhalt in der Landesliga bzw. B-Klasse. Die zweite ist weiter ungeschlagen Tabellenführer in der A-Klasse.
Bruckmühl – Im „SVB-Monatsberichts“ beleuchtet der SV Bruckmühl die Geschehnisse der drei Herrenmannschaft im zurückliegenden Monat. In der neuen Ausgabe geht es um den Oktober und die „sehr anspruchsvolle Situation“ der Herren.
Die erste Mannschaft steht weiter am Ende der Tabelle. Die Hoffnung auf den Klassenerhalt in der Landesliga Südost lebt allerdings weiterhin. „Trotz unseres Negativlaufs sind wir immer noch in Schlagdistanz und nicht komplett abgeschlagen. Die Situation ist insgesamt aber natürlich schwierig. Die Verletzungsproblematik hat sich nicht soweit normalisiert, dass wir auf einen vernünftigen Kader zurückgreifen können. Wir müssen jedes Wochenende mit einem anderen Team auflaufen. Dementsprechend spreche ich ein großes Kompliment an die Jungs aus, die in jedem Spiel leidenschaftlich alles reinwerfen und die Situation annehmen.“, erläutert Abteilungsleiter Michael Straßer.
Derzeit stehen im Training knapp zehn Spieler aus dem festen Kader der ersten Mannschaft zur Verfügung. Dementsprechend müssen bereits seit Wochen zahlreiche Akteure aus der A-Klassen-Truppe aushelfen. Fünf Spieler (Leon Schalli, Mika Müller, Markus Pergelt, Manuel Künzler, Patrick Gigla) davon feierten im Laufe dieser Saison bislang ihr Landesliga-Debüt, vier altgediente (Philipp Keller, Gerhard Stannek, Maximilian Gürtler, Anian Folger), die sich vor der Saison in die zweite Mannschaft zurückgezogen hatten, gaben ihr Comeback.
„Es ist natürlich schwierig, in kürzester Zeit die jungen Spieler, die wir vor der Saison verpflichtet haben und die Spieler, die wir jetzt von der zweiten Mannschaft dazugeholt haben, schnell auf das geforderte Niveau zu bringen.“
Vier Punkte aus fünf Spielen lautet die sportliche Bilanz im Oktober. Zum Auftakt des Monats gab es eine 0:6-Niederlage beim Topteam FC Sportfreunde Schwaig. Die Mannschaft rund um „Neu“-Kapitän Lennard Schweder zeigte nur wenige Tage später die richtige Reaktion und bezwang den 1. FC Garmisch-Partenkirchen im Kellerduell spät. Zum Helden avancierte dabei Youngster Vinzenz Egger, der seinen ersten Landesliga-Treffer erzielte.
Im darauffolgenden Aufeinandertreffen zweier Abstiegskandidaten musste der SVB eine bittere Last-Minute-Pleite gegen den VfB Forstinning hinnehmen. Im Derby beim TSV 1860 Rosenheim konnten die Bruckmühler einen Punkt holen, wobei ein Dreier gegen eines der Topteams der Liga sogar möglich gewesen wäre. Nach der 1:5-Niederlage beim TSV 1880 Wasserburg an Halloween einigten sich das Trainerduo Felix Scherer und Marco Schmidt sowie die sportliche Leistung auf eine vorzeitige Trennung.
„Wir sind schweren Herzens zu dem Entschluss gekommen, für die letzten Spiele des Jahres einen neuen Impuls setzen zu wollen. Wir wollten uns nicht vorwerfen lassen, dass wir nicht alles versucht haben, den drohenden Abstieg zu verhindern“, erklärt Straßer die Entscheidung wehmütig:
„Felix und Marco sind sowohl als Einzelpersonen als auch als Team super sympathisch. Deshalb hatten wir uns zum Ende gewünscht, dass wir gemeinsam den Turnaround schaffen. Die beiden haben uns schon sehr früh vor der Saison, nachdem klar war, dass sie die neuen Trainer werden, bei der Personalplanung unterstützt, was wirklich eine Herkules-Aufgabe war. Sie haben die Jungs von Anfang an mit ihrer Herangehensweise begeistert. Leider sind wir, unter anderem aufgrund der vielen Verletzten, für die sie nichts konnten, in eine Negativspirale geraten. Dazu hat das Ergebnisglück gefehlt.“
Als neue und zugleich alte Trainer werden interimsweise bis zur Winterpause Chefcoach Mike Probst und Michael Wolff, die bis Sommer an der Seitenlinie standen, fungieren: „Da geht ein großes Dankeschön an die beiden raus. Mike hatte interessante Angebote, die er kurzfristig abgelehnt hat, weil das hier für ihn eine Herzensangelegenheit ist. Bei Michi, der im Sommer bewusst in die Jugend zurückgegangen ist, unter anderem, um die Zeit zu haben, seinen Trainerschein zu machen, ist es ähnlich. Die beiden sind sofort wieder Feuer und Flamme gewesen und haben sofort gesagt, dass sie übernehmen“, erklärt Straßer. „Mike reißt die Jungs mit und kennt noch einige Spieler, vor allem natürlich die Alten, die jetzt wieder zurückgekommen sind. Beide Seiten wissen genau, wie sie ticken.“
Die Aufgabe für das neue und alte Trainerteam ist klar: „Es wäre kein Weltuntergang, wenn wir auf dem letzten Platz überwintern müssten, aber wir müssen eben noch in Schlagdistanz sein. Wir sind positiv gestimmt, dass wir diese Situation herstellen können. Beim Blick auf die Tabelle wird schnell klar, dass man mit einer Serie schnell unten rauskommen könnte. Dementsprechend kommt es gelegen, dass wir bis zur Winterpause nur noch gegen Gegner aus dem hinteren Tabellenbereich spielen“, gibt Straßer klar die Richtung für die verbleibenden Partien vor.
