Es gibt Spiele, die man nicht mehr so schnell vergisst: Zu ihnen gehört auch der Lauterer 4:3-Erfolg nach Verlängerung im DFB-Pokal beim FC Homburg.
Das wohl bislang spektakulärste Spiel zwischen dem heutigen Regionalligisten FC Homburg und Zweitligist 1. FC Kaiserslautern fand am 7. November 1995 im mit 20.000 Zuschauern ausverkauften Homburger Waldstadion statt. Dabei setzten sich die Gäste im Viertelfinale des DFB-Pokals knapp mit 4:3 nach Verlängerung beim saarpfälzischen Nachbarn durch und ebneten dadurch den Weg zum Gewinn des DFB-Pokals. Im Halbfinale gewann Kaiserslautern daheim mit 1:0 gegen Bayer Leverkusen, um dann am 25. Mai 1996 im Berliner Olympiastadion im Finale dem Karlsruher SC gegenüberzustehen. Dort sorgte in der 42. Minute Martin Wagner mit seinem goldenen Tor für den nationalen Triumph der Betze-Buwe. Die Roten Teufel waren eine Woche zuvor erstmals aus der 1. Bundesliga abgestiegen - die Abstiegstränen sollten sich dann im Berliner Olympiastadion in Freudentränen umwandeln.
Doch zurück zu jenem Spiel im Homburger Waldstadion, welches erst den Lauterer DFB-Pokalgewinn quasi auf die Bahn gebracht hatte: Pavel Kuka (14./ 18. Minute) brachte damals den FCK mit 2:0 in Führung - und scheinbar frühzeitig auf die Siegerstraße. Doch als Jacques Goumai in der 35. Minute der Homburger Anschlusstreffer gelang, keimte im Lager der Grün-Weißen Hoffnung auf eine Wende auf. Nach dem Seitenwechsel fiel sogar durch Revaz Arveladze der Ausgleich der Gastgeber. Dirk Flock brachte den FCK noch einmal nach vorn (68.), ehe Rudi Collins für die Saarländer die Verlängerung erzwang (74.). Dort war es dann schließlich in der 117. Minute Horst Siegl vorbehalten, die Betze-Buwe ins Halbfinale zu schießen.
Bereits vor dem Anstoß war hinter der Stehplatz-Gegengerade ein großes Feuerwerk gezündet worden. Beide Mannschaften traten in Trikots an, die heutzutage von der Farbwahl für den jeweiligen Verein als eher ungewöhnlich zu bezeichnen sind: Homburg spielte in weiß-rot und Lautern in blau. Das vielleicht schönste Tor in diesem Pokalfight war Arveladze mit einem sehenswerten Heber gelungen. Dies dachten die Zuschauer zumindest bis zum Treffer von Flock, als dieser aus 24 Metern mit einem fulminanten Schuss halbhoch ins linke Eck genau Maß nahm. Bester Spieler auf dem Platz war jedoch Homburgs Arveladze, der von den Lauterern nie zu halten war. Aber leletztlich ließ sich der Gast auch in Unterzahl - Bernd Hollerbach hatte in der 101. Minute wegen grobem Foulspiels die Rote Karte gesehen - nicht den Sieg aus der Hand nehmen.