2024-05-10T08:19:16.237Z

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Auf gute Zusammenarbeit: Eugen Brenninger (links) und Hans-Georg Huber (rechts, zusammen mit dem Zweiten Abteilungsleiter Wolfgang Tiedt) wollen den ESV Penzberg sportlich wieder in die Spur bekommen.
Auf gute Zusammenarbeit: Eugen Brenninger (links) und Hans-Georg Huber (rechts, zusammen mit dem Zweiten Abteilungsleiter Wolfgang Tiedt) wollen den ESV Penzberg sportlich wieder in die Spur bekommen. – Foto: rabuser

„Alle Arten und Altersgruppen an Trainern“ durchprobiert: Neues Trainerduo für den ESV Penzberg

Eugen Brenninger und Hansi Huber übernehmen beim Kreisklassisten

Die Trainer-Suche beim ESV Penzberg ist vorbei. Mit „Hansi“ Huber und Eugen Brenninger steht ab sofort ein Trainerduo an der Seitenlinie.

Penzberg – Einen passenden Trainer für das Herrenteam zu finden, ist per se nicht ganz einfach für Amateurvereine mit begrenztem Budget. Spätestens seit der Corona-Zwangspause hat sich zuvorderst im unteren Amateurbereich der Markt an motivierten und ambitionierten Übungsleitern verknappt. Erst recht schwierig gestaltet es sich, wenn man entgegen ursprünglicher Planungen auf dieser Schlüsselposition häufiger einen Wechsel vornehmen muss als geplant.

Wie im Falle des ESV Penzberg, der zuletzt mit Stefan Korpan, Jürgen Keilwerth, Klaus Fahrner und dem interimistisch eingesprungenen Abteilungsleiter Michael Scharbert einen ungewohnt hohen Verschleiß zu beklagen hat.

Neues Trainer-Duo beim ESV: „Der eine hat höherklassige Erfahrung, der andere kennt den Verein“

Deswegen stellten sich die Verantwortlichen der Eisenbahner neben dem Aspekt eines längerfristigen Engagements die Frage: Wer oder was passt am besten zu einer jungen, aufstrebenden Mannschaft mit vielen Talenten? Das Auswahlverfahren endete in einer der Logik folgenden Lösung. Denn fortan wird der ESV von einem Trainerduo gecoacht, dem die gewünschten Attribute anhaften: jung und aufstrebend.

Hans-Georg „Hansi“ Huber hat in einer ansonsten gleichberechtigten Zusammenarbeit das letzte Wort. ESV-Ikone Eugen Brenninger punktet mit umfassenden Kenntnissen von Personal und Vereinsstrukturen. Ihre Aufgabe: Im Verbund sollen sie das Team gemäß seiner Altersstruktur neu aufstellen und es zudem mittelfristig wieder zu einer Einheit mit sportlicher Perspektive formen. „Der eine hat höherklassige Erfahrung, der andere kennt den Verein“, nennt Fußballerchef Scharbert die Gründe für die Nachfolgeregelung von Klaus Fahrner.

Huber habe man angefangen zu beobachten, als dieser im Winter 2022 beim 1. FC Garmisch-Partenkirchen ein vom Abstieg bedrohtes Landesligateam übernahm. Zwar mussten die Werdenfelser die Liga verlassen, Hubers Engagement aber blieb nicht unbemerkt. „Er hat es ganz gut hinbekommen, obwohl er viel improvisieren musste“, lobt Scharbert. Beim SV Polling sammelte Huber an der Seite von Michael Schöttl weitere Erfahrungen. Brenninger kehrt dagegen nach einem mehrjährigen Abstecher zum ASV Habach, wo er Teil der Aufstiegsmannschaft war, zu seinem Heimatverein zurück. Dabei wird er als Co-Trainer, und nicht nur als Torwarttrainer fungieren.

