
Es war der 13. Spieltag und somit der letzte Auftritt vor der Winterpause der Frauen-Mittelrheinliga: Jüngersdorf bestätigte seinen Aufwärtstrend, Allner-Bödingen untermauerte Rang zwei, DJK Südwest Köln blieb makellos – und in Straß sowie Aachen wurde es emotional bis in die Schlussminuten.
Die TuS 08 Jüngersdorf-Stütgerloch setzte ihren starken Lauf fort und gewann vor 80 Zuschauern mit 2:1 gegen den SV Menden. Dabei erwischten die Gäste den besseren Start und gingen früh durch Becker in Führung. Jüngersdorf zeigte sich davon jedoch unbeeindruckt, steigerte Präsenz und Intensität und kam durch Poschmann zum verdienten Ausgleich. Auch ein verschossener Elfmeter brachte die Gastgeberinnen nicht aus dem Rhythmus, ehe Finke den umjubelten Siegtreffer erzielte. Trainer Hans-Josef Ohrem ordnete die Partie entsprechend ein: „Gegen Menden konnten wir den positiven Trend bestätigen und einen verdienten Sieg einfahren. Wir waren deutlich präsenter und konnten die Konter – bis auf das frühe Gegentor – gut verteidigen. Selbst das Gegentor und ein verschossener Elfmeter haben uns nicht aus der Ruhe gebracht. Von Intensität, Laufbereitschaft und teilweise auch spielerisch war das ein guter Abschluss der Hinrunde.“ Jüngersdorf geht damit als Tabellenneunter mit Rückenwind in die Pause, Menden bleibt trotz Niederlage Vierter.
Auch der SV Allner-Bödingen konnte seine tolle Verfassung bestätigen und gewann das Auswärtsspiel bei RW Merl mit 2:0. Rauch brachte die Gäste nach einer kontrollierten Anfangsphase in Führung, Marx sorgte in der Nachspielzeit für die Entscheidung, nachdem Merl kurz zuvor durch Gelb-Rot dezimiert worden war. Merls Co-Trainer Jan Schüll zeigte sich nach Abpfiff enttäuscht, aber nicht resigniert: „Viel investiert, die Dinge der letzten Wochen angepasst und verbessert, aber am Ende reicht es nicht. Dennoch konnten wir gut gegen einen starken Gegner mithalten.“ Auf der Gegenseite sprach Jesse Muambay von einem verdienten Erfolg: „Es hat ausgeglichen begonnen, dann hatten wir nach einer Viertelstunde das Zepter in der Hand und haben das Spiel ruhig aufgebaut. Das 1:0 war gut herausgespielt. In der zweiten Halbzeit hatten wir die Kontrolle, hätten früher auf 2:0 gehen müssen, sind aber fokussiert geblieben.“ Besonders hob Muambay die Konstanz seiner Mannschaft hervor: „Zehn Spiele in Folge ungeschlagen – die Mädels haben sich Tabellenplatz zwei verdient. Jetzt gehen wir mit sehr guten Ergebnissen in die Winterpause.“
Torreich wurde es in Straß, allerdings aus Sicht der Gastgeberinnen mit bitterem Ausgang. Alemannia Straß lag gegen Vorwärts Spoho II bereits nach 30 Minuten mit 0:3 zurück, ehe Braun noch vor der Pause verkürzte. Nach einer Roten Karte gegen Spoho II spielte Straß lange in Überzahl, Braun erzielte in der zweiten Halbzeit ihren zweiten Treffer, doch zum Ausgleich reichte es nicht mehr. Trainer Sascha Schmitz haderte vor allem mit der Anfangsphase: „Leider kamen wir von Beginn an nicht gut ins Spiel und gerieten früh mit 0:3 in Rückstand. Danach haben wir gut reagiert, der Wechsel zeigte sofort Wirkung.“ Trotz vergebener Chancen blieb sein Fazit kämpferisch: „Nach der Pause hatten wir das Spiel weitestgehend im Griff und zahlreiche Möglichkeiten, konnten diese aber nicht nutzen. Am Ende bleibt eine knappe Niederlage, die sehr weh tut.“
Wenig Zählbares, dafür viel Kampf sahen die Zuschauer in Waldenrath, wo sich Viktoria Waldenrath-Straeten und Casa Espana torlos trennten. Waldenraths Trainer Maik Honold sprach von einem eher glücklichen Punkt: „Wir konnten zu keiner Phase an die starken Leistungen der vergangenen Wochen anknüpfen und hatten große Schwierigkeiten, klare Torchancen herauszuspielen. Am Ende dürfen wir mit dem 0:0 zufrieden sein.“ Positiv sei jedoch, dass man mit fünf Spielen ohne Niederlage in die Winterpause gehe und darauf im neuen Jahr aufbauen wolle.
Unaufhaltsam marschiert weiter der DJK Südwest Köln. Gegen Schlusslicht SV Bergfried Leverkusen hieß es am Ende 4:0. Nalbach und Michalik stellten früh die Weichen, ein Eigentor sowie Becker sorgten für den klaren Endstand. Bergfrieds Trainer Sebastian Finster erkannte die Überlegenheit an, fand aber auch positive Ansätze: „DJK Südwest war sehr dominant, das muss man anerkennen. Fußballerisch haben wir gut gegengehalten und defensiv vieles richtig gemacht. Das Ergebnis fällt vielleicht ein, zwei Tore zu hoch aus, aber wir nehmen aus so einem Spiel trotzdem viel mit.“
Zum Abschluss gewann Alemannia Aachen mit 2:1 gegen die TuS Homburg-Bröltal. Adams brachte Aachen früh in Führung, Simon erhöhte nach der Pause, Ajdari verkürzte spät. Aachens Trainer Gökhan Demirci sprach von einem gelungenen Saisonabschluss: „Trotz wichtiger Ausfälle hat die Mannschaft großen Charakter gezeigt, das Spiel kontrolliert und sich viele Chancen erspielt. Über die gesamte Saison hinweg haben wir mit einer klaren Spielidee überzeugt.“ Auf der Gegenseite zeigte sich Homburgs Trainer Mats Bollmann trotz Niederlage stolz: „Wir haben einem Aufstiegskandidaten große Probleme bereitet. Natürlich ärgert das Ergebnis, aber die Leistung macht Mut. Jetzt können alle mal durchatmen und Weihnachten genießen.“
Damit verabschiedet sich die Frauen-Mittelrheinliga in die Winterpause: DJK Südwest Köln bleibt ungeschlagen an der Spitze, Allner-Bödingen und Aachen in direkter Schlagdistanz – und Teams wie Jüngersdorf oder Waldenrath mit spürbarem Aufwind für die Rückrunde.
