Die Freisinger Kreisklasse 3 hat ihr Meisterschaftsendspiel: Der SV Vötting und der FC Moosburg kämpfen am kommenden Wochenende im direkten Duell um die Tabellenführung.
Die Vöttinger bewahrten ihre zwei Punkte Vorsprung auf Moosburg, bekamen gegen die SpVgg Mauern aber nichts geschenkt. Eigentlich lief alles gut für die Hausherren, bei denen Adrian Berlinghoff das schnelle 1:0 machte (9.). Dann begann aber ein fast schon tragisches Chancenversieben. „Wir hätten schon zur Pause mit 7:0 führen können“, sagte Trainer Maximilian Peschek.
Er gab seiner Mannschaft mit, dass sie Spaß haben und Fußball spielen sollte. Beides machten die Vöttinger, nur eben ohne Konsequenz im Abschluss. Für die Erlösung sorgte erst Daniel Busch mit einem verwandelten Freistoß in der 79. Minute, und dann brachte eine feine Kombination noch Treffer drei von Leander Baumgarten (84.).
Aus dem Vierkampf an der Spitze ist nun endgültig ein Dreikampf geworden. Der Vierte Au hätte beim Zweiten Moosburg gewinnen müssen, um die Mini-Chance auf die Aufstiegsrelegation zu wahren. Bereits nach 17 Minuten gelang Thomas Vogl das Tor des Tages, mit dem die Moosburger vor dem Spitzenspiel in Vötting ihre Pflicht erfüllen konnten.
Nach einem schönen Spielzug zimmerte Vogl am kurzen Pfosten die Hereingabe von Luis Kiermeier unter die Latte. 120 Sekunden später fehlte nicht viel zum 2:0 von Fran Azdajic. In einem sehr guten Kreisklassen-Match versuchten die Hallertauer alles, was dem Zweiten Konterräume bescherte. Es blieb jedoch bis zum Schluss eng.
Mit dem Siegtreffer in letzter Minute haben die Kirchdorfer ihre Chancen auf die Relegation zur Kreisliga gewahrt. Die beiden Kontrahenten lieferten sich eine Fußball-Schlacht mit offenem Visier, wobei sich das anfangs nicht angedeutet hatte. Kirchdorf erwischte einen Topstart und führte durch die Tore von Stefan Lohmeier (8.), Thomas Hadler (15.) und Daniel Schuhmann (21.) schnell mit 3:0.
Aber auch das reichte nicht, um die Moral des SV Hörgertshausen zu brechen. Spielertrainer Sebastian Liegert gelang fast im Gegenzug das 3:1 (23.) – und dieser Treffer brachte die Platzherren aus dem Tritt. Trainer Andreas Apold konnte sich gar nicht erklären, wie man so den Faden verlieren konnte. Beim Stand von 3:1 scheiterte Liegert mit einem Foulelfmeter an Torwart Johann Maier (31.), aber dann gab es doch noch die Tore von Kilian Oberprieler (36.) und Luis Buchner (43.). Die Kirchdorfer, bei denen Andreas Abstreiter noch eine Zeitstrafe kassierte (39.), mussten plötzlich froh sein, nicht hinten zu liegen.
In der zweiten Halbzeit hatten beide Teams ihre Chancen. Erst traf der Hörgertshausener Julian Radlmaier aus einer Abseitsposition (83.) – und dann erzwang Schuhmann mit einem Fernschuss das 4:3 (90.). In der Nachspielzeit kam es noch zu einer Rangelei, für die Kirchdorfs Yusuf Tiryaki und Hörgertshausens Sebastian Wild die Rote Karte sahen.
Fast jede Woche rätseln die Trainer in der Kreisklasse, warum die Echinger so weit abgeschlagen Letzter sind und absteigen müssen. So ging es auch Marzlings Trainer Christian Grüll, der ziemlich angetan war von dem spielstarken Gegner, der allerdings meistens den letzten Pass zu einem womöglich gefährlichen Abschluss versemmelte.
Das war ganz anders bei den Gastgebern, die effektiver waren und ihre Tore wunderbar herauskombinierten. Zur Pause führten die Marzlinger durch Tore von Thomas Mäuer (13./16.) und Maximilian Gaudermann (25.). Nach dem dritten Mäuer-Treffer (57.) netzte Benedikt Kraus für Eching ein (63.).
SpVgg Zolling – SC Freising 2:2 (2:0)
In einer zeitweise sehr hektischen Begegnung wehrte sich der SC Freising im Kampf gegen den Abstieg nach Kräften – und ließ sich auch von einem 0:2-Pausenrückstand nicht entmutigen. Die Zollinger Treffer von Andreas Kreitmeier (11.) und Maximilian Schmid (23.) wurden allerdings durch Patzer des Freisinger Torwarts Rene Kaiser begünstigt.
Die SpVgg hatte mehr von der Partie, während der SCF auf Standards setzte. Nach der Pause brachte dann auch ein ruhender Ball den Anschlusstreffer durch Manuel Kraft (58.), und drei Minuten vor dem Ende legte Kraft per Elfmeter das 2:2 nach. Die Meinungen der Beteiligten, ob der Strafstoß berechtigt war, gingen auseinander. Nichtsdestotrotz: Die Domstädter haben kämpferisch alles rausgehauen und zeigten definitiv, dass sie keinen Bock auf Abstiegsrelegation haben.
In einem klassischen Sechs-Punkte-Match zweier Abstiegskandidaten wollte keiner den ersten Fehler machen, aber Paunzhausen hatte spielerische Vorteile und ging nicht unverdient durch Dominik Reitmeier in Front (41.). Nach dem Seitenwechsel ging den Gastgebern jedoch etwas der Dampf aus, weil bei mehreren grippegeschwächten Akteuren der Tank leer war. Die FVgg drückte und machte folgerichtig den Ausgleich in Person von Christoph Hösl (73.).
Aber Paunzhausen hatte tief in der Nachspielzeit noch eine Ecke: Mit Wille, Gewalt und der Pike von Tobias Gürtner erzwang der TSV das Siegtor (90.+3). „Da hat man wieder einmal gesehen, was für eine geile Mentalität diese Mannschaft hat“, sagte Trainer Alexander Sulzberger. Man wollte nach dem Aufeinandertreffen oberhalb der Abstiegsrelegationsplätze stehen – und genau das hat man mit der letzten Aktion erreicht. (Nico Bauer)