Alemannia verliert, Eintracht dreht das Spiel
Verbandspokal, Runde drei: Wackere Underdogs verpassen Überraschung +++ Verletzung schockt die Eintracht
REGION. Zwei Bezirksliga-Underdogs aus dem Kreis Bad Kreuznach wehrten sich in der dritten Runde des Fußball-Verbandspokals nach Kräften, letztlich hatten die höherklassigen Gäste aber doch die Nase vorne. So hielten sich die Winterbacher gegen den SC Idar eine Halbzeit lang schadlos, um am Ende doch mit 0:2 auszuscheiden. Auch die Planiger präsentierten sich gegen die SG Meisenheim lange auf Augenhöhe – schließlich flog die TSG gegen den Landesligisten dennoch knapp raus. Ausgeschieden ist auch die Waldalgesheimer Alemannia, die im Duell gegen Oberliga-Mitabsteiger VfR Baumholder 0:2 den Kürzeren zog. Und die SG Eintracht mühte sich in Nahbollenbach, drehte einen Zwei-Tore-Rückstand erst in der Schlussphase.
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Mi., 07.08.2024, 19:00 Uhr „Wir können stolz auf unsere Leistung sein, hinten raus haben etwas die Körner gefehlt. Unterm Strich geht das Ergebnis natürlich in Ordnung, die Qualität hat sich letztlich durchgesetzt“, zog SVW-Coach Torben Scherer trotz der Niederlage ein positives Fazit. Denn vor etwa 300 Zuschauern am Felsen hatten die Hausherren prima gegen den Oberligisten mitgehalten. Vor dem Wechsel gestatteten sie kaum den Zutritt zum eigenen Strafraum. Und wenn doch, dann war bei Keeper Christoph Grimm Endstation. Die Gäste konnten ihre wenigen Chancen – darunter ein Kopfball von Flo Zimmer an den Pfosten – nicht nutzen. Auf der anderen Seite hatte Elias Pfenning kurz vor dem Pausenpfiff sogar die SVW-Führung auf dem Fuß. SCI-Trainer Tomasz Kakala, der die Pokalpartie im Vorfeld noch hatte verlegen wollen, war alles andere als zufrieden mit dem Auftritt des Oberliga-Aufsteigers. So wechselten zur Pause nicht nur die Seiten, sondern auch drei seiner Spieler. Auf dem Platz blieb jedoch, zum Glück für die Gäste, Flavius Botiseriu, der in der 52. Minute dann doch die unterm Strich verdiente Idarer Führung besorgte, als er einen Freistoß flach und leicht abgefälscht ins Netz setzte. Nur zehn Minuten später die Vorentscheidung: Robin Hill, Neuzugang aus Meisenheim, der zwei Minuten zuvor noch vergeblich Strafstoß gefordert hatte, nagelte einen Dropkick von der Strafraukante unter die Latte des Winterbacher Tores – 0:2 (61). Damit hatten die Schmuckstädter den Felsen erobert. In der Folge traf David Bauer noch einmal den Pfosten, Pfenning hatte die letzte große Chance zum Anschluss – alles ohne Folgen für den Zahlenspiegel.
