2025-01-17T15:20:36.910Z

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Umut Akpinar ist nicht vollends zufrieden mit der Hinrunde.
Umut Akpinar ist nicht vollends zufrieden mit der Hinrunde. – Foto: Arno Wirths

Akpinar: „Diese zwei Niederlagen tun uns richtig weh“

Der Coach des Oberligisten 1. FC Kleve erläutert, warum er mit dem Abschneiden seines Teams in der Hinrunde nicht zufrieden ist.

Der 1. FC Kleve hat die Hinrunde in der Oberliga mit 16 Punkten auf dem viertletzten Rang abgeschlossen, der aktuell den Klassenerhalt bedeuten würde. Trainer Umut Akpinar sagt, warum er mit der Punktausbeute in der Hinrunde nicht zufrieden ist, welche Gründe das hat und was ihm gefallen hat. Und er sagt, was in der Rückrunde, in die seine Mannschaft am Samstag, 16 Uhr, mit dem Heimspiel gegen den Mülheimer FC 97 startet, unbedingt besser werden muss.

Der 1. FC Kleve ist mit dem Ziel Klassenerhalt in die Saison gegangen und steht nach der Hinrunde auf einem Platz, der die Rettung bedeutet. Sind Sie zufrieden mit dem bisherigen Abschneiden?

Umut Akpinar Mit unserer Punktausbeute bin ich auf keinen Fall zufrieden. 16 Punkte in 17 Spielen können einfach nicht unser Anspruch sein. Doch es gibt Gründe dafür.

Welche?

Akpinar Wir haben im Sommer bewusst einen Umbruch gestartet und die Mannschaft stark verjüngt. Deshalb war klar, dass sich das Team erst einmal finden muss, weil wir einige neue Spieler integrieren mussten. Das hatten wir einkalkuliert. Die Mannschaft hat sich nach einem schlechten Start aber gefangen. Und dann begann unser eigentliches Problem in dieser Hinrunde.

Das Verletzungspech.

Akpinar Ja, wir hatten eine Phase, in der wir gravierende Ausfälle von Leistungsträgern wie Frederik Meurs, Niklas Klein-Wiele, Fabio Forster oder Diwan Duyar verkraften mussten. Zudem war Luca Thuyl nach langer Verletzungspause erst nach einigen Spielen fit genug für einen Einsatz in der Startelf. Hinzu kamen weitere Ausfälle. Teilweise saßen deutlich mehr Akteure verletzt oder erkrankt auf der Tribüne als Ersatzspieler auf der Bank. Und trotzdem wäre in einigen Spielen mehr für uns drin gewesen.

An welche Partien denken Sie?

Akpinar Besonders ärgerlich waren die 1:2-Niederlagen in den ersten beiden Spielen gegen den Mülheimer FC und den FC Büderich. Da war mehr für uns drin, zumal wir in beiden Partien geführt haben. Doch wir haben in diesen Spielen schlechte Leistungen gezeigt. Wir hätten sechs Punkte holen müssen, dann hätten wir mit der Hinrunde zufrieden sein können. Deshalb tun diese zwei Niederlagen noch immer richtig weh.

Die Punktausbeute stimmt nicht, die Leistung der Mannschaft aber?

Akpinar Mit Ausnahme der ersten beiden Spiele ist das der Fall. Mir hat imponiert, dass sich das Team nie hat hängen lassen. Deshalb haben wir uns auch in der Phase, in der viele wichtige Spieler gefehlt haben, richtig gut verkauft. Da hätten wir mit ein wenig mehr Glück mehr Punkte holen können. Ich denke da besonders an die Niederlage gegen den VfB Hilden.

Was hat Sie in der Hinrunde überrascht und enttäuscht?

Akpinar Überrascht hat mich, wie schnell sich alle Neuzugänge zurechtgefunden haben und deshalb mühelos integriert werden konnten. Es hat vom ersten Tag an gepasst. Und sportlich haben die jungen Spieler immer wieder einen Schritt nach vorne gemacht. Enttäuscht hat mich die Leistung in den ersten beiden Spielen.

Was war neben dem Verletzungspech das größte Problem in der Hinrunde?

Akpinar Wir haben zu viele gute Torchancen nicht genutzt.

Muss deshalb im Angriff personell nachgebessert werden?

Akpinar Das will ich damit nicht sagen. Fakt ist aber, dass wir im Gegensatz zu den vergangenen Jahren keinen klassischen Stürmer wie Danny Rankl, der zehn bis 15 Tore garantiert, im Kader haben. Wir haben junge Stürmer, bei denen man aber noch Geduld haben muss. Henry Heynen war zum Beispiel auf einem richtig guten Weg, hat dann aber einen Schlüsselbeinbruch erlitten. Jetzt hoffen wir, dass er nach der Winterpause wieder zur Verfügung steht.

Braucht der 1. FC Kleve in der Winterpause also keine Verstärkungen?

Akpinar Wir haben zum Jahresabschluss erst einmal das wichtige Heimspiel gegen den Mülheimer FC. Anschließend werden wir uns zusammensetzen und darüber sprechen, ob etwas passieren muss. Wir haben auf jeden Fall Vertrauen in das aktuelle Team. Und wenn noch ein Spieler geholt werden sollte, dann muss es nicht nur sportlich, sondern auch menschlich und natürlich finanziell passen.

Was muss besser werden?

Akpinar Es gibt einiges zu verbessern. Wir müssen über 90 Minuten noch konstanter werden. Es gab das eine oder andere Spiel, in dem wir einige Minuten nicht auf der Höhe waren. Das kann man sich in der Oberliga nicht erlauben. Zudem müssen wir in der Rückrunde einen besseren Start als in der Hinserie erwischen.

Das heißt, dass gegen Mülheim am Samstag nur ein Sieg zählt?

Akpinar Wir wollen dieses Spiel unbedingt gewinnen. Doch dieses Ziel haben wir in jeder Partie. Und man darf nicht vergessen, dass der Gegner in seinen jüngsten drei Spielen sechs Punkte geholt hat. Die Oberliga ist auch in dieser Saison wieder sehr ausgeglichen. Und das bedeutet, dass es oft sehr enge Spiele gibt, in denen Kleinigkeiten entscheiden.

Joachim Schwenk
führte das Gespräch

Aufrufe: 014.12.2024, 11:00 Uhr
Joachim SchwenkAutor