2024-05-02T16:12:49.858Z

Allgemeines
Auf den Kunstrasenplätzen am Tivoli, die auf dem Parkhausdach zu finden sind, wird die zweite Mannschaft von Alemannia Aachen künftig trainieren und spielen.
Auf den Kunstrasenplätzen am Tivoli, die auf dem Parkhausdach zu finden sind, wird die zweite Mannschaft von Alemannia Aachen künftig trainieren und spielen. – Foto: Alemannia Aachen
Sparkasse

Das unerwartete Comeback der zweiten Mannschaft

Alemannia Aachen mit einer Zweitvertretung in der Kreisliga D

Nach fünfjähriger Abwesenheit bringt Alemannia Aachen in der Saison 2022/23 wieder eine zweite Mannschaft an den Start – in der Kreisliga D. Der Leistungsgedanke steht erkennbar nicht im Vordergrund, die Motive sind andere.

Als die zweite Mannschaft von Alemannia Aachen vor knapp fünf Jahren vom Spielbetrieb abgemeldet wurde, deutete ziemlich wenig darauf hin, dass es irgendwann ein Comeback geben würde. Der Verein steckte mitten in der zweiten Insolvenz, an allen Ecken und Enden sollte und musste gespart werden.

Das Spardiktat gilt immer noch, die Ausgangslage hat sich dennoch verändert. Und die neuen Rahmenbedingungen führen dazu, dass die Alemannia in der Saison 2022/23 wieder eine Zweitvertretung an den Start bringen wird – in der untersten Spielklasse im deutschen Fußball, der Kreisliga D.

„Der Leistungsgedanke steht nicht im Vordergrund“, stellt Aachens Sportdirektor Helge Hohl klar, „was aber nicht bedeutet, dass die Kreisliga-D-Mannschaft nicht ambitioniert wäre.“ Früher war die „Zweite“ als Unterbau für die erste Mannschaft gedacht. Eigene Nachwuchskräfte, für die der Sprung in den Profifußball oder die Regionalliga zu groß war, konnten einen Zwischenschritt machen, ohne den Tivoli verlassen zu müssen. „Jetzt wollen wir eine Mannschaft auf die Beine stellen, die die regionale Präsenz von Alemannia Aachen stärkt und uns in der Umgebung sympathisch vertritt“, sagt Hohl.

Die Zusage von 22 Feldspielern und zwei Torhütern liegt bereits vor, „alles Jungs aus dem Fanblock“. Der Altersdurchschnitt: ungefähr 20 Jahre. Die Mannschaft soll noch mit zwei bis drei erfahrenen Spielern verstärkt werden, „aber das Grundgerüst steht“, erklärt der Sportliche Leiter. Auch die Trainerfrage ist bereits geklärt: Corneille Sukami, der bislang Aachens U14 anleitete, wird die Anweisungen geben, unterstützt von Dominik Frank (U19-Coach des SC Berger Preuß).

Keine finanzielle Belastung für den Verein

„Die Jungs spielen alle ohne Aufwandsentschädigung“, betont Hohl, dass keine finanzielle Belastung auf den Verein zukommt. Die geringen Kosten, die entstehen, werden von dem „einen oder anderen Gönner beglichen“. Trainiert und gespielt wird auf den Kunstrasenplätzen auf dem Parkhausdach am Tivoli.

Die Wiedereinführung der zweiten Mannschaft ist Teil des regionalen Konzepts, das der Club in den nächsten Jahren konsequent umsetzen will. „Dazu passt auch, dass wir mit Michael Burlet einen regionalen Scout verpflichtet haben und eine Kooperation mit dem SV Eilendorf eingegangen sind“, sagt Hohl. Der verfolgt schon eher den Ansatz, den früher die zweite Mannschaft hatte: Eigenen U19-Spielern auf einem anspruchsvollen, aber nicht zu hohen Niveau Spielpraxis zu verschaffen; momentan spielt der SVE in der Mittelrheinliga.

Dass es ein langer Weg wäre, bis die eigene Zweite dieses Niveau erreicht, ist Hohl bewusst. Frühestens in sechs Jahren könnte es soweit sein, sollte Alemannia II Saison für Saison aufsteigen. „Wo der Weg hinführt, werden die nächsten Jahre zeigen“, sagt der Sportdirektor.

Aufrufe: 020.5.2022, 07:30 Uhr
Benjamin JansenAutor