2025-12-17T10:26:01.779Z

Team Rückblick
Sofort ein Gewinn für die Alemannia: Waldalgesheims Neuzugang Mahdi Menatgir, hier am Ball im Spiel gegen die SG Hüffelsheim, entpuppte sich mit 15 Treffern zum Torjäger.
Sofort ein Gewinn für die Alemannia: Waldalgesheims Neuzugang Mahdi Menatgir, hier am Ball im Spiel gegen die SG Hüffelsheim, entpuppte sich mit 15 Treffern zum Torjäger. – Foto: Mario Luge - Archiv

Alemannia Waldalgesheim: Teamgeist als Trumpfkarte

Verbandsligist darf auf eine sehr gute Halbserie zurückblicken

Waldalgesheim. Es war der achte Spieltag. An der Kirschenallee in Mechtersheim trafen die beiden bis dato neben Jahn Zeiskam unbesiegten Verbandsligateams aufeinander. Und die Zuschauer rieben sich zur Halbzeit verwundert die Augen. Underdog Alemannia Waldalgesheim hatte den hohen Meisterschaftsfavoriten TuS Mechtersheim komplett im Griff, führte hochverdient 2:0, lag zu diesem Zeitpunkt mit drei Punkten Vorsprung an der Tabellenspitze.

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Den ein oder anderen Blackout geleistet

Dann allerdings passierte das, was in den folgenden Partien immer wieder einmal geschah. Einzelne Spieler oder sogar die ganze Mannschaft leisteten sich den ein oder anderen Blackout. Folge: Aus der bis dahin überragenden wurde zum Ende hin eine „nur“ noch sehr gute Runde. Aber eben nicht mehr. In Mechtersheim jedenfalls sorgten 15 Minuten dafür, dass Alemannia-Trainer Elvir Melunovic mit einer 2:3-Niederlage die Heimreise antrat.

Platz fünf (33 Zähler) mit Tuchfühlung auf den Tabellenzweiten aus Zeiskam (37) steht zum Jahresabschluss. Lediglich zwei Niederlagen. Zu Hause in der Langinvest-Arena an der Waldstraße mit sechs Siegen und einem Unentschieden (13:3 Tore) in den sieben Begegnungen eine Macht. Eine Bilanz, die vor der Runde erhofft, aber nicht unbedingt als realistisch einzustufen war.

Bittere Nachwehen

Die Abgänge von Fabrizio Haas und Pierre Merkel, dazu die langwierigen Verletzungen von Tobias Lauterbach und Bertin Gelenbevi wogen schwer. Dass auch die Offensivakteure Tom Gürel und Marlon Pira immer wieder pausieren mussten, machte die Gesamtlage nicht einfacher. Zumal im Kader kein einziger gelernter Stürmer steht. Gut, dass der von Aksu Mainz (Bezirksliga) verpflichtete Mahdi Mehnatgir sofort ein Gewinn war, sich als eigentlicher Zehner auch in vorderster Front durchsetzte und mit 15 Treffern aus seinen 15 Begegnungen sogar an der geteilten Spitze der Torjägerliste steht.

„Das Spiel in Mechtersheim hat unseren vielen jungen Spielern einen Knacks gegeben“, sagt Melunovic, „sie haben Großes geleistet, waren aber enttäuscht.“ Welche Spuren die Niederlage hinterließ, zeigte sich in den folgenden drei Auswärtspartien. Da war die Alemannia zu Beginn jeweils deutlich überlegen, führte in Bretzenheim, Hüffelsheim und Morlautern lange, um zum Schluss jeweils mit einem 2:2 nach Hause fahren zu müssen. „Diese zusammengerechneten sechs Punkte sind das Einzige, das uns in dieser Runde fehlt.“

Melunovic: „Wir haben eine Mannschaft geformt, die zusammensteht und gegen die in dieser Klasse keine andere gerne spielt.“

Und dennoch, so rechnet der Fußballlehrer vor, sei die Saison bisher sehr gut: „Fast zwei Punkte im Durchschnitt pro Spiel sind eine tolle Bilanz.“ Der 54-jährige Fußballlehrer betont das, worauf es – abgesehen von generell wichtigen Faktoren wie Glaubwürdigkeit und Menschlichkeit – im Amateurfußball ankommt: „Miteinander, Teamgeist und Spaß.“ Dazu kommt der Wohlfühlfaktor. Eine Mannschaft formen, mit den zur Verfügung stehenden Spielern ein Team bilden, das sieht er als eine seiner wichtigsten Aufgaben an. Das in der Gruppe zusammenzusetzen, was die Spieler individuell anbieten.

„Mit einem guten Teamgeist lässt sich vieles ausgleichen.“ Davon ist er überzeugt, blickt auf fünf Mannschaften in der Liga, die individuell insgesamt besser bestückt sind. „Wir haben hier aber eine Mannschaft geformt, die zusammensteht und gegen die in dieser Klasse keine andere gerne spielt.“ Gelungen sei dies mit Jungs, die an sich und an die Kameraden glauben. Der Star an der Waldstraße ist die Mannschaft. Trainingsbeginn in Waldalgesheim ist am 19. Januar. Bis dahin hat jeder Pläne bekommen, um zum Start möglichst fit zu sein.

Aufrufe: 018.12.2025, 06:00 Uhr
Jochen WernerAutor