Anfang Oktober wurde Torwarttrainer Johannes Rottmüller eine besondere Ehre zuteil. Der ehemalige Keeper durfte eine Woche lang hinter die Kulissen der Profis der SpVgg Unterhaching blicken.
Für die zweite Mannschaft steht nur noch eine Begegnung, das Topspiel gegen den Tabellenvierten, den SC Höhenrain, in diesem Kalenderjahr an. Dabei muss das Trainerteam aus Benedikt Aigner und Erich Dreher aufgrund der Verletzungssorgen der Landesliga-Mannschaft allerdings auf mehrere Schlüsselspieler verzichten.
Die „Zwoate“ ist in der A-Klasse weiterhin Tabellenführer und blieb auch im Oktober ohne Niederlage, musste aber im Spitzenspiel gegen den ersten Verfolger, den TSV Hohentann-Beyharting, erstmals Punkte abgeben, holte aber zwischenzeitlich einen Zwei-Tore-Rückstand auf.
Somit gab es in fünf Spielen im Oktober ein Unentschieden und vier Siege mit einem Torverhältnis von 24:5. Dementsprechend zeigt sich Straßer „sehr zufrieden“ mit dem bisherigen Saisonverlauf, warnt aber auch: „Die zweite Mannschaft hat noch kein Spiel verloren, liegt aber trotzdem nur vier Punkte vor dem zweiten Platz. Das zeigt, wie gut die Liga ist. Aufgrund der Personallage geht es jetzt nur noch darum, in Höhenrain zu punkten. Das Spiel gegen Hohentann-Beyharting hat gut widergespiegelt, welche Energieleistung nötig sein wird, um am Saisonende den ersten Platz übers Ziel zu bringen.“
Mögliche Punktverluste aufgrund der Kadersituation der ersten Mannschaft will Straßer dennoch nicht als Entschuldigung gelten lassen: „Das darf keine Ausrede sein, dass wir so viel schwächer sind, wenn der ein oder andere oben aushelfen muss. Beim Topspiel in Großkarolinenfeld haben wir auch ohne Gürtler und Stannek mit 5:0 gewonnen. Wir haben folglich vollstes Vertrauen in das Team und die Trainer. Im Frühjahr wollen wir an die guten Leistungen der Vorrunde anknüpfen und bis zum Aufstieg durchziehen.“
Die Dritte liegt ein Spiel vor der Winterpause, in dem es zum SV Söchtenau-Krottenmühl II, einem direkten Konkurrenten um den Klassenerhalt geht, drei Punkte vor den Abstiegsrängen der B-Klasse. Im zurückliegenden Monat gab es vier Niederlagen und zwei Siege, beide in Kellerduellen gegen den SC Pullach und den SV Vagen. Folglich bezeichnet Straßer den zurückliegenden Monat als „ziemliches Wellenbad der Gefühle. Mal sind gute Spiele mit guten Ergebnissen, mal schlechte Spiele mit schlechten Ergebnissen dabei.
Die aktuelle Tabellensituation relativiert Straßer jedoch aufgrund der personellen Notlage der ersten Mannschaft. In den letzten Wochen schoben regelmäßig Spieler, die fest bei der Dritten eingeplant sind, nach oben und kamen dort sogar teilweise in der Startelf zum Einsatz: „Den Jungs muss man natürlich zugutehalten, dass sie am stärksten von der Personalsituation bei der zweiten und ersten Mannschaft betroffen sind, weil sie natürlich immer nach oben schieben müssen. Sich dafür in einer guten B-Klasse mit vielen ersten Mannschaften und starken zweiten Mannschaften trotzdem über dem Strich zu halten, ist super. Das wollen wir auch bis zum Schluss schaffen und im Frühjahr mit frischen Kräften an dem Ziel weiterarbeiten“, schließt Straßer sein Monatsfazit für alle drei Herrenmannschaften ab.