Mi., 07.08.2024, 19:00 Uhr Von Beginn an war den Besuchern einiges geboten. Von einem Klassenunterschied war über die gesamte Spielzeit nichts zu erkennen. Die Planiger ließen sich auch vom frühen Zwei-Tore-Rückstand nicht schocken, als Marc Giselbrecht (15.) und Alexander Tiedtke (17.) – unter gnädiger Mithilfe der Hausherren – ein vermeintlich komfortables 2:0 für die Gäste markiert hatten. Die Hausherren benötigten ebenfalls nur fünf Minuten, um die Pokaluhr wieder auf Null, sprich 2:2, zu stellen. Bunyamin Degirmenci (30.) und Idan Shvartsburd (35.) sorgten für den verdienten Halbzeitstand, die Planiger hatten dabei noch einige Möglichkeiten liegen gelassen. Nach dem Wechsel begegneten sich beide Teams weiter auf Augenhöhe, ins Netz trafen allerdings nur noch die Gäste, erneut durch Giselbrecht, der nach 72 Minuten etwas überraschend die Meisenheimer Führung erneuerte. Diese hatte bis zum Abpfiff Bestand. Für Planigs Dogukan Tasyürek war die Niederlage aus TSG-Sicht unglücklich, vom Meisenheimer Blickwinkel aus betrachtet allerdings auch nicht unverdient: „Schade, wir hätten gerne gewonnen und hätten das auch verdient gehabt, denn es war kein Klassenunterschied zu sehen. Dennoch Glückwunsch an Meisenheim.“
Mi., 07.08.2024, 19:30 Uhr Die Knieverletzung von Innenverteidiger Silas Köllmer, der ins Krankenhaus musste, überschattete den Erfolg der Eintracht. Dementsprechend konnte sich Thorsten Effgen auch gar nicht so recht freuen. „Ich muss mich jetzt erst mal sortieren“, räumte der SGE-Trainer ein. Sportlich war der Auftritt gerade noch einmal gutgegangen für den angereisten Verbandsligisten. Die gastgebenden Bezirksliga-Fußballer waren nämlich von Beginn an gut im Spiel und machten dem Favoriten das Leben unerwartet schwer. „Ein typisches Pokalspiel gegen eine motivierte Mannschaft mit super Umschaltspiel und einigen Unterschiedsspielern." In einem temporeichen Duell ging Nahbollenbach denn auch gar nicht einmal unverdient in Führung durch einen sehenswerten Treffer von Matthias Borr (12.). Die Zuschauer und die durchaus in entsprechender Liga-Formation angereisten Gäste staunten nicht schlecht, als noch vor der Pause Nahbollenbachs Königstransfer Maurice Müller sogar noch das 2:0 draufpackte. Die Eintracht schärfte zur Halbzeit etwas nach, zurück ins Spiel holte die Gäste ausgerechnet ein Innenverteidiger: Mika Brunswig sorgte nach etwa einer Stunde für den 1:2-Anschlusstreffer. Das Zeichen zur Aufholjagd, die allerdings mit einer Zehn-Minuten-Strafe gegen Gianni Auletta die Schlussphase einläutete. Obwohl in Unterzahl gelang den Gästen durch Deniz Darcan der inzwischen mehr als verdiente Ausgleich (83.). Doch damit nicht genug. In der Schlussminute der regulären Spielzeit verwandelte Darcan einen Elfmeter zur 3:2-Führung. Spiel gedreht! Nur drei Minuten später sorgte Berkan Celebi – ebenfalls per Strafstoß – für das 4:2 und den endgültigen Knockout der tapferen Gäste. „Am Ende war es verdient, weil wir spielerisch und läuferisch überlegen waren“, bilanzierte Effgen, der einräumte: „Ich hätte mir aber auch noch gerne eine Verlängerung angeschaut.“
Mi., 07.08.2024, 19:00 Uhr Im Duell der beiden Oberliga-Absteiger zog die Alemannia den Kürzeren. „Fußball ist eben ein Ergebnissport. Wenn du kein Tor machst, darfst du dich am Ende nicht wundern.“ Sascha Witt, der auf der Trainerbank des SV Alemannia Elvir Melunovic vertrat, blickte nüchtern auf die 0:2-Niederlage seiner ersatzgeschwächten Truppe gegen den VfR Baumholder. Die Gäste wurden zum Führungstor eingeladen, als Pedro Teixeira zu ungestüm im Strafraum in einen Zweikampf ging. Den fälligen Strafstoß verwandelte Lucas mit Glück (17.). Aber: Der SVA zeigte eine Reaktion, erspielte sich in der Folge mehrere hundertprozentige Möglichkeiten, doch weder Nils Gräff (42.), Tom Gürel (47., 78., 80.), Teo Fakas (47.) noch Fabrizio Haas (54., 88.) brachten das Spielgerät freistehend im Kasten unter. Mehrere Male klärten VfRler, die mit zunehmender Spieldauer immer mehr die Ordnung verloren, auf der Linie. Auf der anderen Seite traf Danny Lutz nach einer Einzelleistung aus 20 Metern genau ins linke Eck (83.). „Wir haben einmal passiv verteidigt und den Elfmeter bekommen“, so Sascha Witt, der aber eine engagierte und fokussierte Vorstellung seiner Mannschaft letztlich gesehen hatte, die auch spielerisch überzeugte.