ESV Penzberg sucht Torhüter: „Auf dieser Position haben wir Nachholbedarf“

Allerdings ist aktuell noch gar nicht klar, welchen Keeper er künftig betreuen wird. Denn Marius Becker packt seine Sachen, um die Karriere im heimischen Iffeldorf und damit bei der SG Antdorf/Iffeldorf ausklingen zu lassen. „Auf dieser Position haben wir gerade Nachholbedarf“, merkt Scharbert an. „Wir suchen eine neue Nummer eins.“ Ob diese vereinsintern akquiriert werden kann oder es eine externe Lösung gibt, muss sich erst noch zeigen. Garantiert ist aber ein „vernünftiges Torwarttraining“, da bekanntlich sowohl Brenninger als auch Huber in ihrer aktiven Zeit auf der Position zwischen den Pfosten aufliefen.

ESV mit hohem Trainerverschleiß: „Alle Arten und Altersgruppen an Trainern“ durchprobiert

Aber zurück zum Trainer-Casting. Scharbert gibt zu bedenken, dass man zuletzt „alle Arten und Altersgruppen an Trainern“ durchprobiert habe. Korpan aus den eigenen Reihen, Keilwerth, der die Coronazeit zu managen hatte, und natürlich Fahrner, den man ob seines großen Engagements gerne länger an der Fischhaberstraße behalten hätte. „Die Kontinuität war zuletzt nicht so da“, räumt der Spartenleiter ein. Nun also Huber und Brenninger – weil man bewusst auf jüngere Kandidaten mit „eigenen Vorstellungen“ setzen wollte. In ihrer Beurteilung des Teams sind sich beide Seiten einig. Huber spricht von „gleichen Ansichten und gleichem Meinungsbild über die Mannschaft.“

Keine Babypause für Hansi Huber: „Das hier mit Eugen zu machen, hat mich gereizt“

Huber verrät, dass er bereits im vergangenen Sommer eine Anfrage vom ESV gegeben habe. Damals hatte er aber bereits in Polling zugesagt. Jetzt ist seine Tätigkeit beim Kreisligisten beendet , und als frisch gebackener Vater hätte er sich auch ein Jahr ohne Fußball vorstellen können. „Aber das hier mit dem Eugen zu machen, hat mich gereizt“, gibt Huber zu.

Der Schwerpunkt bei den künftigen Übungseinheiten liegt eindeutig auf spielerischen Elementen. „Wir wollen viel mit dem Ball machen“, betont Huber. Passen Entwicklung des Teams und das Umfeld im Verein, kann er sich ohne Weiteres eine längere Verweildauer bei den Eisenbahnern vorstellen. Als erstes Etappenziel nennt der neue Coach zunächst das Erreichen der Aufstiegsrunde. So hätte man in der Rückrunde, frei von Abstiegssorgen, „acht oder zehn Vorbereitungsspiele, in denen man etwas entwickeln kann.“

Brenninger stimmt der Einschätzung seinen künftigen Trainerkollegen zu, weil er beim ESV einen „sehr talentierten Kader“ ausgemacht hat. Nun gehe es noch um die grundsätzliche Bereitschaft der Spieler, dauerhaft und mit Überzeugung mitzuziehen. Dies wolle man im Zuge der anstehenden Vorbereitung ausloten. Brenninger nennt „Pünktlichkeit, Zuverlässigkeit und Verantwortungsbewusstsein“ als Grundvoraussetzungen für gemeinschaftlichen Erfolg.

ESV-Penzberg-Coach Brenninger: „Der Reiz ist definitiv da“

„Der Reiz ist definitiv da. Auch wenn es Amateursport ist, will ich es vernünftig machen“, bekräftigt der 43-Jährige vor seinem Einstieg ins Trainergeschäft bei den Senioren. Anrechnen lassen kann er sich eine achtjährige Tätigkeit beim Nachwuchs. Jetzt aber freut er sich auf die Zusammenarbeit mit Huber. Dessen „ruhige und sachliche Art“, sei genau das, was die ESV-Kicker seiner Meinung nach jetzt brauchen. (Oliver Rabuser)

Aufrufe: 07.6.2023, 08:02 Uhr
Oliver RabuserAutor